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Goldener Reiter: Roman (German Edition)

Goldener Reiter: Roman (German Edition)

Titel: Goldener Reiter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Weins
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richtig angezogen. Frau Bloom hat rote Flecke im Gesicht. Das Haar ist verwuschelt.
    Guten Tag, sage ich. Ist Mark zu Hause? Ich gucke den Türrahmen an. Da blättert die Farbe ab, von dem Türrahmen.
    Nein, der ist nicht da, sagt Frau Bloom.
    Ich weiß, was es ist. Die Stimme von Frau Bloom ist zu leise. Sie ist so hoch wie die von Mark, aber heute ist sie zu leise. Wie die Flamme von einer Kerze, die gleich ausgeht.
    Na gut, sage ich. Ich sehe die nackten Füße von Frau Bloom an. Die Fußnägel sind lackiert. Aber der Lack ist nicht richtig aufgetragen.
    Ich wollte Mark sein Buch zurückbringen, sage ich. Ich halte ihr die Tüte hin, ohne sie anzugucken.
    Das ist aber nett, da wird sich Mark freuen, sagt sie.
    Ja, sage ich. Ein Flugzeug fliegt über das Haus, etwas höher als bei uns.
     
    26
    Mark und ich gehen durch die Wiesen. Das Gras steht hoch und ich stelle mir vor, wir sind Trapper und unterwegs durch die Prärie. Nur die Autobahn stört. Ich kann sie sehen, wie sie am Rand der Wiesen liegt und die Autos auf ihr hin- und herfahren. Autobahn passt nicht zu Prärie.
    Man kann die Autobahn sehen, aber man hört sie nicht. Obwohl sie ganz nah ist. Das kommt vom Wind, der die Geräusche in die andere Richtung weht. Wenn jemand auf der anderen Seite von der Autobahn steht, dann hört er die Autos doppelt so laut, und Mark und mich, wie wir uns unterhalten.
    Wir springen über den Bach. Früher haben wir hier Staudämme gebaut. Wir haben Steine herangeschleppt und die Ritzen mit Schlamm zugeschmiert. Wir haben zugeschaut, wie das Wasser stärker war als der Damm. Heute sind wir zu groß zum Staudammbauen. Heute gehen wir einfach so durch die Prärie, zwei Trapper. Die Wiese auf der anderen Seite ist abgemäht. Das Gras ist alle paar Meter zu großen Haufen aufgetürmt. Richtige Heuhaufen, wie auf dem Land.
    Komm, wir klettern auf einen Heuhaufen, sage ich zu Mark. Wir spielen, das ist unser Planwagen.
    Weiß nicht, sagt Mark. Er bleibt stehen und ich gehe auf die Heuhaufen zu.
    Es ist nicht einfach, auf einen Heuhaufen hinaufzukommen. Das Gras gibt nach, obwohl es mit Plastikschnüren zusammengebunden ist. Ich krabbel den Heuhaufen hoch. Ich kralle mich ins Gras. Ich ziehe mich an den Schnüren aufwärts. Es ist, als würde ich in Gras baden. Es riecht gut. Man müsste den Geruch in die Tasche stecken und mitnehmen können. Ich reite auf Gras. Ich bin oben auf dem Heuhaufen und sehe Mark unten stehen. Ich sehe in die Weite und sehe in der einen Richtung die Autobahn und die Wiesen dahinter. Und in der anderen Richtung die großen Bäume, hinter denen das Freibad ist. Komm hoch, sage ich. Ich halte Mark die Hand hin.
    Mark und ich sitzen auf dem Heuhaufen. Es ist gut, einen eigenen Heuhaufen zu haben. Ich muss an die Kekse denken, die uns Marks Mutter einmal mitgegeben hat. Jetzt würde ich gern mit Mark solche Kekse essen, Kekse mit Schokolade. Gut, so ein Heuhaufen, nicht, sage ich.
    Weiß nicht, sagt Mark.
    Ihm wird das Auf-dem-Heuhaufen-Sitzen langweilig. Wie kommen wir wieder runter?, fragt er.
    Springen, sage ich. Oder lass dich runterrutschen.
    Mark lässt sich runterrutschen. Er rutscht mit den Füßen zuerst. Er kommt unten an. Er klopft seine Hose ab und geht Richtung Bäume.
    Ich rutsche hinterher. Aber ich rutsche mit dem Kopf zuerst. Das ist besser. Wie bei einer Rutsche. Ich lege mich mit dem Bauch auf das Heu. Ich stoße mich ab. Ich muss mit den Händen nachhelfen. Ich gleite den Heuhaufen hinunter, langsam am Anfang. Ich sehe den Boden auf mich zukommen. Stoppelgras kommt auf mich zu.
    Ich liege auf dem Rücken. Ich kann mich nicht bewegen. Ich sehe den Himmel über mir. Der Himmel tut weh. Er ist zu hell in meinen Augen, außerdem ist Wasser darin. Ich kann mich nicht bewegen. Die Wolken im Himmel bewegen sich. Ich gucke Marks Gesicht an, das über mir ist. Mark ist bei mir, aber ich kann nichts sagen. Ich möchte sagen, dass ich mich nicht bewegen kann. Mark schaut mich an. Jonas, sagt er. Er berührt mich an der Schulter. Er schaut mich an, direkt über meinem Gesicht. Ich will etwas tun, aber es geht nicht.
    Ähh, mache ich. Es ist ein Geräusch, das aus mir herauskommt. Es ist nicht mein Geräusch. Ich konnte mich nicht bewegen, sage ich. Meine Stimme klingt heiser. Mir schwindelt. Ich fasse mir an den Hals. Ich bin mit dem Kopf auf dem Boden aufgekommen. Ich habe vergessen, mich mit den Händen abzustützen. Ich bin mit dem Kopf aufgekommen und mein Hals hat knack gemacht.
    Ich konnte mich

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