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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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vergleichsweise trocken, denn auch hier machte die Erde noch schmatzende Geräusche unter ihren Füßen.
    »Ich werde nie wieder sauber werden«, klagte sie, als sie an sich herabblickte und den nassen Schleim sah, der von der Taille abwärts an ihr haftete.
    Ace neigte sich vor und küsste sie. »Doch, wirst du«, versicherte er ihr leise, richtete sich wieder auf, wandte sich ab und setzte seinen Weg fort. »Und wo verbringen wir unsere Flitterwochen?«
    »In der Sahara«, erwiderte sie wie aus der Pistole geschossen. Ace lachte herzlich.
    Es war ein Glück, dass Fiona so groß war, denn sonst wäre es ihr nie gelungen, mit seinen ausholenden Schritten mitzuhalten. Es war offensichtlich, dass er genau wusste, wohin er wollte, und dass er die Absicht hatte, möglichst schnell dorthin zu gelangen.
    »Ist es übertrieben zu hoffen, dass am Ende dieses kleinen Spaziergangs ein Hotel auf uns wartet?«
    Ace schnaubte, als hätte sie gerade einen sehr komischen Witz erzählt.
    Als es immer dunkler wurde, rückte Fiona dichter an Ace heran, obwohl das eigentlich schon gar nicht mehr möglich war. Aber sie versuchte es dennoch.
    Sie blickte sich nervös um, hörte ominöse Geräusche aus den umliegenden Schatten und sah Schatten, wo keine sein sollten. Als Ace sagte: »Wir sind fast da«, schreckte sie beim Klang seiner Stimme zusammen.
    »Keine Angst«, sagte er zärtlich, »ich bin ja bei dir.«
    »Ja, richtig«, entgegnete sie spöttisch, »so wie all die Schlangen und Alligatoren, die du persönlich kennst.«
    »Die meisten«, entgegnete er belustigt. »Willst du hören, wie ich die Löwen gefunden habe?«
    Fiona war ganz sicher, dass sich eben etwas Riesiges, Haariges hinter dem Baum bewegt hatte. Andererseits hatte sich vielleicht auch der Baum selbst bewegt. Sie hielt Ace’ Hand inzwischen mit beiden Händen umklammert und ihr ganzer Körper klebte förmlich an seiner Seite. Statt zu antworten, nickte sie nur stumm.
    »Ich glaube, ich war etwa zehn, als ich eines Tages im Sumpf unterwegs war und ...«
    Sie stutzte. »Zehn? Und du warst allein unterwegs in diesem ... diesem Urwald?«
    »Komm schon«, sagte er und zog an ihren Händen. »Du klingst ja wie meine Mutter. Der Stadtverkehr war gefährlicher als das hier. Jedenfalls spazierte ich so vor mich hin, als ich einen TV hinter irgendwelchen Rankpflanzen verschwinden sah. Auf Grund dessen, was später geschah, kann ich mich nicht mehr an viel erinnern. Aber plötzlich waren sie da und starrten mich an. Ich glaube, sie haben Augen aus Smaragden.«
    Fiona wartete, dass er die Geschichte beendete, aber er marschierte nur stumm weiter durch den Sumpf.
    »Okay«, sagte sie nach einer Weile. »Du bist durch den Sumpf marschiert, ganz allein und nur umgeben von Schlangen, Moskitos und menschenfressenden Krokodilen. Und dann bist du einem wandelnden Fernseher gefolgt, als du über die beiden goldenen Löwen gestolpert bist - Löwen mit Smaragdaugen-, und was dann? Du hast dich Jahre später nicht mehr daran erinnert? War deine Kindheit wirklich so aufregend, dass du jeden Tag auf Piratenschätze und anthropomorphische Maschinen gestoßen bist und so etwas einfach vergessen hast?«
    Ace lachte. »TV heißt nicht Fernseher, sondern steht für Turkey Vulture, eine Geierart. Und es passierte noch ein wenig mehr als das.«
    »Also?«, drängte sie ungeduldig.
    »Du kannst es kaum erwarten, was?«
    Sie musterte ihn drohend aus zusammengekniffenen Augen. »Ich hatte an diesem Tag einen kleinen Unfall...«
    Fiona schwieg. Sie würde ihn nicht dazu ermutigen, mit seiner Geschichte fortzufahren. Sie würde ihm nicht die Genugtuung bereiten, ihn um die Fortsetzung seines Berichts anzuflehen.
    »Wenn du diese Geschichte für dein Puppenprojekt benutzt, bekomme ich etwas vom Kuchen ab?«, fragte Ace.
    »Du bekommt Touristen und mich. Was willst du mehr?«
    Bei diesen Worten zog Ace sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlicher denn je. »Nichts«, sagte er, die Lippen auf den ihren. »Nur dich.«
    Nach einer Weile rückte er von ihr ab, nahm ihre Hand fest in die seine und marschierte weiter.
    »Was also ist an jenem Tag geschehen?«, fragte sie, ihren Schwur brechend, keinesfalls zu fragen. Aber seine Küsse besaßen offenbar die Macht, ihre Willenskraft zu untergraben. »Ich brach mir das Bein und musste mit dieser Verletzung zurücklaufen, weil mich dort, wo ich war, niemand finden konnte. Ich bekam Fieber und später dachte ich, die Löwen seien ein Hirngespinst gewesen, das

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