Gott im Unglück
angefangen – ich muss es auch beenden.«
»Wie nobel.« Die Taube nahm sich einen Augenblick Zeit, um sich die Flügel zu putzen. »Du bist ein eifriger und kurzsichtiger Sterblicher, Phil. So mag ich meine Anhänger.«
Phil warf einen Blick auf die Haustür. Er konnte nicht mehr viel Zeit haben.
»Dann haben wir also einen Deal?«, fragte er.
Teri öffnete die Haustür. »Was tust du da draußen?«
»Also haben wir einen Deal?«
Die Taube gluckste. »Wir haben einen Deal.
Ein Beben erschütterte die Erde, als die Taube zu einer riesigen Fledermaus heranwuchs.
»O nein«, sagte Teri. »Was hast du getan, Phil? Was hast du getan, du Idiot?«
Die Fledermaus legte die Flügel um Phil.
»Jetzt wird alles gut«, sagte Phil.
»Du Mistkerl«, rief sie. »Wage es ja nicht, diesen Scheiß mit dem noblen Opfer abzuziehen!«
Die Fledermaus erhob sich in die Lüfte, während Gorgoz’ kaltes Kichern noch lange über dem Garten hing.
DREIUNDZWANZIG
Bis es Lucky und Quick geschafft hatten, sich aus dem kollektiven Unterbewusstsein herauszunavigieren, war es früher Morgen. Sie schwebten in Luckys fliegender Lichtkugel und landeten auf der Veranda vor Phils und Teris Haus. Keiner der Götter machte eine Bemerkung über die Zerstörung in der Nachbarschaft oder die bösen Blicke, die die Sterblichen in ihre Richtung warfen.
»Hey, Leute«, sagte Lucky, als er die Tür aufstieß. »Super Neuigkeiten! Ich glaube, wir haben die Sache endlich im Griff.«
Im Wohnzimmer herrschte Unordnung. Mehrere Kartons waren hereingetragen und aufgerissen worden, ihr Inhalt lag über den Boden verstreut. Alte Fotos und alle möglichen Papiere, ausgestopfte Tiere und anderer Krimskrams bedeckten den größten Teil des Bodens um das Sofa und den Couchtisch herum.
Teri lag schnarchend auf der Couch zusammengerollt.
»Hat sie getrunken?«, fragte Quick.
Lucky stellte die Scotchflasche auf, die auf dem Couchtisch umgefallen war. Der halbe Scotch war auf den Teppich geflossen.
»Teri, Teri.« Lucky schüttelte sie sanft. »Wach auf. Jetzt ist alles gut. Ich bin wieder da.«
Sie öffnete halb die Augen und richtete den trüben Blick auf ihn.
»Das ist alles deine Schuld«, murmelte sie.
»Ich weiß, und ich werde es wieder in Ordnung bringen.«
Sie lachte hemmungslos. »In Ordnung bringen? Du kannst gar nichts in Ordnung bringen.« Ihr Gelächter wirkte verzweifelt, beinahe wie im Fieberwahn, während ihr Tränen übers Gesicht liefen. »Du bist der Gott des Glücks. Wie konntest du nur alles so komplett versauen?«
»Ich weiß, du bist aufgebracht, aber es gibt keinen Grund, persönlich zu werden.«
»Er ist fort! Phil ist fort! Und das ist ganz allein deine Schuld!«
Sie stieß Lucky weg und wandte ihm den Rücken zu.
»Geh weg! Du kannst uns nichts mehr tun.«
»Ich bin sicher, er kommt wieder«, sagte Lucky. »Sterbliche sind manchmal voreilig, aber ich bin mir sicher, er wird merken, wie sehr er dich liebt.«
Quick schob Lucky beiseite. »Mann, du bist manchmal wirklich ein unsensibler Idiot.«
»Ich wollte sie trösten!«
»Du kennst diese Leute wirklich überhaupt nicht. Phil ist nicht der Typ, der einfach so davonläuft. So egoistisch ist er nicht. Und so dumm auch nicht. Er weiß, wohin auch immer er rennen würde, Gorgoz würde ihn trotzdem finden.«
»Er hat das Angebot angenommen«, murmelte Teri in die Sofakissen. »Dieser verdammte Vollidiot hat Gorgoz’ Angebot angenommen. Ich hätte es wissen müssen.« Sie drehte sich um und starrte an die Decke. »Er war schon immer ein sexistischer Mistkerl, der Türen aufhält und das Essen bezahlt. Daran hätte ich es merken müssen. Ich wette, er konnte es nicht erwarten, seinen Alphamann-Beschützerpflichten nachzukommen, als er endlich die Chance dazu hatte. Was glaubt er, was ich bin? Eine hilflose Prinzessin, die sich nicht selbst verteidigen kann? Das ist eine Frechheit!«
»Ich bin sicher, er meinte es gut«, sagte Lucky.
»Was für ein Arschloch«, grollte sie.
»Wer?«, fragte Lucky. »Ich oder Phil?«
»Vielleicht solltest du etwas zu essen besorgen«, sagte Quick, »während Teri mir alles erzählt.«
»Ich bin eigentlich nicht hungrig.«
Quick machte eine scharfe Handbewegung in Richtung Küche.
»Na gut! Ich glaube, ich könnte ein Sandwich essen. Hey, Teri, wir haben keine Mortadella, oder?«
Quick wiederholte die Geste.
»Macht nichts. Ich werd schon was finden.« Im Gehen brummelte Lucky vor sich hin: »Als würde es Phil zurückbringen, wenn
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