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Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Titel: Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attila Hildmann
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Jahren 2011 und 2012. Damals haben wir bei Deutschlands größtem Geflügelfleischlieferanten recherchiert und sind auf katastrophale Zustände gestoßen. Immer wieder haben wir Videos veröffentlicht, auf denen zu sehen war, wie die Tiere in Putenmastbetrieben von den Arbeitern mit Füßen getreten und zum Teil schwer verletzt oder auf die Lastwagen geschleudert wurden. Wir haben Strafanzeige gestellt und der Fall ging durch alle Medien. Die Verantwortlichen wurden zu Geldstrafen verurteilt.
    Unsere Arbeit geht aber weit über die verdeckten Ermittlungen hinaus. Wir betreiben verschiedene Internetseiten, auf denen wir unsere Informationen zum Thema Tierrechte auf die jeweilige Altersgruppe zugeschnitten verbreiten. Das geht los mit PETA Kids, gefolgt von PETA2 für Jugendliche und Teenager und der normalen PETA-Seite, und schließlich haben wir noch PETA50Plus. Das ist die Internetseite für Senioren. Außerdem fertigen wir Informationsbroschüren und Unterrichtsmaterialien an. Da gehen jede Woche Tausende von Sendungen raus.
    Unser drittes Standbein sind die Kampagnen. Die bekannteste ist wohl die Kampagne »Lieber nackt als im Pelz«, für die wir immer wieder prominente Menschen gewinnen können, die uns unterstützen, indem sie sich möglichst unbekleidet – jedoch nicht pornografisch – fotografieren lassen. Es ist nun mal so, Sex sells. Da sind sich bei PETA alle einig, auch die vielen emanzipierten Frauen, die bei uns arbeiten.
    Wir machen auch immer wieder Aktionen in Fußgängerzonen oder an belebten Plätzen, wie zum Beispiel vor dem Brandenburger Tor. Um aufzuzeigen, dass zwischen Mensch und Tier kein Unterschied besteht, legen sich unsere Aktivisten und Aktivistinnen beispielsweise in hautfarbener Unterwäsche in Fleischschalen auf den Boden. So sollen die Leute verstehen, dass Mensch und Tier gleichermaßen Leid empfinden können.
    Die umstrittenste unserer Aktionen war die Holocaust-Kampagne 2004. Das war eine weltweite Kampagne, initiiert von PETA USA, bestehend aus sieben Bildern, die Szenen aus Konzentrationslagern und aus der Massentierhaltung einander gegenüberstellten. Darüber steht in roten Lettern »Der Holocaust auf Ihrem Teller«. Obwohl die Kampagne in Deutschland nie gezeigt werden durfte – in allen anderen Ländern der Europäischen Union übrigens schon –, war sie doch auch hier eine der erfolgreichsten Werbemaßnahmen überhaupt. Noch heute, knapp zehn Jahre später, wird darüber diskutiert. Sie ist im Gedächtnis geblieben. Es wissen nun viel mehr Menschen, wer oder was die Organisation PETA ist, als vor der Kampagne. Das werten wir als Erfolg. Ich wüsste nicht, warum wir uns nicht derselben Methoden bedienen sollten, wie sie Konzerne in der Werbung anwenden. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle versuchen wir, den Veganismus mit Witz und guten Einfällen positiv darzustellen.
    Solange die Gesetze, die es in Deutschland zum Schutz der Tiere gibt, nicht eingehalten, sondern mithilfe von Ausnahmeregelungen im Sinne der tierverarbeitenden Industrie systematisch umgangen werden, bleiben wir bei diesen bisweilen drastischen Maßnahmen. Denn es sind die krassen Auswüchse der Tierindustrie, die Organisationen wie PETA nötig machen.

     
    Dr. Edmund Haferbeck, Jahrgang 1957, studierte Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Tierproduktion in Göttingen. Er promovierte zur Nerz-, Fuchs- und Iltiszucht in Deutschland. Von 1990 bis 2009 war er als grüner Kommunalpolitiker in Schwerin aktiv. Seit 2004 ist er Rechts- und Wissenschaftsberater bei der Tierrechtsorganisation PETA in Stuttgart.
     

Mögen alle Lebewesen glücklich und frei sein

     
    O hne Yoga wäre ich nie auf die Idee gekommen, vegan zu leben. Yoga ist viel mehr als nur Schwitzen auf der Matte. Yoga ist eine Philosophie, und zwar eine ganz praktische Lebensphilosophie, die im Alltag konkret angewendet werden kann. In der Yoga-Philosophie ist ein Mantra zentral. Es lautet: »Lokah Samastah Sukhino Bhavantu.« Das ist Sanskrit und bedeutet: »Mögen alle Lebewesen glücklich und frei sein.«
    Ich habe meine Ausbildung zur Yogalehrerin bei Sharon Gannon und David Life in New York gemacht. Die beiden sind vehemente Tierrechtler. Sie beziehen dieses Mantra ganz wörtlich auf ALLE Lebewesen. Deshalb ist der Vegetarismus beim Jivamukti-Yoga, das Gannon und Life begründet haben, ein zentraler Aspekt. Obwohl nicht alle Yogarichtungen so viel Wert auf dieses Prinzip legen, ist die Idee des ethischen Vegetarismus im sogenannten

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