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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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wissen, was ihr geschehen war, und ihr guter Name würde sicher sein. Vielleicht würde sie heiraten... Die >Margarita< und alles, was an Bord geschehen war, würden nicht wirklicher als ein Traum sein.
    »Harry!« schrie Jon nach einem Moment der Stille. Der zweite Offizier hatte sich bereits umgedreht und war auf dem Weg zur Reling. Weit unten wartete ein kleines Boot, um ihn an Land zu bringen. Er drehte sich um.
    »Ja, Käptn?«
    »Äh - arrangiere nur das Lösegeld für die alte Lady und das Ehepaar. Ich habe vor, das Mädchen noch eine Weile bei mir zu behalten.« Dies war in einem belanglosen Ton gesagt, aber Jon mußte es noch einmal in vollster Lautstärke wiederholen, bevor Harry ihn richtig verstanden hatte.
    »Sind Sie sicher, Kapitän?« fragte Harry verwirrt, als er die Worte verstanden hatte.
    »Verdammt noch mal. Fang nicht jedesmal Streit an, wenn ich dir einen Befehl gebe. Mach es einfach.«
    »Aber, Kapitän... «
    »Betrachte sie als Teil meiner Beute. Wird es so für deine puritanische Seele leichter? « Jons Stimme klang jetzt wirklich wütend. Harry schluckte nervös, und die schlechte Laune des Kapitäns in der letzten Zeit fiel ihm wieder ein.
    »Ja, Sir«, sagte Harry höflich, aber er schüttelte den Kopf, als er fortging.
    Cathy verspürte einen kleinen, freudigen Stich. Jon hatte vor, sie bei sich zu behalten... Dann nahm sie sich wieder zusammen. Ja, er wollte sie bei sich behalten - bis er ihrer müde war. Dann würde er sie wie ein gebrauchtes Hemd ablegen, und eine andere Frau würde ihren Platz einnehmen. Sie würde ihn nicht einmal für sich haben, während sie bei ihm war! Sie wußte zwar nichts Genaues über seine Pläne für diese Nacht, aber... War es das, was sie, Tochter eines Earls, vom Leben erwartete? Die vorübergehende Geliebte eines Piraten zu sein? Auf keinen Fall! Eher würde sie sich ins Meer stürzen, bevor sie diese Erniedrigung ertrüge! Ihr Stolz rebellierte wild gegen das Bild, das sie heraufbeschworen hatte. Das würde sie nicht hinnehmen. Sie mußte fliehen...!
    Cathy blickte zum Land, das wohl zwei Kilometer entfernt war. Sie war immer eine gute Schwimmerin gewesen - eine sehr ungewöhnliche Fähigkeit für ein Mädchen. Aber sie hatte darauf bestanden, es zu lernen und, wie immer, ihren Kopf durchgesetzt. Endlich brachte ihr Dickkopf ihr mal einen Vorteil ein. Sie war sich sicher, daß sie die Entfernung zum Strand schwimmen konnte. Nun, bisher war sie noch nie so weit geschwommen, aber sie hatte auch noch nie so viel Grund dazu gehabt. Allein der Gedanke daran, die Pläne des Kapitäns Jonathan Hale zu durchkreuzen, würde ihr die nötige Stärke geben!
    Als Cathy zurück in die Kabine ging, glitzerten ihre Augen triumphierend. Jon durfte nicht wissen, daß sie das Gespräch zwischen ihm und Harry mit angehört hatte. Er sollte denken, daß sie immer noch daran glaubte, im Hafen freigelassen zu werden. Er würde heute nacht an Land gehen und nicht wissen, daß sie schwimmen konnte... Cathy lächelte. Bald würde er wissen, daß sie sich nicht so leicht unterkriegen ließ!
    Eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit kam Jon zurück in die Kabine. Cathy hatte einen blauen Bademantel über ihr fantastisches Nachthemd gezogen und lag bereits zusammengerollt mit einem Buch auf seinem Bett. Sie schenkte ihm einen freundlichen Blick, als er eintrat, sagte aber nichts. Er schwieg ebenfalls. Cathy hielt ihre Augen angelegentlich auf das Buch gerichtet, während sie innerlich triumphierte. Er ging an Land! Anstatt sie auszuziehen und über sie herzufallen, was er sonst immer tat, sobald er hereinkam, stellte er jetzt sorgfältig seine Rasier-Utensilien vor sich auf. Sie beobachtete, wie er den dichten Bart aus seinem Gesicht entfernte. Dann zog er graue Anzughosen an, die einem eleganten Richter Ehre gemacht hätten. Er schlüpfte in ein weißes, sauberes Leinenhemd, das vor der Brust und an den Handgelenken mit einer Spitze verziert war. Schließlich band er sich vor dem Spiegel sorgfältig eine weiße Seidenschleife um den Hals. Er zog einen eleganten, schwarzen Frack über. Jetzt sah er beinahe wie ein Gentleman aus, das mußte sie zugeben. Ohne Zweifel war er außerordentlich attraktiv. Wenn sie ihn so auf einer Party oder einem Ball getroffen hätte, würde sie sicherlich versucht haben, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    »Gehst du irgendwohin?« fragte Cathy schließlich mit eiskalter Stimme. Wenn sie überhaupt keine Neugier zeigte, könnte das sein

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