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Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Titel: Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attila Hildmann
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hier sagt. Und sie ist elastischer und hat mehr Spannkraft, nicht nur im Gesicht. Das fand ich schon beeindruckend. Ich fühle mich besser und ich finde auch, dass ich heute besser aussehe denn je. Ich habe viel mehr Energie und bin deshalb auch viel kreativer. Auch die anderen Zipperlein, von denen ich vorhin sprach, sind verschwunden: Ich habe keine Blasenentzündungen mehr, ich war seitdem kein einziges Mal mehr krank und auch meine Gelenkschmerzen sind weg. Meine Nägel, die früher weich waren und oft splitterten, sind mittlerweile steinhart und mein Haar ist weniger brüchig. Mein Arzt hat mir bestätigt: Mein Blutbild ist überragend. Keine Beschwerden, keine Mangelerscheinungen.
    Trotzdem möchte ich mit meiner Ernährung nicht polarisieren. Ich bin sehr vorsichtig mit Labels und Kategorien. Veganer erscheinen den meisten Menschen ziemlich radikal. Und vor radikalen Veränderungen haben die Menschen Angst. Eine Ernährungsumstellung setzt einen geistigen Wandlungsprozess voraus und der erfolgt meist sehr langsam. Der erste Schritt kann zum Beispiel sein, keinen Pelz mehr zu tragen, weil man nicht will, dass dafür Tiere sterben müssen. Bis man sich dann zu einer vegetarischen Ernährung entschließt, können Jahre vergehen. Oder es passiert überhaupt nicht. Militant verteidigte Labels schrecken die Menschen eher ab, als dass sie sie zum Umdenken bewegen. Die meisten Menschen, die hören, dass jemand Veganer ist, denken zuallererst: Das ist mir zu krass. Das kann ich nicht. Deshalb sage ich immer, wenn mich jemand fragt: Ich bin a.v.a.p. – as vegan as possible, so vegan wie möglich. Es kann also sein, dass ich ab und zu einen Löffel Honig esse oder zu Ostern bei meiner Tante Gertrud ein Stück Kuchen, das Eier enthält. Mir ist auch bewusst, dass ich ein sehr privilegiertes Leben führe. Ich muss kein Fleisch essen und habe mich deswegen dagegen entschieden. Nicht alle Menschen haben den Luxus, sich darüber Gedanken machen zu können. Jemanden deshalb zu verurteilen liegt mir fern, und ich maße mir auch nicht an, für alle Menschen sprechen zu können.
    Beeindruckend fand ich ein Interview mit Jonathan Safran Foer, dem Autor von Tiere essen , einem Buch über ethisches Handeln beim Essen, das sowohl in den USA als auch in Deutschland viele Menschen bewegt hat. Foer und seine Frau leben beide vegan, aber in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er die folgenden Sätze: »In München habe ich einmal eine Ausnahme gemacht. Meine Frau, die auch Vegetarierin ist, ging auf den Viktualienmarkt, und als sie zurückkam, sagte sie, sie müsse mir etwas erzählen, sie habe doch eben tatsächlich eine Weißwurst gegessen. Sie habe nicht widerstehen können, so gut hätten die ausgesehen. Ich habe dann auch eine gegessen, und sie war wirklich unglaublich gut. Ich bin nicht die Sorte Vegetarier, die so tut, als vermisste man nichts. Das tut man. Aber – na und? Ich würde jedenfalls niemandem zum Vorwurf machen, Würste zu essen, ich finde nur, man muss das nicht dauernd tun.« Genau das meine ich. Wenn es doch mal passiert, dass man von seinen Prinzipien abweicht, dann sollte man sich deswegen nicht kasteien. Da gibt es Veganer, die würden sofort laut aufschreien. Ich gehöre eher zu denen, die sagen: Wichtig ist, dass man einem roten Faden folgt. Denn wenn man auch mal Ausnahmen machen darf, dann ist es viel leichter, auf Fleisch zu verzichten. Und wenn es jemand nur so schafft, dann ist das doch schon sehr viel wert! Wenn mich jemand aber nach meiner Ernährung oder meinen Beautytipps fragt, gebe ich natürlich gerne Auskunft.
    Hier in Los Angeles gibt es gerade vor der Oscar-Verleihung immer wahnsinnig viele Gala-Events und Filmpremieren. Selbstverständlich frage ich da höflich nach vegetarischem Essen. So komme ich oft ins Plaudern. Bei solchen Gelegenheiten werde ich häufig auf mein Aussehen angesprochen. Wenn dann wirklich jemand Interesse hat, erkläre ich die Vorteile einer veganen Ernährung. Neulich saß ich zum Beispiel beim Dinner neben einer bekannten Schmuckdesignerin. Die blickte mich längere Zeit an und sagte dann: »Deine Haut ist so toll. Wie machst du das?« »Das hat weniger mit dem zu tun, was ich mache, als mit dem, was ich nicht mache«, habe ich geantwortet und so kamen wir ins Gespräch und ich habe ihr alles erklärt. Meiner Erfahrung nach wirkt das am besten. Man spricht keine abstrakten Verbote aus und erhebt nicht den moralischen Zeigefinger, sondern zeigt

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