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Griechisches Feuer

Griechisches Feuer

Titel: Griechisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker
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Falsches gesagt?" Er runzelte die Stirn, als er ihren verblüfften Gesichtsausdruck bemerkte.
    "Nein, tut mir Leid, es ist nur ... Ivan hat genau das Gleiche vorgeschlagen. Er meinte, ich sähe erschöpft aus. Wohin wollen wir fahren?" Schnell lenkte Grace vom Thema ab, denn sie wollte nicht, dass Constantine nachfragte. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie er reagieren würde, wenn er erfuhr, welchen Grund sich Ivan für ihre Erschöpfung vorstellte.
    "Lass uns nach Skyros fahren."
    "Skyros! "wiederholte Grace mühsam beherrscht.
    Sie war bis jetzt erst einmal auf der wunderschönen griechischen Insel gewesen. Dort war Constantine geboren worden. Die Reise hatte Grace' Leben für immer verändert, denn genau dort, an einem schönen Frühlingsabend, hatte Constantine sie gefragt, ob sie seine Frau werden wolle.
    Ein Fünkchen Hoffnung keimte in Grace auf, aber sie erstickte es schnell. Nein, sie würde sich keine Illusionen machen. Es würde keinen zweiten Frühlingsabend geben, und Constantine würde sie auch nicht bitten, ihn zu heiraten. Es gab keine gemeinsame Zukunft für sie beide, und es war an der Zeit, dass sie das endlich einsah.
    "Wohnen deine Eltern immer noch dort?" fragte Grace beiläufig, während sie die schmutzigen Teller aufeinander stellte.
    "Natürlich!"
    Seine unfreundliche Antwort erzürnte sie über alle Maßen.
    "Wieso ,natürlich'?" fuhr sie an. "Wir sind jetzt seit vier Monaten wieder zusammen, aber ich habe das Gefühl, dich gerade erst kennen gelernt zu haben, so wenig weiß ich über dich! Du lässt mich nicht an deinem Leben teilhaben, und deine Arbeit geht immer vor. Wir treffen uns nur hier oder in der Öffentlichkeit. Du hast mich noch nie zu dir eingeladen ..."
    "Ich dachte, du wolltest es nicht", unterbrach Constantine sie.
    "Was meinst du damit?"
    "Dazu fällt mir nur ein Name ein", erwiderte er. "Paula."
    "Paula?"
    "Grace, ich lebe immer noch in der gleichen Wohnung wie damals. Da wir dort unseren Streit hatten, dachte ich, dass du keinen Wert darauf legst, meine Wohnung noch einmal zu betreten. Moment, lass mich das machen!"
    Er hatte gemerkt, dass sie plötzlich schwankte, und nahm ihr gerade noch rechtzeitig die Teller aus der Hand, bevor sie sie fallen lassen konnte.
    Das hatte Grace nun überhaupt nicht erwartet. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass Constantine sie nur deshalb nicht in seine Wohnung eingeladen hatte, weil die Erinnerungen für sie vielleicht zu schmerzlich gewesen wären. Sie hatte geglaubt, dass seiner Meinung nach der Platz einer Geliebten bei ihr zu Hause sei, wo sie darauf zu warten hatte, dass ihr Herr und Meister etwas Zeit für sie erübrigen konnte.
    "Constantine", sagte Grace verstört, "was war mit Paula?"
    Er hatte die Teller in die Küche gebracht und in die Spüle gestellt. Als er wieder ins Wohnzimmer zurückkam, konnte Grace nicht erkennen, ob ihre Frage ihn aus der Fassung gebracht hatte.
    "Was soll mit Paula sein?"
    "Bitte sag mir die Wahrheit!"
    "Die Wahrheit", erwiderte er spöttisch. "Welche Version willst du hören? Meine oder die, von der du geglaubt hast..."
    "Constantine! Wir beide wissen, dass Paula gelogen hat. Aber irgendetwas muss doch vorher geschehen sein."
    "Du meinst, wie sie sich an mich herangemacht hat? Schon vom ersten Augenblick an hat sie versucht, mich zu verführen.
    Immer wenn ich dich besuchte, stand sie entweder halb bekleidet auf der Treppe, oder sie hatte ein so kurzes Hemd an, dass kein Spielraum mehr für Phantasie übrig war. Ich dachte, ich hätte ihr klargemacht, dass ich nicht an ihr interessiert sei, aber verschmähte Frauen sinnen wohl immer auf Rache."
    "Warum hast du mir nie etwas davon erzählt?"
    Verächtlich sah er sie an. "Du hättest mir doch nicht geglaubt!"
    "Doch, das hätte ich, Constantine. Ganz sicher!" protestierte Grace, aber er schüttelte nur den Kopf.
    "Du hast mir nicht geglaubt, als ich dir versicherte, dass ich sie nie verführt habe."
    Sie hätte alles dafür gegeben, wenn es anders gewesen wäre, aber er hatte Recht. Erst jetzt begriff sie, was sie ihm eigentlich angetan hatte. Sie hätte ihm vertrauen müssen und Paulas Anschuldigungen gar nicht erst glauben dürfen.
    "Es stimmt, ich hätte dir glauben müssen." Aber während sie noch sprach, änderte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck. Es erinnerte sie an den Tag vor fast zweieinhalb Jahren ... an ihre wütenden Beschuldigungen und an die Tatsache, dass sie genau das Gleiche schon einmal in seinem Gesicht gesehen

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