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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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reingezogen habe und bitte dich um Entschuldigung. Du sollst dein Leben nicht wegen mir zerstören.«
    »Bebon entscheidet ganz allein, Bebon lässt sich von keinem irgendwo reinziehen, und Bebon macht, was er will! Ich bin nämlich kein sittengestrenger Schreiber und Rechthaber, der den anderen Leuten sagt, was sie denken sollen. Wenn ich nach Sais zurückkehre und dir helfe, den König zu treffen, dann einzig und allein, weil ich Lust dazu habe! War das klar genug ausgedrückt?«
    »Wir verneigen uns vor deiner Entscheidung«, sagte Nitis mit einem Lächeln. »Trotzdem gibt es noch eine Schwierigkeit: Wir müssen ein sicheres Versteck finden. Ich kann euch unmöglich im Tempel verstecken. Der Hohepriester kann uns nicht helfen, und ich werde vermutlich überwacht.«
    »Macht Euch deshalb keine Sorgen«, sagte der Schauspieler stolz. »Bebon hat schließlich Beziehungen. Und wir schlüpfen einfach wieder in die Rolle von fliegenden Händlern, damit wir uns ungestört bewegen können. Mir kommt es allerdings sehr schwierig vor, den Zeitplan des Königs auszukundschaften.«
    »Ich hoffe, dass ich diese Aufgabe übernehmen kann«, antwortete Nitis.
    Dass Nitis so gelassen und gleichzeitig entschlossen wirkte, beruhigte Kel ein wenig. Allein hätte er sich schon längst aufgegeben. Nur wegen ihr glaubte er immer wieder, dass ihr aberwitziges Unternehmen glücken könnte. Nitis schien in der Lage, Berge zu versetzen und das Wasser bergauf fließen zu lassen.
    »Der Helm, der Helm«, murmelte Bebon vor sich hin. »Ich verstehe einfach nicht, was er mit der Ermordung der Übersetzer zu tun hat.«
    Dieselbe Frage beschäftigte den Schreiber und die Priesterin.
    »Wahrscheinlich steht die Antwort auf diese Frage in dem verschlüsselten Papyrus«, meinte Kel. »Aber er lässt sich einfach nicht entziffern, und die Stelen, die den Ahnen von Apis geweiht sind, haben mir auch keinen Hinweis gegeben.«
    Der Pharao stand auf der Terrasse seiner Wohnung im Palast und betrachtete die Hauptstadt, als Siegelbewahrer Udja um ein Gespräch bat.
    »Ich habe gute Nachrichten, Majestät. Der Nachfolger für den Apis-Stier wurde in der Nähe von Bubastis gefunden. Mehrere Ritualisten haben ihn begutachtet, und ihr Urteil lässt keinen Zweifel zu: Er hat die erforderlichen Zeichen im Fell. Dieser neue Apis ist bereits auf dem Weg nach Memphis, wo er dem Hohepriester des Ptah vorgestellt werden soll.«
    »Ich verlange, dass er täglich von drei Tierärzten untersucht wird, die darüber einen Bericht zu schreiben haben, den sie gegenseitig prüfen. Sollte es doch nicht der richtige Stier sein, muss er sofort zurückgeschickt werden.«
    »Alles wird genau so gemacht, wie Ihr es wünscht. Die Trauerzeit ist zu Ende, wenn der neue Stier eintrifft, und dann wird seine Lebenskraft Euren Ka wieder stärken.«
    »Irgendwelche Zwischenfälle bei den Truppen?«
    »Nein, nichts, Majestät. Diese gefährliche Zeit ist bald vorbei, und kein Aufwiegler hat den öffentlichen Frieden gestört. Für die Bevölkerung seid Ihr weiterhin der Liebling der Götter.«
    »Warum hat sich der Helmräuber diese für ihn günstigen Umstände wohl nicht zunutze gemacht?«
    »Weil er vermutlich allein auf sich gestellt ist und es ihm an der nötigen Unterstützung fehlt. Henat und Richter Gem bleiben dennoch äußerst wachsam. Wenn wir glauben, der Schreiber Kel und seine Verbündeten seien endgültig gescheitert, könnten wir leicht zu ihren Opfern werden.«
    »Ich will diesen Verbrecher – tot oder lebendig.«
    »Ihr werdet ihn bekommen, Majestät.«
    »Bis dahin lass uns erst einmal feiern, Siegelbewahrer. Mein Koch hat einige köstliche Überraschungen für uns zubereitet, und mein Mundschenk hat dazu hervorragende Weine ausgesucht. Gib allen bekannt, dass sich der Apis-Stier und Pharao Amasis bester Gesundheit erfreuen.«

68
    P ef, der königliche Schatzmeister, war eben aus Abydos zurückgekommen, wo er an den Mysterienfeiern des Osiris teilgenommen hatte. Zu seiner Verwunderung betrat Richter Gem sein Arbeitszimmer, noch ehe ihn sein Schreiber auf den neuesten Stand der Dinge hatte bringen können.
    »Was gibt es denn so Dringendes?«
    »Ich muss Euch befragen.«
    »In welcher Angelegenheit?«
    »Es heißt, Ihr seid der beste Freund von Wahibra?«
    »Richtig.«
    »Das ist ärgerlich … sehr ärgerlich sogar.«
    »Warum denn bitte?«
    »Weil er verdächtigt wird, dem Mörder Kel geholfen zu haben, den wir nicht ausfindig machen können. Dieser Verbrecher

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