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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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meine Tür gewesen war – oder ob ich es ihr überhaupt erzählen sollte.
Sie sprach zuerst. »Sind Sie Journalistin?«
Als ich verneinte, fuhr sie fort: »Weil mein Bruder als
Freiberufler eine Menge Leute von der Presse kannte. Ich
dachte, Sie wären vielleicht einer von ihnen, eine Reporterin
oder so was.«
Vermutlich sah ich heruntergekommen genug aus, um
bei ihr als ein Journalist irgendeiner billigen Boulevardzeitung durchzugehen. »Ich bin nicht sicher«, sagte ich, »ob ich
von ihm als Graeme oder Gray sprechen soll.«
»Sein richtiger Name war natürlich Graeme, aber er wurde schon als kleiner Junge immer nur Gray gerufen.« Sie geriet ins Stocken.
Ich fühlte mich nicht gut, und ich sagte ihr, dass ich mit
ihrem Verlust mitfühlte.
»Ich weiß, dass er immer unnötige Risiken eingegangen
ist«, sagte sie. »Er war schon immer so, selbst als Junge. Wir
waren zwölf Jahre auseinander. Ich war die ältere Schwester,
die ein Auge auf ihn haben musste. Er war ein Nachkömmling, und er hat unseren Eltern ganz gehörig zu schaffen
gemacht. Mit mir kam er stets besser zurecht. Ihn hier bei
mir aufzunehmen war etwas ganz Natürliches für mich,
obwohl er kaum jemals da war.« Sie zögerte. »Darf ich erfahren, woher Sie Gray kannten, wenn Sie keine Journalistin
sind?«
»Er kam vor einer Weile in einen Laden, in dem ich arbeite. Und dann hat er mir eine Notiz zukommen lassen,
dass er mich unbedingt sprechen müsse, aber …« Ich suchte
verzweifelt nach den richtigen Worten.
Sie begriff, worauf ich hinauswollte. »Sind Sie die junge
Frau, die er treffen wollte, als er … als er getötet wurde?« Sie
beugte sich vor.
Ich sagte Ja und beschloss, mich ihrer Gnade auszuliefern. »Hören Sie, Mrs Stevens, es tut mir wirklich Leid, dass
ich Ihnen Mühe mache. Ich weiß nicht, warum Ihrem Bruder so etwas Schreckliches zugestoßen ist. Ich weiß nicht, in
was er da verwickelt war, aber was es auch immer war, ich
fürchte, ich bin ebenfalls in Gefahr. Ich bin sogar ziemlich
sicher. Ich weiß, dass gestern Nacht in Ihr Haus eingebrochen wurde. Jemand hat auch versucht, in meine Wohnung
einzusteigen. Ich hatte einen Hund zu Besuch, der den Eindringling vertrieben hat.«
»Ach du gütiger Gott!«, sagte sie, und dann: »Möchten
Sie vielleicht eine Tasse Tee?«
Ich dachte an Tig, die draußen in der Geschäftsstraße in
der Kälte wartete, doch der angebotene Tee bedeutete, dass
Mrs Stevens bereit war, mit mir zu reden. Ich nahm dankend an.
»Ich fürchte«, sagte sie, nachdem sie mit dem Tablett zurückgekommen war, »ich fürchte, ich kann Ihnen auch
nicht weiterhelfen. Ich weiß nichts. Gray hat mich nicht in
seine Arbeit eingeweiht. Das alles habe ich auch schon der
Polizei gesagt. Er war eine Menge auf Reisen, aber meistens
hat er hinterher nicht erzählt, wo er gewesen ist. Manchmal
informierte er mich vorher, wann er nach Hause kommen
würde, manchmal war er einfach da. Gray war so. Ich weiß
… mir ist bewusst, dass er diesmal etwas sehr Gefährliches
gemacht haben muss.« Sie stockte und blickte auf die Tasse
und Untertasse, die sie im Schoß hielt. »Die Polizei wollte
wissen, ob irgendetwas aus seinem Zimmer gestohlen worden wäre, aber ich muss gestehen, dass ich nicht die geringste Ahnung habe. Ich weiß nicht, was Gray oben in seinem
Zimmer aufbewahrt hat. Als ich die Polizei anrief, die einheimische Wache, wollte man mir zuerst nicht glauben, dass
bei mir eingebrochen wurde. Sie haben gesagt, es wäre viel
zu aufgeräumt und nichts wäre gestohlen worden. Ich sagte
ihnen, aufgeräumt vielleicht, aber nicht so aufgeräumt, wie
ich es gewöhnt bin! Und dann war da die Toilette hier unten
im Erdgeschoss. Der Einbrecher hat sie benutzt, so viel steht
fest, weil er vergessen hat, die Brille wieder herunterzuklappen. Stellen Sie sich vor, der junge Beamte, dem ich das erzählt habe …« Sie war zu Recht empört angesichts der Unverfrorenheit. »Er hat mich doch tatsächlich ausgelacht!«
»Ich glaube Ihnen«, sagte ich.
»Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht für lustig halte.
Irgendjemand wäre definitiv in meinem Haus gewesen. Ich
konnte es spüren, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich
war einfach sicher, dass jemand während meiner Abwesenheit im Haus gewesen ist. Ich glaube nicht, dass sie mich
ernst genommen hätten, wenn ich ihnen nicht von Grays
Ermordung erzählt hätte. Danach haben sie die Angelegenheit ihren Kollegen weitergemeldet, den Kriminalbeamten,
die den Mord

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