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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Energieversorgung benötigen und noch weitgehend intakt sind.« Die Art und Weise, wie Hardan das Wort »schnellen« betonte, war nicht dazu geeignet, Daxxels Sorgen zu beseitigen.
    »Die aber trotzdem niemand benutzt«, sagte Zant trocken, die mal wieder schnell geschaltet hatte.
    »Richtig. Wir benutzen sie nicht und unsere Freunde hier haben sie auch noch nicht angerührt, obgleich sie sicher von ihrer Existenz wissen. Sie ist kein Geheimnis und die von ihnen kontrollierte Rechnereinheit wird offene Daten zu diesem Thema haben. Ich halte diese Leute für gründlich genug, dass sie sich damit befasst haben.«
    »Was wird ihr Grund gewesen sein, diese Bewegungsmethode ignoriert zu haben?«, stellte Zant die entscheidende Frage.
    Hardan seufzte. »Nicht-Niib haben Probleme damit. Sie … werden psychisch und physisch stark beansprucht. Wir Bodaren haben diese Methode ein paarmal ausprobiert und fanden das Erlebnis außerordentlich … verstörend. Keiner hat das freiwillig ein zweites Mal gemacht.«
    Er wies auf die gegenüberliegende Wand. »Sehen Sie diese Einbuchtung? Den kleinen Griff daneben, sehr unscheinbar?«
    »Ja.« Zant beugte sich nach vorne. »Man muss schon genau hinschauen. Hebt sich auch farblich kaum ab.«
    »Wenn Sie Ihre Hand hineinstecken, wird sie abgetrennt.«
    Zant schaute Hardan mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Ah. Das ist … verstörend, ja.«
    Daxxel hielt das für eine leichte Untertreibung, mischte sich aber nicht ein.
    »Danach wird Ihr Körper entmaterialisiert und in energetischer Form an einen Gegenpol transportiert. Dort wird Ihre Hand wieder angenäht, sozusagen. Es ist eher eine molekulare Verschmelzung, die ohne äußere Spuren vollzogen wird. Das dauert nicht lange und Sie merken nicht viel davon, denn Sie werden schreien, weil Sie sich an die entsetzlichen Albträume erinnern, die Sie während der Reise hatten.«
    Zant und Daxxel wechselten einen vielsagenden Blick.
    »Die wie lange dauert?«
    »Objektive Zeit? Keine Sekunde. Subjektiv? Unterschiedlich. Stunden. Tage. Monate. Wir wissen es nicht. Wir benutzen diese Anlage nicht und es fehlt an technischen Aufzeichnungen. Es ist klar, dass diese Methode nur von den Niib selbst genutzt wurde, nicht von uns, ihren treuen Dienern. Man kann sie aber relativ leicht steuern, fast intuitiv. Sie scheint auf eine unerklärliche Weise zu erfassen, wo Sie hinwollen, und man taucht bei einer Empfangsstation ganz in der Nähe auf. Es ist verwirrend. Und traumatisierend.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass die Niib große Freude daran empfunden haben, sich selbst großen Schmerz zuzufügen?«, fragte Zant mit bleichem Gesicht.
    Hardan nickte gelassen. »Verstehen Sie jetzt, warum wir so viel Angst haben, dass sie zurückkehren? Was haben die Niib jenen angetan, die sie beherrschten, wenn sie bereit waren, sich dies selbst anzutun? Was … was haben sie damals mit unseren Vorfahren angestellt?«
    Ein Zittern schien Hardan zu durchfahren. Er sah jetzt sehr elend aus. Daxxel fühlte ein starkes Mitgefühl in sich aufsteigen, vermischt mit seiner eigenen Angst und genug Selbstmitleid für eine ganze Kompanie.
    »Schneller Transport, ja?«, fragte Zant.
    »Es gibt eine Empfangsstation im Tempel nahe an der Oberfläche, in der Nähe unserer Landekapsel.«
    »Die kann wieder starten?«
    Hardan lächelte das dünne Bodarenlächeln.
    »Unsere kann es.«
    »Wir machen das nur im Notfall, oder?«, fragte Daxxel.
    »Das liegt in unser aller Interesse. Aber ich fand, dass Sie beide es wissen sollten.«
    Zant sah Daxxel an, der ihrem Blick auswich. Er konnte sich nicht vorstellen … er wollte es sich nicht vorstellen … er hatte jetzt diese starke Angst, vermischt mit seiner anwachsenden Klaustrophobie, und beides rang um seinen Verstand. Daxxel wischte sich Tränen aus den Augen und griff verzweifelt nach seinem Verstand. Das war alles … er musste hier raus … aber nicht so, nicht so …
    Er fühlte den Injektor an seiner Schulter.
    Etwas spülte seine Sorgen und Ängste davon.
    Daxxel lächelte und gluckste fröhlich.
    »So machen wir es«, sagte er lachend und drückte Hardan an sich. »Hand abhacken! Einfach super!«

Kapitel 19
     
    Sie war richtig gut, sie war verdammt schnell und Speldor hatte sie ganz gehörig unterschätzt – und das gleich in mehrfacher Hinsicht, was die Enttäuschung, die er über sich selbst empfand, gleich noch potenzierte. Er hockte neben Rogers hinter einer Konsole und sah vor sich die Leiche Connellys. Er war das

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