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Goettin in Gummistiefeln

Goettin in Gummistiefeln

Titel: Goettin in Gummistiefeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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verzweifelter Hoffnung. Dann blickt er auf, ein widerwilliges Halblächeln im Gesicht.
    »Also, wie viel berechnest du mir dann für dieses Gespräch?«
    Ich atme zutiefst erleichtert aus. Es ist in Ordnung. Er hat es akzeptiert.
    »Och, so tausend Pfund? Ich schicke dir dann die Rechnung«, erkläre ich lässig.
    »Samantha Sweeting, Rechtsanwältin.« Er mustert mich ein paar Augenblicke. »Einfach unmöglich.«
    »Ganz deiner Meinung! Damit ist es ein für alle Mal vorbei.« Ich drücke ganz fest seine Hand. »Nathaniel, es tut mir ehrlich Leid. Ich wollte das alles nicht.«
    »Ich weiß.« Er erwidert meinen Händedruck, und ich merke, wie ich mich ein wenig beruhige. Ein Lorbeerblatt fällt von einem Baum auf meinen Schoß, und ich zerreibe es automatisch, um den süßen Duft freizulassen.
    »Und was geschieht jetzt?«, fragt Nathaniel.
    »Nichts. Die Presse wird das Interesse an der Sache verlieren. Das wird denen schnell langweilig werden.« Ich beuge mich vor und lege den Kopf an seine Schulter. Seine Arme umschließen mich. »Ich mag meine Arbeit. Ich mag dieses Dorf. Ich mag dich. Sehr sogar. Ich will nicht, dass sich irgendwas ändert.«

24
    Doch ich habe mich geirrt. Die Presse verliert keineswegs das Interesse. Als ich am nächsten Morgen aufwache, campen zweimal so viele Journalisten vor unserem Gartentor - und jetzt stehen auch noch zwei Vans von irgendwelchen Fernsehsendern dort draußen. Als ich mit einem Tablett voller leerer Kaffeetassen nach unten gehen will, sehe ich Melissa am Fensterbrett lehnen und nach unten schauen.
    »Hi«, sagt sie. »Haben Sie all die Reporter gesehen?« »Ja.« Ich kann nicht anders, ich bleibe neben ihr stehen, um selbst noch einmal runterzuschauen. »Total verrückt.«
    »Ja, muss ganz schön überwältigend sein.« Sie wirft ihre Haare zurück und untersucht einen Moment lang ihre Fingernägel. »Aber, was ich Ihnen sagen wollte ... ich bin für Sie da.«
    Ich glaube einen Moment, mich verhört zu haben.
    »Ah ... wie bitte?«
    »Ich bin für Sie da.« Melissa blickt auf. »Ich bin Ihre Freundin. Ich helfe Ihnen da durch.«
    Ich bin einen Moment lang so verblüfft, dass ich nicht mal lachen kann. »Melissa, Sie sind nicht meine Freundin«, sage ich so schonend wie möglich.
    »Doch, das bin ich!«, behauptet sie vollkommen unbeeindruckt. »Ich habe Sie von Anfang an bewundert, Samantha. Um ehrlich zu sein, ich wusste immer, dass Sie keine Haushälterin sein können. Ich wusste, dass mehr in Ihnen steckt.«
    Nicht zu fassen. Wie kann sie sich vor mich hinstellen und so frech lügen?
    »Sie sind also plötzlich meine Freundin.« Ich versuche nicht, meine Skepsis zu verbergen. »Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass Sie rausgefunden haben, dass ich Anwältin bin? Und Sie selbst als Anwältin Karriere machen wollen?«
    »Ich hab Sie immer gemocht«, entgegnet sie stur.
    »Melissa, ich bitte Sie.« Ich setze meinen strengsten Blick auf, und tatsächlich kann ich sehen, wie ihre Ohren ein wenig rot um die Ränder werden. Aber sie verzieht keine Miene.
    So ungern ich das zugebe - aber dieses Mädel wird mal eine hervorragende Anwältin.
    »Dann ... wollen Sie mir also wirklich helfen?«, vergewissere ich mich mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln.
    »Ja!« Sie nickt aufgeregt. »Ich könnte den Kontakt zu Carter Spink für Sie übernehmen ... oder Sie könnten mich als Ihre Sprecherin anheuern ...«
    »Vielleicht könnten Sie das hier nehmen?« Ich drücke ihr mit einem reizenden Lächeln das Tablett mit den schmutzigen Kaffeetassen in die Hand. »Und ich hätte da eine Bluse, die dringend gebügelt gehört. Aber achten Sie auf den Kragen, ja?«
    Ihr Gesicht! Einfach einmalig. Ein Kichern unterdrückend, gehe ich in die Küche hinunter. Eddie sitzt dort am Tisch, vor sich einen Haufen aufgeschlagener Zeitungen. Bei meinem Eintreten blickt er auf.
    »Sie stehen in jeder Zeitung«, teilt er mir mit. »Sehen Sie.« Er zeigt mir eine Doppelseite in der Sun. Sie haben ein Bild von mir auf das Bild einer Toilette geklebt und jemand hat mir eine Klobürste in die Hand gemalt. »Ich putze lieber Klos!«, steht in dicken Lettern neben meinem Gesicht.
    »Großer Gott.« Ich lasse mich auf den nächsten Stuhl sinken und starre das Bild an. » Wieso?«
    »Sommerloch«, sagt Eddie mitfühlend. »Es ist August und sie haben sonst nichts zu berichten.« Er blättert den Telegraph durch. »Hier steht Sie sind >ein Opfer des modernen Workaholismus<.« Er dreht die Zeitung herum

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