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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Eindruck, als wären alle hier versammelt – a u ßer jenen, die Wachdienste versehen mußten, etwa am Stahlgitter, im Überwachungsraum oder – ganz bestimmt – in der Energiestation.
    Ein Großteil der Arbeiten, zum Teil auch qualifizierte Tätigkeiten, wurde bereits von besonders ausgebildeten Muls durchgeführt.
    Die Priesterkönige umstanden in unzähligen konzentr i schen Reihen nach Art eines alten Theaters eine Art P o dest. Auf einer Seite waren vier Priesterkönige an den Knöpfen eines großen Duftmischers beschäftigt. Hunde r te von kleinen Kontakten befanden sich dort, und die Priesterkönige berührten diese mit großer Geschicklic h keit, wobei sie offenbar nach einem bestimmten Rhyt h mus vorgingen.
    Ich bezweifelte nicht, daß diese Priesterkönige die b e sten Musiker des Nestes waren, hatte man sie doch au s gewählt, beim großen Fest von Tola zu spielen.
    Die Fühler der tausend Priesterkönige schienen starr zu sein, so konzentriert folgten sie der Schönheit dieser M u sik.
    Ich beugte mich vor und erblickte auf einer hohen Plattform an diesem Ende des Raumes – die Mutter.
    Im ersten Augenblick konnte ich nicht glauben, daß es so etwas gab.
    Das Wesen gehörte zweifellos der Rasse der Prieste r könige an und hatte jetzt auch keine Flügel mehr – aber das Auffallendste an ihr war der Umfang des Unterleibs. Der Kopf war kaum größer als bei einem normalen Pri e sterkönig, ebenso der Brustkorb, doch der Unterleib wies Dimensionen auf, die ihn, wenn er mit Eiern gefüllt war, bestimmt zur Größe eines Autobusses anschwellen li e ßen. Nun lag dieser monströse Behälter natürlich leer und faltig auf der Plattform, zusammengesunken hinter dem Wesen, wie ein Sack aus bräunlich verziertem goldenem Leder.
    Selbst mit leerem Unterleib vermochten die Beine das Gewicht nicht zu tragen, und die Mutter lag auf der E m pore, ihre Beine waren untergefaltet.
    Ihre Hautfarbe unterschied sich von der normaler Pri e sterkönige; sie war dunkler, bräunlicher, und hier und dort zeigten sich schwarze Flecke auf Brustkorb und U n terleib.
    Ihre Antennen schienen unaufmerksam und ohne Spannung. Sie hatte sie über den Kopf zurückgelegt.
    Ihre Augen wirkten glanzlos braun.
    Ich fragte mich, ob sie wohl blind war.
    Sie war das älteste Wesen im Nest, die Mutter.
    Es war kaum vorstellbar, daß sie sich vor unzähligen Generationen als junges Wesen mit goldenen Flügeln in die blaue Luft dieses Planeten geschwungen hatte, schimmernd und kraftstrotzend, daß sie mit ihrem Män n chen durch den schnellen Wind dieser wilden Welt geeilt war. Wie golden sie ausgesehen haben mußte!
    Es gab kein Männchen mehr, keinen Vater des Nests, und ich nahm an, daß das Männchen gestorben war oder den Hochzeitsflug nicht lange überlebt hatte. Ich fragte mich, ob er ihr wohl geholfen hatte, oder ob sie allein aus dem Himmel gefallen war, ihre Flügel abgerissen und sich unter den Bergen eingegraben hatte, um das einsame Werk der Mutter zu beginnen – die Gründung eines ne u en Nestes.
    Ich fragte mich, warum es keine weiteren Weibchen gegeben hatte.
    Wenn Sarm sie umgebracht hatte, wie kam es dann, daß die Mutter nichts davon wußte und ihn nicht vernic h tet hatte?
    Oder war es ihr Wunsch, daß es keine anderen Wei b chen gab?
    Aber wenn das stimmte, weshalb hatte sie sich dann angeblich mit Misk zusammengetan, um für den Fortb e stand der Priesterkönige zu sorgen?
    Wieder schaute ich durch das Gitter. Es befand sich etwa neun Meter über dem Boden der Höhle und etwas links von der Plattform.
    Ich vermutete, daß es auf der anderen Seite der Empore ein ähnliches Gitter gab, kannte ich doch die Vorliebe für Symmetrie, die die Priesterkönige bei ihren Bauten i m mer wieder an den Tag legten.
    Während die Musiker ihre Geruchsrhythmen fortset z ten, trat langsam ein Priesterkönig nach dem anderen vor, wanderte zur Empore und näherte sich der Mutter.
    Hier angekommen, beugte er sich kurz über einen gr o ßen goldenen Kessel, der wohl anderthalb Meter tief war und auf einem riesigen Dreifuß stand, und nahm ein w e nig weiße Flüssigkeit, zweifellos Gur, in den Mund.
    Er nahm nur einen kleinen Schluck, und der Kessel war noch immer fast voll, obwohl das Fest von Tola schon in vollem Gange schien. Der Priesterkönig näherte sich langsam der Mutter und neigte seinen Kopf zu ihr herab.
    Mit großer Zärtlichkeit berührten seine Fühler sodann ihren Kopf. Sie streckte ihm den Kopf entgegen, und mit einer

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