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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nichts mehr Angst einjagen.«
    Gia seufzte: »Das stimmt.«
    Jack geleitete sie vor den Ticketschalter und kramte einen Zwanziger heraus. »Ein Erwachsener, zwei Kinder, bitte.«
    Der Kerl in der Bude, ein fleischiger Typ mit einem Strohhut, sah sich um. »Ich sehe zwei Erwachsene und ein Kind …«
    »Ja, aber im Herzen bin ich noch ein Kind.«
    »Sehr komisch.«
    Ohne die Spur eines Lächelns schob der Mann die Karten für zwei Erwachsene und ein Kind mit dem Wechselgeld über den Tresen.
    Im Innern des Zeltes sah es ziemlich schäbig aus und Jack überlegte, ob man sie über den Tisch gezogen hatte. Alles wirkte abgenutzt, von den Schildern über die Stände bis hin zu den Masten, die das Zelt trugen. Ein Blick nach oben und das Sonnenlicht, das durch die Leinwand schimmerte, ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass das Kuriositätenkabinett ganz dringend ein neues Zelt brauchte. Er fragte sich, was sie wohl bei Regen machten. Für den Nachmittag hatte der Wetterbericht Gewitter angekündigt. Jack war froh, dass sie bis dahin schon längst wieder auf dem Rückweg sein würden.
    Als sie herumschlenderten, versuchte Jack, Ozymandias Prathers Kuriositäten-Kabinett einzuordnen. Ja, es war in gewisser Weise schon eine Freakshow, aber in vielerlei Hinsicht auch nicht.
    Zunächst mal hatte Jack noch nie Missbildungen wie diese gesehen. Es gab auch hier den fettesten Mann der Welt und einen Riesen, der der größte Mann der Welt sein sollte, zwei Schwestern mit viel zu klein geratenen Köpfen, die mit schrillen Falsettstimmchen sangen – so etwas hatte jedes Kuriositätenkabinett zu bieten.
    Aber dann waren da auch noch die anderen.
    Kuriositäten sind ja schon per Definition seltsam, aber diese Kreaturen waren weit mehr. Sie waren vollkommen fremdartig. Der Krokodiljunge, der Vogelmensch mit seinen gefiederten Flügeln …
    »Hast du den Schlangenmann da hinten gesehen?«, flüsterte Gia, als sie hinter Vicky herliefen, die vollkommen hin und weg war.
    Jack nickte. Diese Kreaturen waren so bizarr, es konnte sich dabei nicht um menschliche Missbildungen handeln.
    »Das müssen Fälschungen sein«, sagte er. »Masken und künstliche Glieder.«
    »Das habe ich auch gedacht, aber ich konnte einfach nicht unterscheiden, wo die Person aufhört und die Maskerade beginnt. Hast du gesehen, wie er seinen Schwanz um dieses ausgestopfte Kaninchen gelegt und zugedrückt hat? Fast wie eine Boa Constrictor.«
    »Eine gut gemachte Täuschung, aber eben doch eine Täuschung.« Es konnte nicht anders sein.
    Sein Eindruck von Tricktechnik wurde dadurch verstärkt, dass die ausgestellten Kreaturen überhaupt nicht mitleiderregend wirkten. Wie bizarr ihre Körper zum Teil auch sein mochten, so schienen sie doch stolz auf ihre Missbildungen und stellten sie sogar aggressiv zur Schau. So als wären die Leute, die zwischen den Exponaten herumschlenderten, die eigentlichen Monster.
    Gia und Jack holten Vicky ein, die vor einem Zwerg stehen geblieben war, der auf einem Miniaturthron stand. Er hatte einen winzigen gezwirbelten Schnurrbart und akkurat gescheitelte Haare. Ein Schild mit Goldbuchstaben hing über ihm: Der kleine Herr Echo.
    »Hallo!«, sagte Gia.
    »Selber hallo!«, sagte der kleine Mann mit einer perfekten Imitation ihrer Stimme.
    »Hey, Mom!«, rief Vicky. »Der klingt genauso wie ich.«
    »Hey, Mom!«, sagte der kleine Herr Echo. »Komm her und sieh dir dieses Kerlchen an!«
    Jack bemerkte ein gewisse Spannung in Gias Lächeln und meinte auch zu wissen, warum. Die kopierte Stimme ähnelte zu sehr der Stimme von Vicky. Tonhöhe und Intonation stimmten bis aufs i-Tüpfelchen überein. Hätte Jack in eine andere Richtung gesehen, hätte er keinen Zweifel daran gehabt, dass Vicky gesprochen hatte.
    Erstaunlich, aber auch irgendwie unheimlich.
    »Sie sind sehr gut«, sagte Gia.
    »Ich bin nicht sehr gut«, gab er mit einer perfekten Imitation von Gias Stimme zurück. »Ich bin der Beste. Und Ihre Stimme ist so wunderschön wie Sie.«
    Gia wurde rot. »Vielen Dank.«
    Der Zwerg wandte sich an Jack und sprach weiter mit Gias Stimme: »Und Sie, Sie schweigsamer, starker Mann? Möchten Sie vielleicht auch etwas sagen?«
    »Du miese, kleine Ratte!« Es war Jacks beste Imitation eines Comic-Helden, der James Cagney nachahmte. »Du hast meinen Bruder umgelegt.«
    Gia musste lachen. »Gott, Jack, das ist furchtbar.«
    »Ein W. C.-Fields-Fan!«, rief der kleine Mann mit einem schelmischen Blinzeln. »Ich habe eine alte Platte von einem

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