Gute liegt so nah...
haben?“, bat sie in freundlichstem Ton, was mich zum Lachen brachte. „Du wirst nicht mehr lachen, wenn du den Drink probiert hast. Der ist echt eklig, aber es macht Spaß, ihn zu bestellen. Soll ich meine Eltern anrufen? Mein Dad würde uns abholen.“
„Nein, sonst denken sie, dass ich einen schlechten Einfluss auf dich habe“, sagte ich. „Und dann passen Sie beim nächsten Mal nicht mehr auf deine Kinder auf. Ich werde meinen Dad anrufen.“
„Oh, klar, Big Barnes wird begeistert sein, seine kleine Prinzessin betrunken zu erleben.“
„Gutes Argument, Dad neigt dazu, mich ein bisschen zu sehr zu behüten.“
„Wie steht’s mit Trevor?“ Das war Katies acht Minuten älterer Zwillingsbruder.
„Nein, der kann mich nicht leiden.“
„Unsinn, er mag dich.“
„Nein, nicht Trevor. Wie wäre es mit Steve?“ Das war noch einer von ihren Brüdern.
„Der hat gerade geheiratet, schon vergessen? Sheila sähe es bestimmt nicht gern, wenn er um elf nachts los muss, um seine Schwester irgendwo abzuholen.“ Unsere Kellnerin brachte die Nippel, und sie schmeckten tatsächlich ziemlich eklig.
„Sam würde uns abholen“, schlug ich vor und schaute zu, wie Katie an ihrem Drink nippte. „Wie wäre es mit ihm?“
Sie wirkte sofort misstrauisch. „Millie“, sagte sie warnend.
„Nein, nicht was du denkst. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Aber Sam ist nett und wird uns keine Vorhaltungen machen oder so. Er geht nie weg und würde uns bestimmt gern abholen.“
„Schwörst du, dass du nicht wieder versuchen wirst, uns miteinander zu verkuppeln?“
„Nur auf deinen ausdrücklichen Wunsch“, erwiderte ich ganz unschuldig, obwohl mein Blick vielleicht etwas über Kreuz ging.
„Nicht vorhanden.“
„Gut, verstanden. Rufen wir ihn an. Er ist klasse.“ Ich angelte mein Handy aus meiner Handtasche und wählte seine Nummer. Mein Neffe meldete sich.
„Hallo Danny. Wie geht’s dir?“
„He, Tante Mil. Was gibt’s?“
Danny sollte nicht merken, dass ich zu viel getrunken hatte, deshalb achtete ich sehr auf meine Aussprache. „Ist dein Vater auch da?“
„Ja, bleib dran. Dad!“, rief er. „Tante Millie ist am Apparat. Sie klingt besoffen.“
„Danny!“, sagte ich, zugleich verärgert und amüsiert. „Der Junge merkt, dass ich etwas getrunken habe“, sagte ich zu Katie.
„Ist das die Möglichkeit“, meinte sie trocken und trank einen Schluck Wasser.
„Willst du deinen Nippel nicht mehr?“, fragte ich und prustete erneut los, genau in dem Augenblick, als Sam ans Telefon kam. Er erklärte sich sofort bereit, uns im Prison abzuholen, und obwohl mir allmählich jedes Zeitgefühl abhanden kam, tauchte er kurze Zeit später vor unserem Tisch auf.
„Hallo Millie. Katie.“ Er setzte sich und bestellte ein Bier bei der Kellnerin, die uns seit Stunden bediente. „Wie ich höre, braucht ihr jemanden, der euch nach Hause fährt.“
Ich schnaubte. „Wer hat das erzählt? Danny? Der is doch bloß ein Kind.“
Sam lachte. „Ich hoffe jedenfalls, dass ich euer Chauffeur bin, denn ich werde dich auf keinen Fall mehr hinters Steuer lassen.“
„Und was ist mit Katie?“, maulte ich. „Die hat schließlich auch getrunken.“
„Aber sie ist nicht blau.“ Sam zwinkerte ihr zu.
„Ja, weil sie einen irischen Feuerwehrmann unter den Tisch trinken kann. Und ich dachte, du wärst dankbar, dass wir dich vor einem weiteren einsamen Abend zu Hause bewahrt haben“, sagte ich.
„Oh, das bin ich“, versicherte er mir. „Es kommt schließlich nicht jeden Abend vor, dass ich mit den zwei schönsten Frauen von Cape Cod zusammen bin.“
Katie verdrehte die Augen, aber seine süße Hilfsbereitschaft machte mich plötzlich ganz rührselig. „Sam, du bist der Beste“, sagte ich. „Wir lieben dich.“
„Hallo Leute.“ Joe stand vor unserem Tisch. „Wie geht’s so, Sam?“
„Ganz gut. Und bei dir?“
„Ging nie besser. Spielt ihr nächste Woche?“ Joe meinte zweifellos die heilige Softball-Liga.
„Klar, ihr auch?“
„Ja, am Donnerstag, glaube ich.“
„Danny ist ein verdammt guter Fänger“, meinte Joe. Ich gähnte gerade hemmungslos, als er sich an mich wandte. „Sagt mal, Mädels, warum darf Sam mit euch zusammen sein? Ich dachte, das sei ein Frauenabend, an dem Jungs nicht zugelassen sind.“
Katie schüttelte vehement den Kopf, was ihre Haare in Schwingung versetzte. „Sam ist kein Junge, Peter Pan. Er ist ein Mann.“
Joe wirkte perplex, aber Sam meldete sich sofort zu
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