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Goldrausch in Bozen - Kriminalroman

Goldrausch in Bozen - Kriminalroman

Titel: Goldrausch in Bozen - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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komplett zugestaubt. Kannst du was erkennen?«
    Strumpflohner schüttelte den Kopf. »Kein bisschen. Ich setze mal die Nachtsichtbrille auf. Oder willst du?«
    »Nein, mach du nur. Moment, das ist doch …? Los, setz das Ding schnell auf!« Als Taumann eine Bewegung am Garagentor vernahm, begann er automatisch, leise zu flüstern: »Und, kannst du was sehen?«
    Strumpflohner zog die Kopfhalterung des Nachtsichtgerätes fester, näherte sich mit seinem Kopf dem Fenster, dachte aber nicht daran, dass die Nachtsichtbrille eine Tiefe von zehn Zentimetern hatte. Das Gerät schlug gegen das Glas. Es gab einen, wenngleich leisen, Knall.
    »Du Idiot!«, fauchte Taumann. »Pass doch auf! Was ist? Hat er was gemerkt?«
    Unter leisen Flüchen näherte sich Strumpflohner wieder der Scheibe. Diesmal war er vorsichtiger. Er drehte am Okular. »Jetzt sehe ich ihn. Er schlüpft gerade erst durch das Tor. Glück gehabt. Wäre er schon drin gewesen, hätte er den Knall bestimmt gehört.«
    Taumann flüsterte in sein Mikro: »Er ist drin, Chef. Over.« An seinen Kollegen gewandt fragte er: »Was macht er?«
    Strumpflohner hantierte wieder mit dem Okular. »Scheißding. Das stellt sich dauernd unscharf. Schon wieder! Mann, das nervt.«
    Taumann stieß den Kollegen an. »Du Pfeife, das Ding braucht eine Zehntelsekunde. Hör mal auf, an dem Okular rumzufummeln. So ist es gut. Und, geht’s jetzt?«
    »Ja«, grummelte Strumpflohner. »Er hat sich hingehockt. Scheint was mit dem Wagen vorzuhaben.«
    »Will er vielleicht die Bremskabel durchschneiden?«
    Strumpflohner schnaubte verächtlich durch die Nase. »Bremskabel? Du liest zu viele Krimis.«
    Plötzlich spürte Taumann einen stechenden Schmerz in seinem rechten Knie. Durch das lange Verharren in der Hocke musste sich ein winziges Stück von seinem Knorpel gelöst haben, das übel auf den Nerv drückte. »Mist«, fluchte er leise und erhob sich kurz, um die Spannung aus dem Kniegelenk zu nehmen. Es knackte.
    Strumpflohner wirbelte herum. »Sag mal, geht’s noch? Willst du, dass der uns sofort bemerkt? Schnapp dir doch gleich zwei Bier, geh rein und lad ihn auf einen Drink ein. Oder frag ihn, ob du ihm vielleicht helfen kannst. Trottel.«
    Doch Taumann hatte sich schon wieder schweigend hingehockt. Durch das staubige Fenster konnte er schemenhaft erkennen, dass die Gestalt neben dem Wagen kniete. Sie hatte nichts mitbekommen. »Wer ist denn hier der Trottel?«, zischte er. »Wer hätte denn eben fast die Scheibe eingeschlagen? Konzentrier dich gefälligst auf den Typen!«
    »Schon gut«, murmelte Strumpflohner. »Ich glaube, ich weiß jetzt, was er vorhat. Üble Sache.«
    »Und?«
    »Was und?«
    »Herrgott, was hat er vor?«
    »Sag das doch gleich! Ich glaube, er löst die Radmuttern.«
    Taumann pfiff leise durch die Zähne. »Raffiniert. Und todsicher, im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn Kofer losfährt, merkt er zuerst nichts. Aber wenn er auf der Autobahn richtig Stoff gibt, knallt’s. Unwahrscheinlich, dass er das überleben würde. Ich sag gleich mal dem Boss Bescheid.«
    * * *
    Über die Terrasse waren Vincenzo und di Cesare um das Gebäude herumgeschlichen, immer an der Hauswand entlang. Die Garage lag ungefähr dreißig Meter östlich vor ihnen. Um sie zu erreichen, mussten sie die Wiese überqueren, was angesichts des Lichts des abnehmenden Mondes und der mangelnden Deckung nicht ungefährlich war. Doch di Cesare hatte einen ausgefeilten Plan. »Wir warten hier, bis er drin ist, dann huschen wir rasch rüber.«
    Als Taumann sich bei di Cesare meldete, hörte der ihm schweigend zu. Vincenzo bekam nichts davon mit. Das Team verständigte sich ausschließlich über die kleinen Mikros und die dazugehörigen Ohrenstöpsel. Schließlich nickte der Commissario und flüsterte in sein T-Shirt. »Gewähren lassen. Kein Eingreifen ohne ausdrücklichen Befehl. Wir kommen rüber. Over.«
    Er wandte sich Vincenzo zu, weihte ihn in die Geschehnisse ein und flüsterte dann wieder in das Mikro. »Alle Mann zu mir in den Garten. Ich bin am westlichen Rand der Wiese.« Di Cesare lauschte. Einer der Männer schien etwas zu erwidern. Er antwortete kopfschüttelnd. »Mensch, Taumann, du Niete, ihr doch nicht! Ihr bleibt natürlich in der Garage. Over.«
    Sekunden später hatte sich die Mannschaft um die beiden Commissari versammelt. Di Cesare gab Anweisungen. »Passt auf, Leute, wir warten ab, bis der da drin fertig ist. Taumann und Strumpflohner beobachten ihn aus ihrer Deckung. Die Kameras

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