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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Hand fiel und ich gegen die Wand taumelte. Für einen kurzen Moment durchfuhr mich ein brennendes Stechen.
    Ich öffnete den Mund, wollte schreien, aber er presste mir seine Hand so fest auf den Mund, dass ich dachte, meine Zähne brächen ab.
    Jetzt zerrte er mich über die Straße. „Ich glaube, du musst etwas essen. Ich bin dir gerne behilflich. Dann kannst du wieder klar denken. Ich verspreche es dir.“
    „Lass mich los!“ Seine Finger dämpften meinen Schrei. Ich versuchte, ihn zu beißen, wehrte mich mit Zähnen und Klauen, doch sein Griff war eisern und ließ nicht locker. Dieser Kerl war kein Mensch. Auf gar keinen Fall. Und er war auch mehr als nur ein Gray.
    Wenn er mich jetzt auf engstem Raum mit einem Menschen zusammenbrachte, wusste ich nicht, ob ich der Versuchung widerstehen könnte. Eine Weile vielleicht, sicher allerdings nicht ewig. Dann würde meine schlimmste Furcht Wirklichkeit werden.
    Plötzlich trat Bishop hinter einer Straßenecke hervor. Kurz hielt ich es für Einbildung. Vielleicht hatte der Schlag ja mein Gehirn beeinträchtigt. Doch es war wahr.
    Er war hier.
    Und er sah aus, als wäre er bereit zu töten.

6. KAPITEL
    Bei seinem Anblick machte mein Herz einen Sprung.
    Bishop verengte die Augen. Er fixierte den Gray. „Nimm sofort die Finger von ihr.“
    Der Gray zog die Hand von meinem Mund und packte meine Haare. Ich schrie auf. „Ist das das Rettungsteam? Dann schau mal lieber nach der blonden Tussi. Die ist eine von euch. Doch die hier … die gehört zu mir.“
    „Falsch“, zischte ich.
    Bishops Augen leuchteten hellblau auf. Schon hielt er den Dolch in der Hand. „Roth, kümmere dich um Cassandra. Ich kümmere mich um das hier.“
    Roth, der hinter Bishop gestanden hatte, lief zu Cassandra. In diesem Moment schubste der Gray mich weg. Ich krachte gegen die Wand, sodass mir der Atem wegblieb und meine Knochen knackten. Ich schnaufte und versuchte, auf den Beinen zu bleiben. Diesmal schmeckte ich Blut.
    Ich wirbelte herum und beobachtete, wie Bishop auf den Gray losging, den Dolch in der Hand. Das war viel besser als ein spitzes Stück Holz.
    „Sei vorsichtig!“, schrie ich.
    Aber er war nicht vorsichtig. Und er zögerte nicht - so wie er auch bei Cassandra nicht gezögert hatte.
    Im letzten Moment riss der Gray den Fuß hoch und trat Bishop mitten ins Gesicht. Er wurde nach hinten geschleudert und knallte auf den Rücken, allerdings sprang er sofort wieder auf.
    „Interessant“, meinte Bishop stirnrunzelnd. Er blutete aus einer tiefen Wunde vorne am Kopf.
    „Gutes Wort. Interessant . Das merke ich mir.„ Der Gray grinste. “Und das Mädchen nehme ich mit, nachdem ich mit dir und deinen Freunden fertig bin. Sie fühlt sich sicher wohler bei ihrer eigenen Art.“
    „Versuch, sie mitzunehmen. Es wird dir nicht gelingen.“
    „Das sehen wir ja.“
    Bishop musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. Sein Blick fiel auf das Opfer, dann wandte er sich wieder dem Gray zu. „Was bist du? Ich dachte, du wärst ein Gray, aber du musst etwas anderes sein.“
    „Nein. Ich bin nur ein durchschnittlicher ‚Gray‘.“ Mit dem Finger machte er sarkastisch Anführungszeichen in die Luft. Diesen Begriff hatten Himmel und Hölle erfunden, nicht die Grays selbst. „Die Zeit verändert die Dinge. Ihr habt uns letzte Woche nicht alle getötet, und so hatten wir Zeit, uns weiterzuentwickeln. Wie schön, dass ihr Natalie zurück ins Schwarz befördert habt. Sie war eine echte Spaßbremse.“
    „Bishop“, stieß Roth knurrend aus. „Wir brauchen Zach. Ihr Rücken ist gebrochen.“
    Ich starrte ihn voller Panik an. Ein gebrochener Rücken würde den Engel nicht töten - dazu brauchte es den goldenen Dolch - doch wenn sie nicht schnell geheilt wurde, waren ernste Folgen zu befürchten. Sie könnte gelähmt bleiben.
    Leise fluchte Bishop. „Lasst uns die Sache zu Ende bringen.“
    Wieder stürmte er auf den Gray los und wurde abgewehrt. Diesmal landete er auf seiner Schulter, und es verursachte ein unschönes Geräusch. Sein Dolch schlitterte über den Bürgersteig.
    „Bishop!“, schrie ich, denn ich hatte Angst, dass er so schwer verwundet war wie Cassandra.
    Roth kam auf die Füße und rannte auf den Gray zu, aber der schlug ihm einfach seine Faust ins Gesicht.
    Ich sah ungläubig zu. Grays waren normalerweise weder stärker noch gefährlicher als Menschen. Bis auf die Sache mit dem Kuss.
    Aber dieser Typ …
    Er hatte gerade zwei Engel und einen Dämon außer Gefecht gesetzt, ohne

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