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Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Titel: Grappa 16 - Rote Karte für Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Sauerwald vom Tod ihres Bruders unterrichten. Bis morgen früh, Frau Grappa. Und – seien Sie nett zu dem Kollegen Eckermann.«
    »Aber immer«, versprach ich und steckte das Handy wieder ein.
    »Sie haben also meine Mütze«, sagte der Brasilianer. »Würden Sie sie mir bitte zurückgeben?«
    »Vielleicht klebt Böhmes Blut dran«, sagte ich. »Dann wäre die Kappe ein Beweis gegen Sie.«
    »Sie haben sie ja nicht alle«, lachte er und trat näher.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, forderte ich. »Wollen Sie auch mich umbringen?«
    »Ich würde Sie wirklich mit Freude zu den Engeln schicken«, meinte er trocken. »Aber meine privaten Wünsche will ich erst mal zurückstellen. Und die Mütze will ich nur wiederhaben, weil ich am Kopf friere.«
    »Warum haben Sie Böhme getötet?«
    »Ich?« Er lachte erneut. »Sie haben mich durchschaut. Ich brauche das. Einmal die Woche muss ich jemanden umbringen. Und nächste Woche sind Sie dran.«
    »Hat's denn Spaß gemacht?«, ließ ich nicht locker. »Samba-Feeling oder was?«
    »Es gibt viele durchgedrehte Leute in Deutschland«, sagte Eckermann. »Aber Sie, Frau Grappa, sind die Krönung. Wie sagt man bei Ihnen? Rutschen Sie mir doch den Buckel runter. Einen geruhsamen Abend.«
    »Sie mich auch!«, blaffte ich.

Doppelter Flughafen
    Vor meiner Haustür schüttelte ich den Schnee von den Schuhen und ging nach oben. Der Abend hatte es in sich gehabt.
    Ich holte den Zettel hervor, auf dem ich die Nummer notiert hatte, die Böhme zuletzt angerufen hatte. Die Polizei würde die Nummer sicherlich auch überprüfen, aber ich wollte schneller sein.
    Der Ruf ging raus und ich wartete. Endlich sagte eine Frauenstimme: »Ja, bitte?«
    »Ist dort der Flughafen?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Man hat mir aber diese Nummer gegeben«, meinte ich. »Wer sind Sie denn?«
    »Das spielt keine Rolle. Sie haben sich wohl verwählt.«
    Das Gespräch war zu Ende. Die Stimme war mir bekannt vorgekommen, ich wusste aber nicht, wo ich sie hinstecken sollte.
    Ich drückte die Ziffernfolge erneut. Die Frau meldete sich wieder. »Ja, bitte?«
    »Ist dort der Flughafen?«, fragte ich.
    »Verdammt«, schrie sie, »warum fragen Sie mich denn schon wieder nach diesem verdammten Flughafen? Ich will endlich schlafen.«
    Die Stimme der Frau erinnerte mich an Beate Schlicht. Aber das konnte ja nicht sein. Das war heute wohl alles zu viel für mich gewesen.
    Ich beschloss, mich aufs Ohr zu legen. Morgen würde ich weitersehen.
    Kaum war ich eingenickt, klingelte mein Handy. Die Hauptkommissarin war dran. »Was soll das, Frau Grappa«, meinte sie. »Das waren Sie doch eben, oder? Warum fragen Sie, ob ich der Flughafen bin?«
    »Weil ich die Nummer in Böhmes Telefon gefunden habe«, erklärte ich. »Das ist die Nummer, die er zuletzt angerufen hat.«
    »Wieso Böhme?«
    »Er ist tot. Ich habe seine Leiche entdeckt.«
    »Ermordet?«
    »Keine Ahnung. Fragen Sie Brinkhoff.«
    »Komisch«, meinte sie. »Brinkhoff hat mich ebenfalls auf dieser Nummer angerufen und gefragt, ob ich Erika Sauerwald sei.«
    Mir dämmerte etwas. »Welches Handy gehört denn zu der Nummer, die Brinkhoff und ich angerufen haben?«, fragte ich.
    »Das Handy, das Sie mir gegeben haben! Margit Sauerwalds Telefon. Ich habe es aufgeladen und mir von dem Telefonanbieter die PIN geben lassen.«
    Mir wurde heiß und kalt. »Moment! Dann ist es ja gar nicht Margits Handy, sondern das ihrer Mutter. Sie hat das Telefon ihrer Mutter bei mir vergessen «, rief ich. »Brinkhoff sagte mir vorhin, dass er Erika Sauerwald über den Tod ihres Bruders informieren wollte.«
    »Wissen Sie, was das bedeutet?«
    »Was?«, fragte ich.
    »Toninhos Spruch von der Liebe, die alle Entfernungen überwindet, war nicht an die Tochter, sondern an die Mutter gerichtet!«

Der runde Sauhund
    Ob Toninho es gleichzeitig mit Mutter und Tochter getrieben hatte?, fragte ich mich. Und wenn ja, wie hat Margit das verkraftet? Erika Sauerwald machte nicht den Eindruck, als würde sie freiwillig etwas teilen, von dem sie glaubte, dass es ihr gehörte. Konnte sie Toninho getötet haben?
    Ich verwarf den Gedanken wieder. Das Kidnapping war bis ins Detail geplant gewesen, Menschen mussten engagiert und eingeweiht werden – das traute ich der Präsidentengattin nicht zu. Sie war keine, die sich Mitwisser leistete.
    Auf meinem Schreibtisch hatte sich das Chaos breit gemacht. Artikel über Fußball und die Weltmeisterschaft, Brasilien und den Serienvergewaltiger. Daneben Erbauliches: nette

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