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Halbmondnacht

Halbmondnacht

Titel: Halbmondnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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schon lange nicht mehr das Vergnügen, woanders als in Restaurants bekochtzu werden. Wenn wir zurück sind, werden wir uns bei Ihnen revanchieren. Dann besuchen wir Sie und bringen etwas mit.«
    »Oh, Sie mich machen verlegen«, flötete sie und himmelte meinen Bruder an, der sie um einiges überragte. »Aber ich kochen. Nächste Mal ich mache ganz viele leckere Sachen.«
    »Das klingt wunderbar, Juanita«, meinte mein Bruder und zeigte ihr in einem aufrichtigen Lächeln seine charmanten Grübchen. »Wir lassen Sie wissen, wann wir nach Hause kommen. Wären Sie wohl so nett und täten mir einen Gefallen? Wenn Sie, was die Wohnung meiner Schwester angeht, etwas Merkwürdiges beobachten sollten, möchte ich, dass Sie diese Nummer anrufen.« Er zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche. »Aber ich kann es nicht genug betonen: bitte, bitte, unternehmen Sie nichts von sich aus! Am besten, Sie öffnen nicht einmal Ihre Tür, sondern bleiben schön in Ihrer Wohnung und rufen mich an, ja?«
    Sie blickte auf die Karte, dann wieder hinauf zu Tyler und lächelte breit. Er hatte eine Freundin fürs Leben gefunden. » Sí , das ich tue gern für Sie, Tyler.« Alle Z-Laute kamen als scharfes S heraus, jedes R wurde herrlich gerollt. »Aber Sie müssen versprechen, Sie gut aufpassen auf Ihre Schwester. Sie mich verstanden? Viel böse Dinge passieren, alles in letsster Sseit. Und werden passieren wieder. Familia kümmern um familia , so muss sein. Sie nicht lassen sie aus die Augen, Sie es mich versprechen, ja?«
    »Ich habe Sie ganz genau verstanden, Juanita. Und ich verspreche Ihnen, dass ich gut auf Jess aufpassen werde. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich sie bestimmt nicht aus den Augen lasse.«
    Mir verpassten seine Worte einen Stich mitten ins Herz. Zuzulassen, dass Tyler und Danny mich begleiteten, war vielleicht keine gute Entscheidung gewesen. Als Selektivhelfer war es ihnen nicht erlaubt, ihre wahre Gestalt anzunehmen. Die Einhaltung des Verbots hatten sie mit einem Schwur vor meinem Vater, dem Alpha des Rudels, geloben müssen. Brächen sie ihren Eid, erwarteten sie schwere Strafen. Dabei trugen sie ein hohes Risiko,und die Gefahr für Leib und Leben wäre bei der Konfrontation mit einem so mächtigen Gegenspieler wie Selene enorm. Aber ich wusste ganz genau, dass mein Bruder in dem Punkt nicht mit sich reden ließe. Es hatte gar keinen Zweck, ihn davon abbringen zu wollen, mich zu begleiten.
    Mir blieb nur, sicherzustellen, dass keinem von beiden etwas passierte.
    »Leben Sie wohl, Chica. Ich mich um Dinge hier kümmere, Sie keine Sorge haben.« Sie winkte und warf mir zum Abschied eine Kusshand zu. Ich winkte zurück. »Und Sie aufpassen auf Ihre Weg. Ihre Großmutter Sie braucht. Wenn Weg zu steinig, Sie sich müssen aufrappeln. Das meine abuela immer gesagt.«
    »Danke, Juanita«, erwiderte ich, »ich werde es mir zu Herzen nehmen!«
    Tyler schloss die Tür hinter sich und drehte sich dabei mit einem amüsierten Ausdruck auf dem Gesicht wieder zu mir um. Er schüttelte den Kopf. »Viele Menschen von dieser Art gibt es nicht. Die Frau hat echt Mumm in den Knochen, und sie ist wild entschlossen, dir immer treu zur Seite zu stehen. Hast du ihre Kraft und Stärke auch gerochen?«
    »Habe ich, aber nur mit einigen Schwierigkeiten. Meine Nase hatte erst einmal mit dem Freesienparfüm gut zu tun. Und wer hätte gedacht, dass du so ein Schwerenöter bist? Du hast sie ja förmlich mit links aus der Wohnung befördert. Mit einem einzigen Schwung. Sehr talentiert, wirklich.«
    »Ich habe eben Schlag bei Frauen.« Tyler grinste. »Selbst bei älteren Damen wie deiner Nachbarin.«
    »He, holla, ältere Dame? So alt, wie das bei dir klingt, ist sie doch gar nicht.« Ich lachte. »Sie wird irgendwo in den Fünfzigern sein. Aber wenn sie einen guten Tag hat, könnte sie auch glatt als Spätdreißigerin durchgehen. Übrigens: was glaubst du, hat sie mit der Bemerkung gemeint, es würden wieder viele böse Dinge passieren?«
    Tyler kratzte sich den Kopf. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich hat sie sich auf all die unglücklichen Zufälle bezogen, unter denen du in letzter Zeit zu leiden hattest; den Einbruch und die ständig kränkelnde Großmutter, meine ich.« Er grinste. »Seit deiner ersten Wandlung hat dein Leben etwas von der Unberechenbarkeit und Geschwindigkeit eines Tornados angenommen. Die Reinmenschen in deiner Umgebung wären taub, blind und dumm, wenn sie das nicht mitbekommen würden.«
    Vermutlich war es eine gute Sache,

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