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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Arbeiterschurz, Kaufmannsgewand, bunte Kleider wie die Libyer oder die Syrer, griechische Gewänder … Es gibt schließlich zahllose Verkleidungsmöglichkeiten!«
    »Das ist eine sehr kluge und äußerst beunruhigende Vermutung«, meinte Henat. »Und ich fürchte, sie klingt auch ziemlich überzeugend. Das bedeutet, unsere Bilder sind völlig sinnlos, und der Mörder wird so nie gefasst.«
    »Nur hier – nicht im Süden – könnte ein Thronräuber den Versuch machen, die Macht an sich zu reißen«, überlegte der Siegelbewahrer. »Trotzdem sollten wir Elephantine besonders streng überwachen. Ein Aufstand dort wäre zwar zum Scheitern verurteilt und würde den Thron nicht gefährden, aber wir müssen dennoch wachsam bleiben.«
    »Ich werde die Wachtruppen in Elephantine sofort verstärken lassen«, versprach Henat.
    »Ich fürchte, Richter Gem hat die richtige Erklärung entdeckt«, fuhr Udja fort. »Daraus lässt sich aber auch noch folgern, dass der Mörder mächtige Helfer haben muss. Allein könnte er uns trotz seiner üblen Geschicke auf keinen Fall entkommen.«
    »Es tut mir leid, aber an dieser Stelle muss ich den Namen Wahibra erwähnen«, sagte Henat in sachlichem Ton. »Ich ziehe die Gutgläubigkeit eines großzügigen und vertrauensseligen Mannes in Betracht. Sollte er von der Unschuld dieses Schreibers überzeugt sein, der ein gefährlicher Verführer ist, hat er ihm womöglich nach bestem Wissen und Gewissen geholfen.«
    »Die erneute gründliche Durchsuchung des Neith-Tempels hat aber nichts ergeben«, erinnerte ihn der Richter. »Sollen wir das Reich des Hohepriesters noch einmal durchsuchen?«
    »Nein, das hat keinen Zweck«, meinte Henat. »Der Hohepriester steht schon unter Hausarrest und darf den König nicht sprechen, da wird er nicht auch noch den Wahnsinn begehen, diesen Verbrecher bei sich zu verstecken. Außerdem haben wir dort jemand, der für uns arbeitet: Menk.«
    »Aber Wahibra ist hartnäckig.« Der Siegelbewahrer gab nicht so schnell auf. »Sollte er Kel noch immer sein Vertrauen schenken, wird er ihn auch nicht im Stich lassen.«
    »Dann droht dem Hohepriester Gefängnis!«, stellte Richter Gem fest.
    »Er selbst wird nichts unternehmen, sondern einen oder mehrere Vertraute für sich handeln lassen. Und die müssen wir finden.«
    »Wenig weltgewandt und gesellig wie Wahibra ist, dürfte er kaum viele Freunde haben«, überlegte der Richter. »Und doch …« Gem war sich nicht sicher und überlegte. Zu diesem Zeitpunkt der Ermittlungen durfte nichts übersehen werden.
    »Sein einziger enger Vertrauter ist Pef, der Große Schatzmeister.«
    »Und der kommt ja wohl wirklich nicht in Frage«, schnitt ihm Udja das Wort ab. »Dieser treue Diener unseres Landes würde Amasis niemals verraten.«
    »Pef liegt aber sehr viel an der heiligen Stadt Abydos«, gab Henat zu bedenken, »und er bemüht sich schon lange vergeblich um Mittel für die Wiederherstellungsarbeiten. Seine Beharrlichkeit in dieser Sache stört den Pharao, was wiederum Pef gründlich verärgern dürfte.«
    »Weshalb er noch lange nicht zum Verschwörer wird!«, warf Udja ein.
    »Wo hält sich Pef zurzeit auf?«, fragte der Richter.
    »In Abydos«, antwortete Henat. »Er feiert dort die Mysterien des Osiris.«
    »Ich spreche mit ihm, wenn er zurückkommt«, erklärte Gem, »und hoffe, es gibt keine böse Überraschung.«
    »Da bin ich ganz unbesorgt«, meinte der Siegelbewahrer. »Pef ist alles andere als machtgierig und hält sich stets peinlich genau an die Anweisungen des Pharaos. Ägyptens Wohlstand ist der beste Beweis für seine gute Arbeit.«
    »Die rechte Hand des Hohepriesters ist eine junge Frau«, sagte Henat. »Nitis verdankt ihm alles, weil er sie zur Oberpriesterin der Weberinnen und Sängerinnen von Neith ernannt hat. Klug und entschlossen wie sie ist, wird man sie bestimmt eines Tages zu seiner Nachfolgerin machen. Sie kennt Wahibras Meinung und wird sie mit Sicherheit teilen.«
    »Würde sie denn so weit gehen und sich zu seiner Handlangerin machen lassen?«, fragte der Richter besorgt.
    »Das kann ich leider nicht ausschließen.«
    »Eine Frau, die Erfolg haben will, macht nicht solche Fehler«, widersprach Udja. »Warum sollte eine zukünftige Hohepriesterin einen Verbrecher in Schutz nehmen, mit dem sie nichts verbindet? Ich vermute vielmehr, dass sie Wahibra gut berät und ihm empfiehlt, dem König zu gehorchen und sich auf seine geistlichen Aufgaben zu beschränken.«
    »Sollte Nitis doch auf Abwegen

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