Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)
ganzheitlichen Ansatz: natürliche Schönheitspflege und Anti-Aging, für die man nicht zum Arzt rennen und sich aufschneiden und aufspritzen lassen muss. Über die Jahre habe ich mir ein großes Wissen angeeignet, wie ich meinen Körper auf natürliche Weise am besten unterstützen kann. Die Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Denn wenn es dem Körper innerlich gut geht, sieht man das auch von außen.
Früher habe ich literweise Milch getrunken. Meine Lammkoteletts und Steaks konnten gar nicht blutig genug sein. So bin ich aufgewachsen. Ich habe meine Kindheit zwar größtenteils im Ausland verbracht – als Tochter eines deutschen Diplomaten habe ich in Neu-Delhi, Sierra Leone, Paris, Madrid und Miami gelebt –, aber meine Mutter stammt aus Rheinland-Pfalz und mein Vater ist Schwabe: Beides sind Regionen, in denen Fleischkonsum hochgehalten wird. Wir haben uns zwar immer ausgewogen ernährt, aber Fleisch gab es sehr oft. Ich finde immer noch, dass Fleisch großartig schmeckt, auch wenn ich es seit Jahren nicht mehr gegessen habe. Trotzdem sage ich heute: Das war kulturelles Brainwashing. Man isst eben, was man auf den Teller bekommt. Erst in Kalifornien begann ich umzudenken.
Kalifornien ist ein absoluter Hotspot, was Nachhaltigkeit und einen grünen Lebensstil betrifft. Ich glaube, das liegt daran, dass die Westküste seit Beginn der amerikanischen Geschichte ein Ort war, der Pioniere und Abenteurer anlockte. Zuerst war es das Gold, das die Menschen hierher zog. In den 1960er Jahren war die Flowerpower-Bewegung hier groß. Noch heute ist Kalifornien ein Ort, an dem sich viele Erfinder und innovative Start-up-Unternehmen ansiedeln. Themen wie Nachhaltigkeit, Gesundheit, Umweltschutz, Bioanbau, aber auch soziale Gerechtigkeit und Minderheitenschutz spielen hier eine besondere Rolle.Außerdem ist Kalifornien eines der wichtigsten Anbaugebiete für Obst, Gemüse und Getreide in den USA. Natürlich gibt es nach wie vor große industrielle Produzenten. Aber es gibt auch immer mehr kleine Biofarmen. Überall findet man lokale Bauernmärkte, auf denen man frisches Obst und Gemüse einkaufen kann. Und wenn ich nach einem vegetarischen oder veganen Restaurant suche, muss ich einfach nur mein Smartphone zücken und Google zeigt mir sofort zahllose Möglichkeiten auf. Allerdings muss man klar differenzieren: Städte wie Los Angeles, San Francisco oder New York sind mit dem Rest der USA nur schwer vergleichbar. Wenn ich in Virginia Beach, im Bundesstaat Virginia, wo die Mutter meines Mannes lebt, in ein Restaurant gehe und eine vegane Mahlzeit bestelle, werde ich genauso blöde angeguckt wie in einer mittelgroßen deutschen Stadt.
Veganes Hollywood
Von Ariane Sommer
Die Zeiten, als man sagte: »Ich bin Veganer«, und dann angestarrt wurde, als wäre man ein Marsmännchen, sind längst vorbei. Es hat zwar fast 70 Jahre gedauert, bis der Veganismus das Klischee einer versponnenen, radikalen Bewegung am Rande der Gesellschaft abgestreift hat, aber inzwischen breitet sich die Lebensphilosophie auch im Mainstream aus. Allein in den USA hat sich die Zahl der Veganer in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. Maßgeblich beeinflusst hat diese Entwicklung auch Hollywood: Die prominenten Veganer von heute sind keine militanten »Besseresser« in Ökosandalen mehr, sondern coole Stilikonen à la Natalie Portman oder Joaquin Phoenix. Alicia Silverstone stellt in ihrem Blog www.thekindlife.com täglich die besten Rezept-, Fashion- und Schminktipps vor. Coldplay-Sänger Chris Martin bestellt für seine Kinder vegane Geburtstagstorten. Und bei Tobey McGuire muss man als Gast schon mal die Hosen runterlassen, Ledergürtel kommen dem Schauspieler nämlich nicht ins Haus, die bleiben vor der Tür ... »Crossroads«, »Cafe Gratitude«, »Vegan Glory«, »Planet Raw« ... die Liste der rein veganen Restaurants in Los Angeles wird immer länger, denn die Nachfrage ist enorm. Selbst das altehrwürdige Beverly Hills Hotel bietet inzwischen neben der regulären Speisekarte auch eine komplett vegane an, »Käsekuchen« inklusive. Hollywood hat entdeckt: Vegane Ernährung hält schlank, jung und fit. Dass man damit so ganz nebenbei die Welt verbessern kann, ist ein schöner Nebeneffekt.
Ich habe meine Ernährung langsam umgestellt. Früher litt ich zum Beispiel sehr häufig an Blasenentzündung. Ein Problem, mit dem sich wohl viele Frauen auseinandersetzen müssen. Auch eine Erkältung oder Grippe hatte ich mindestens
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