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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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frei. „Wie geht es ihm?", fragte Liam. „Nur eine Beule. Ich will nur kurz sehen, ob er alles hat, was er braucht." sagte sie, während sie wieder vom Bett krabbelte. „Hat ihm Josh die Erinnerungen gelöscht?", fragte er weiter. An der Tür drehte sie sich um. „Ja, hat er. Pa erinnert sich an nichts mehr." sagte sie und lächelte dankbar.

    Als Lee weg war, griff er zum Telefon und rief Josh an. „Na, wieder zusammengeflickt?", fragte der unbekümmert, als er abnahm. „Ja, alles im Lot.", antwortete er und musste lächeln. „Sah ziemlich übel aus.", meinte Josh schon eine Spur ernster. „Ach, nur ein Kratzer und du weißt doch, die Ladys stehen auf Narben.", brummte Liam. Er fand es auch nach so langer Zeit komisch, dass sich jemand wirklich Sorgen um ihn machte. „Ich dachte, du wärst in dem Punkt vorerst versorgt.", stichelte Josh. „Bin ich.", bestätigte Liam knapp. Josh ließ nicht locker. „Aber ...?" Es gefiel ihm nicht, in welche Richtung das Gespräch ging. Allerdings Josh hatte das Talent ihn auch über die unbequemsten Wahrheiten zum Sprechen zu bringen. Er seufzte. „Ich weiß noch nicht, wie lange ich versorgt bin." gestand Liam schließlich.

    Sein Freund schnaubte missbilligend. „Ich habe gesehen, wie du sie ansiehst. Erzähl mir nichts." Liam rieb sich die Stirn. Warum brachte der verdammte Engländer ihn jedes Mal zum Seelenstrip? „Das ist nicht das Problem." schnappte er. Es gefiel ihm immer weniger, worüber sie sprachen. Vom anderen Ende der Leitung kam ein theatralisches Seufzen. „Was ist es denn dieses Mal? Was stimmt bei ihr nicht?" Josh kannte ihn lange genug, um schon die ein oder andere Flamme von ihm miterlebt zu haben. Liam lachte kurz, aber völlig ohne Freude, auf. „Sie ist perfekt. Aber wir haben gestern doch beide gesehen, wem ihre Liebe wirklich gilt." Er hörte einen dumpfen Schlag durch den Hörer und fragte sich, welche Wand Josh nun wieder demoliert hatte. Das machte er immer, wenn er wütend wurde. „Das war ihr Vater! Da hätte Elvis persönlich den Kürzeren gezogen! Was erwartest du?", knallte ihm Josh an den Kopf.

    Er musste sich eingestehen, dass er zu viel erwartet hatte. Dem konnte sie nicht gerecht werden. Allerdings gab es da noch einen anderen Grund. „Sie hat nicht diese Fähigkeiten, um mit mir in irgendeinem Hinterwäldlerdorf zu versauern und meine Jungen zu werfen. Und vor allem du weißt, dass ich hier bleiben muss!", sagte Liam leise. Er war nicht wütend, er war einfach nur traurig. Jetzt, da er es ausgesprochen hatte, war es noch viel realer geworden. Sie würde nicht bleiben und er konnte nicht gehen. „Das musst du sie schon selbst entscheiden lassen. Vielleicht überrascht sie dich ja." sagte Josh leise. Er schien besänftigt, weil Liam nun den wirklichen Grund seiner Ängste genannt hatte. „Sie überrascht mich jeden Tag. Aber in diesem Punkt bin ich mir sicher." stellte Liam ruhig fest. „Willst du sie abschießen, weil sie dir vielleicht irgendwann das Herz brechen könnte?" brachte es Josh auf den Punkt. Er dachte eine Weile nach. Er war vieles, aber ein Feigling war er noch nie gewesen. „Nein, ich werde einfach nur jede Minute mit ihr genießen und meine Wunden lecken, wenn sie fort ist.", teilte er Josh seinen Entschluss mit.

Kapitel 16

    Wo bist du? Fragte Lee alarmiert und warf die mitgebrachten Pizzen auf das Bett. Sie hatte Liam nur für eine halbe Stunde alleine gelassen und schon war er aufgestanden und davongelaufen. Ich dusche! Antwortete er. Nur wegen einer Dusche riskierte er, dass die Wunde sich entzündete. Manchmal fand sie es einfach nur anstrengend, einen Freund zu haben. Komm da sofort raus und geh wieder ins Bett! Befahl sie ihm, während sie die Türe zum Bad aufstieß. Er stand bereits mit einem Handtuch um die Hüften hinter der Tür und grinste sie an. „Schon dabei.", murmelte er und humpelte an ihr vorbei. Bevor er das Bad verließ, löste er das Handtuch und warf es ihr zu. Herausfordernd sah er sie kurz an. Vielleicht in deinen Träumen, Wolf! Schickte sie ihm hinterher. Dieser Mann kostete sie Nerven!

    Während sie sich im Bett sitzend über die Pizzen hermachten, schauten sie Saw. Sie hatte die ersten drei Teile aus der Videothek geholt. Lee hatte sich neben Liams unverletzte Seite gesetzt und kuschelte sich an ihn. Sie hatte den Kopf an seine Seite gelegt und drehte immer wieder das Gesicht an seine Brust, wenn der Film zu gruselig wurde. Wenn man die Verletzung vergaß, war das der erste

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