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Grünmantel

Grünmantel

Titel: Grünmantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles de Lint
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selbst damit einzufangen. Um ihm den Kopf mit all diesem Scheiß zu füllen!
    Er erhob sich vom Bachufer, wendete den Wagen und fuhr auf den Seitenstraßen zum Treasure-Anwesen hinüber. Doch als er ankam, war niemand da.
    Er parkte auf der Zufahrt und ging um das Haus herum, spähte durch die Fenster und redete mit sich selbst. In Abständen rief er nach Dooker, hörte aber sofort wieder auf damit, weil ihm die eigene Stimme so laut erschien. Als es zu regnen begann, setzte er sich in den Wagen und stierte durch die verregnete Windschutzscheibe auf das Haus. Später, als es zu regnen aufhörte, suchte er erneut das gesamte Grundstück ab, wobei er stets ein wachsames Auge auf den Wald hinter dem Haus hatte.
    Er sah in der Scheune nach und rief leise Dookers Namen. Der Wunsch, den Hund zu sehen, zu wissen, daß es dem alten Freund gutging, wurde immer stärker in ihm. Unter dem Druck begann sein Kopf zu schmerzen, und er mußte sich schließlich hinsetzen. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Vorderrad des Pick-up und schloß die Augen.
    Er mußte weites Land um sich haben. Selbst in der vertrauten Umgebung der Fahrerkabine bekam er Beklemmungen.
    Irgendwann war er dann eingedöst, träumte von Gewehren und dem Tod Dookers - aber, verdammt noch mal, das konnte niemals wahr sein.
    Als nächstes registrierte er, daß es dunkel war.
    Er hörte einen Motor näher kommen und verstummen. Er drehte sich um und sah Scheinwerfer in die Einfahrt rollen, ehe sie erloschen. Eine Tür wurde geöffnet, und er hörte jemanden die Zufahrt hinaufgehen. Er wartete, bis die unbekannte Person zu nahe herangekommen war, um weglaufen zu können, denn schließlich hatte er mit ihr ein Wörtchen zu reden. Langsam stand er auf.
    Er fühlte sich jetzt ein wenig besser, die Kopfschmerzen waren nicht mehr so stark, und obwohl er Dooker immer noch finden wollte, brannte dieser Wunsch nicht mehr ganz so schmerzlich in seiner Brust. Seine Augen hatten sich rasch an die Dunkelheit gewöhnt, und er bemerkte die blonde Frau, die neben seinem Truck stand.
    In dem schwachen Licht konnte er kaum etwas von ihrem Gesicht erkennen, doch sah das Weib in dem engen Rock und dem Top, das sie trug, wirklich gut aus. Er fragte sie nach Dooker, doch dann hörte er sie kommen - erst am Rand seines Bewußtseins, dann immer lauter werdend. Diese Musik! Ich sollte verschwinden, dachte er. Ich sollte machen, daß ich von diesem Ort wegkomme, solange ich noch die Möglichkeit dazu habe.
    Doch es war zu spät. Schon im nächsten Moment war es ihm nicht mehr wichtig.
    Er fühlte die Hitze in den Lenden aufsteigen, und als er der Frau folgte, die vor ihm zurückwich, sah er sie schon nicht mehr als solche. Er sah nur ein Feld, das gepflügt werden mußte, eine läufige Hündin, die besprungen sein wollte. Er konnte sogar ihr Blut riechen. Und, bei Gott, er mußte das Weibsstück reiten!
    Ihr Rock zerriß wie Papier unter seinem Griff, und als sie die Hände hob, um ihm das Gesicht zu zerkratzen, grinste er nur und rammte sein Gesicht gegen ihre Brüste - unter ihren Nägeln hinweg. Er löste die linke Hand von ihrer Schulter und packte die Frau im Genick. Die andere Hand zerrte an ihrer Unterwäsche. Die Musik loderte in ihm, als er ihre Scham der Nachtluft öffnete.
    Sie duftete so stark, daß er kaum atmen konnte. Sie wehrte sich jetzt nicht mehr so heftig. Er ließ ihr Genick los und riß an ihrer Bluse. Dann bog er den Kopf so weit wie möglich nach hinten und stieß einen lauten Schrei aus. Genau in diesem Augenblick bog ein Wagen um die Kurve und erfaßte ihn mit den Scheinwerfern.

    Der Mann in dem Transporter wollte gerade aus dem Wagen steigen, um eine weitere Runde um das Haus und das Grundstück zu drehen, als er plötzlich die Musik hörte. Er schloß die hintere Tür, griff nach seiner Armbrust und lauschte mit geneigtem Kopf. Was zur Hölle war das? Ein paar Augenblicke später ging er durch den Wald auf Valentis Haus zu, als er über die Musik hinweg plötzlich einen Mann wie ein Tier winseln hörte. Und dann den Motor eines Wagens.
    Er machte kehrt und überquerte die Straße, die zu Valentis Haus führte, im gleichen Moment, als der Wagen in die Einfahrt bog, ausrollte und zum Stehen kam. Als die Insassen die Tür öffneten, hatte der Mann mit der Armbrust schon die Bäume auf der anderen Seite der Straße erreicht und arbeitete sich in ihrem Schutz näher an den Wagen heran.
    Ganz plötzlich und überraschend war die Nacht für ihn interessant

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