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Grappa 11 - Grappa und das große Rennen

Grappa 11 - Grappa und das große Rennen

Titel: Grappa 11 - Grappa und das große Rennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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demütig gesenkt.
    »Das ist Teresa. Sie ist eine perfekte Sklavin – so sagt ihr Herr. Und sie ist schön. Schauen Sie sich diese Brüste an ...«
    Mit einem Ruck riss er der Frau das geknöpfte Lederoberteil auf und entblößte sie. Ein Raunen ging durch den Raum.
    »Ekelhaft!«, flüsterte ich TOP zu. »Glaub bloß nicht, dass ich da raufgehe.«
    Er reagierte nicht, denn er hatte sich in Teresas Oberweite vertieft. »80 D«, murmelte er ergriffen. »Wahnsinn!«
    »Nummer eins ist gut eingeritten und durch alle Öffnungen zugänglich. Ihr neuer Herr wird viel Freude an ihr haben. Sie hat auch nichts dagegen, ausgeliehen zu werden. Außerdem ist sie perfekt in Haushaltsführung und sie mag die Gartenarbeit. Der Lord, der Nummer eins erwirbt, kann viel Geld sparen.«
    Applaus brauste auf.
    »Mir wird schlecht«, kündigte ich an. Ich erhob mich.
    »Wo willst du hin?«, fragte TOP sichtlich nervös. Er zog mich wieder auf den Stuhl zurück, klemmte meinen Arm.
    »Erst kotzen, dann telefonieren«, antwortete ich.
    »Mit wem?«
    »Ich kenne die Vorsitzende der Frauengruppe ›Rote Zora‹«, sagte ich wild entschlossen, »die Mädels sind zwar schon etwas angegraut und müde, doch die Show hier wird sie wieder munter machen. Wetten, dass?«
    »Du willst die lila Weiber hierher locken?« Piny geriet in Panik.
    »Genau. Wenn schon Stimmung in der Bude, dann wenigstens die richtige. Und jetzt lass meinen Arm los!«
    Doch bevor ich mich erheben konnte, passierte es. Etwas flog in den Raum, plötzlich war alles voller Rauch, helles Feuer loderte auf. Ich hörte Schreie, sah, wie der Conférencier von der Bühne rannte, gefolgt von Sklavin Teresa und ihren Kolleginnen.
    »Wir müssen hier raus!«, schrie ich angsterfüllt, denn ich hatte plötzlich die Einrichtung des Clubs vor meinem Auge: voluminöse Vorhänge, Holzvertäfelungen, Federboas, Kerzen und all diesen leicht brennbaren Mist.
    Plötzlich bewegte sich alles, was lebte, zur Tür hin, eine Panik stand kurz bevor.
    Ich befand mich schon auf halber Strecke zum rettenden Ausgang, bemerkte noch, dass Piny, Lika und seine Begleiterin hinter mir waren, da flog auch schon die zweite Brandbombe in den Raum – fast hätte sie mich getroffen. Ich schrie erneut, sprang nach vorn und zur Seite und fiel gegen den Mann, der sie geworfen hatte. Er hielt mich fest und verhinderte so, dass ich auf den Boden schlug.
    »Sind Sie wahnsinnig?«, brüllte ich ihn an.
    Er war vermummt, trug einen dunklen Schal vor dem halben Gesicht und eine Sonnenbrille.
    Diesmal war das Wurfgeschoss hinter der Bar gelandet, dort, wo Friedel Knaup seine Drinks bewacht hatte. Doch der Platz hinter der Bar war inzwischen verwaist – nur Feuer war zu sehen.
    Frauen und Männer liefen an mir vorbei ins Freie. Der Qualm wurde unerträglich, ich begann zu husten, bekam kaum noch Luft. Langsam schienen mir die Sinne zu schwinden, denn ich wurde plötzlich kraftlos, meine Beine wurden schwer, doch ich wusste, dass ich unbedingt ins Freie gelangen musste.
    Ein weiterer Hustenanfall warf mich fast um. Gebückt und röchelnd schleppte ich mich Richtung Tür. Ich merkte, dass ich unsanft gepackt und aus dem Raum gezogen wurde.
    Im Freien atmete ich tief durch. Mein Atem raste noch immer. Als ich wieder denken konnte, bemerkte ich, dass ich an einen Mann gelehnt stand. Ich sah hoch und erkannte, dass es der Attentäter war.
    »Sie waren das! Was fällt Ihnen ein?«, keuchte ich. »Warum tun Sie das?«
    Der Angesprochene schaute mir ins Gesicht. Ich griff nach oben und riss ihm den Schal weg.
    »Nazmi!« Ich war fassungslos.
    Im Gegenzug zog er mir die Maske herunter.
    »Sie sind das?«, brach es aus ihm heraus. »Sie gehören auch zu denen?«
    »Nein, ich bin nur versehentlich hier. Das ist eine lange Geschichte. Lassen Sie uns verschwinden.«
    Er rührte sich nicht.
    »Nazmi!« Ich schüttelte ihn. »Wir müssen weg! Oder wollen Sie auf die Bullen warten?«
    »Kommen Sie!«, befahl er, griff meinen Arm und stützte mich beim Gehen. Ich hatte Mühe, schnell zu laufen, denn ich war durch die hochhackigen Stiefel behindert.
    Während er mich durch die Dunkelheit schob, drehte ich mich um. Das Untergeschoss des Hauses stand in hellen Flammen.
    Regen schlug in mein Gesicht. Alles war so unwirklich. Der Wind war stark und presste mir das Wasser unter meine Lederkluft. Ich begann zu frieren.
    Nazmi hielt plötzlich inne. Wir waren bei seinem roten Wagen angelangt. Er schubste mich unsanft auf den Beifahrersitz, lief ums

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