Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
von Fredericksburg verabredet, weil hier Arbeiter verkehrten und er nicht damit rechnen musste, dass plötzlich jemand aus Langley aufkreuzte. Andererseits konnte man nie wissen, wem man wo über den Weg lief. Aber als er Hanley gesehen hatte, war ihm sofort klar gewesen, dass er gut daran getan hatte, sich nicht an einem einsamen Ort mit ihm zu treffen. Brett Hanley war groß, muskulös, mit schwarzen Haaren und braunen Augen, und sein Anzug hatte wahrscheinlich mehr gekostet, als Nevins in einem Jahr verdiente. In den ersten fünf Minuten, nachdem er sich an den Tisch gesetzt hatte, hatte er viel gelächelt, aber jetzt lächelte er nicht mehr. Sollte er ihm den Buckel runterrutschen. Nevins besaß etwas, was Hanley haben wollte, und dafür sollte er teuer bezahlen. »Ich könnte meinen Job verlieren. Sie müssen mir schon ein angemessenes Angebot machen.«
    »Ich bin mir sicher, dass Kersoff Ihnen weniger gezahlt hat, als ich Ihnen biete.« Hanleys Ton war aalglatt. »Sie sollten sich vor Maßlosigkeit hüten, Nevins.«
    »Ich müsste nur ein Passwort umgehen und mir Zugang zu bestimmten Dateien verschaffen, um Grace Archer ausfindig zu machen. Aber inzwischen gibt es keine Daten mehr, die über ihren Aufenthaltsort Aufschluss geben. Ich glaube nicht einmal, dass North ihn kennt. Das verleiht unserem Tauschhandel eine ganz neue Dimension.«
    »Und wie wollen Sie dann in Erfahrung bringen, wo Kilmer und Archer sich aufhalten?«
    »Ich habe eine Quelle.«
    »Wer ist es?«
    Hielt dieser Neandertaler ihn für einen Idioten? »Jemand, der mit ihnen in Kontakt steht, seit sie Tallanville verlassen haben. Aber ich benötige schon eine gehörige Menge Bares, um die Sache für ihn interessant zu machen.«
    »Wie viel?«
    »Fünfhunderttausend.« Nevins fluchte im Stillen, als Hanley mit keiner Wimper zuckte. Er hätte mehr verlangen sollen. »Für den Kontaktmann. Noch einmal dasselbe für mich.«
    »Sie sind ja völlig übergeschnappt.«
    »Wenn mein Kontaktmann nicht liefert, habe ich noch andere Möglichkeiten, Archer zu finden. Ich brauche nur eine winzige Information, um ans Ziel zu gelangen.«
    »Wie das?«
    Nevins lächelte. »Die Magie des Computers. Er macht aus einem kleinen Mann einen Giganten. Ich bin ein Gigant, warten Sie’s ab.«
    Hanley bedachte ihn mit einem kühlen Blick. »Sie sind ein Dreckskerl und ein Streber. Sie haben schlechte Karten und versuchen zu bluffen. Ich kann Bluffer nicht ausstehen.«
    Nevins lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er musste vorsichtig sein. »Zweihunderttausend jetzt, und den Rest bekomme ich, wenn ich Ihnen die gewünschten Informationen liefere. Und Sie sind derjenige, der blufft. Wenn Sie eine bessere Quelle anzapfen könnten, wären Sie jetzt nicht hier.«
    Hanley schaute ihn lange an. »Wann können Sie liefern?«
    Nevins bemühte sich, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen. »In zwei Wochen?«
    »Ich habe fünf Tage Zeit. Besorgen Sie mir die Informationen innerhalb von fünf Tagen.«
    »Das ist ziemlich knapp.«
    Hanley lächelte freudlos. »Ich weiß. Fünf Tage.« Er stand auf. »Morgen werden zweihunderttausend Dollar auf Ihrem Konto sein. Wenn Sie nicht pünktlich liefern, werde ich Ihnen das sehr übel nehmen. Und mein Auftraggeber wird noch weniger erfreut sein. Das wollen wir doch vermeiden, Nevins.« Er drehte sich auf dem Absatz um und verließ die Kneipe.
    Nevins holte tief Luft. Gott, er zitterte wie Espenlaub. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen? Kersoff war schon ein ziemlich übler Bursche gewesen, aber er hatte das Gefühl, dass Hanley noch wesentlich gefährlicher war. Trotzdem würde es schon gut gehen. Okay, er hatte ein bisschen geblufft. Noch hatte er Stolz nicht in der Tasche. Stolz war ziemlich neugierig, und er hatte einen Verdacht, dass Nevins ihm auf die Schliche gekommen war. Vielleicht konnte ihn Geld überzeugen. Mit Geld konnte man alles erreichen. Doch jetzt, wo Nevins wusste, dass er noch mehr Geld aus Hanley herauskitzeln konnte, wollte er lieber alles für sich behalten.
    Und Plan B bot definitiv eine Möglichkeit dazu. Er war gewieft, und er wusste sich Zugang zu den Geheimnissen des Universums zu verschaffen. Zumindest zu den Geheimnissen seines Universums.
    Am besten, er fuhr sofort zurück nach Langley und setzte sich ein paar Stunden an seinen Computer. Es würde eine lange Nacht werden. Hanley hatte ihm nicht geglaubt, als er ihm gesagt hatte, er sei ein Gigant. Nun, er würde es ihm beweisen.
    Wart’s

Weitere Kostenlose Bücher