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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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liegen lassen, um das Apartment auszuräumen, dann haben sie bestimmt sehr genau gewusst, wer sie schickt. Und es hat sie offenbar überhaupt nicht gestört, dass Ihr Gebäude überwacht wird und Schwester Frances’ Wohnung versiegelt war.«
    Als wir aufgelegt hatten, rief ich beim Branddezernat an und erreichte den Latino, der mich verhört hatte.
    »Wissen Sie, dass Ihr Tatort im Freedom Center nicht mehr existiert?«, fragte ich.
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Ich habe gerade mit einer der Nonnen telefoniert. Es ist dort ein Bautrupp aufgetaucht, hat die Tür rausgerissen und die Wohnung komplett ausgeräumt. Die Nonnen haben aber niemanden bestellt. Ich hoffe, Sie haben die Beweise gesichert. Es gibt sich nämlich jemand die größte Mühe, um zu verhindern, dass der Brand untersucht wird.«
    Ich kann nicht behaupten, dass er sich bei mir bedankte. Er hoffe bloß, dass ich keine Beweismittel zerstört hätte, knurrte er, verlangte aber immerhin Schwester Zabinskas Telefonnummer.
    Meine frühere Assistentin fehlte mir sehr. Amy Blount hätte anhand der Eintragungen ins Handelsregister schnell herausgefunden, wer die Besitzer der eigenartigen Baufirma waren. Ich fragte mich, ob ich wohl probeweise meine Cousine auf diese Routinerecherche im Internet ansetzen könnte. Wenn sie versagte, würde das keinen großen Schaden anrichten.
    Ich rief Petra auf ihrem Handy an. Sie war im Wahlkampfbüro, und wir wurden mehrfach durch Leute unterbrochen, die mit ihr reden wollten. Jedes Mal erklärte sie lautstark, dass sie gerade mit ihrer Cousine telefoniere: »Ihr wisst schon, die, die letzte Woche dem Brand entkommen ist. Sie braucht meine Hilfe.«
    Als sie mir endlich zuhörte und ich ihr erklärt hatte, was ich von ihr wollte, war sie begeistert. Ich nannte ihr die Webadressen, mit deren Hilfe ich solche Recherchen durchführe und versprach ihr, die entsprechenden Passwörter zu mailen, damit sie sich einloggen konnte. »Wenn die Subunternehmer nicht in der Datenbank stehen, musst du zum State-of-Illinois-Gebäude in der North LaSalle Street gehen, um den Eintrag im Handelsregister zu finden.«
    »Und was ist, wenn sie in einem anderen Bundesstaat registriert sind? Lassen sich die meisten nicht in Delaware registrieren?«
    »Guter Hinweis, aber wenn sie groß genug sind, um sich in Delaware registrieren zu lassen, findest du sie auch im Internet. Und wenn du sie gefunden hast, liebes Cousinchen, dann geh bitte nicht persönlich vorbei! Bauunternehmer sind jähzornig und haben sehr große Hämmer.«
    »Ach, Vic, bei Fleischpackern ist es genauso! Mit solchen Leuten bin ich aufgewachsen. Ich weiß schon, wie ich mit Leuten reden muss, ohne dass sie gleich explodieren. Und vor Leuten, die einen großen Hammer schleppen, kann ich immer noch weglaufen. Du wirst schon sehen.«
    Ich würde es sehen? Ich hängte auf und fragte mich, ob ich Petra nicht womöglich auf etwas angesetzt hatte, was viel zu gefährlich für sie war.
    Lotty hatte sich den Nachmittag freigenommen, um mir bei der Rückkehr ins eigene Leben zu helfen. Als Erstes ging es ins Krankenhaus, wo ihre Begleitung dazu führte, dass ich sofort drankam. Die Verbände wurden abgenommen, und man bestätigte mir auch, dass ich jetzt wieder nach Hause in meine eigene Wohnung ziehen könnte.
    Dann ging es zur Bank. Solange ich meine neuen Kreditkarten noch nicht hatte, musste ich mit Bargeld vorliebnehmen. Also legte ich meinen Pass vor und ließ mir tausend Dollar auszahlen. Ich hoffte, das würde reichen, bis meine neue Bankkarte kam.
    Der letzte Stopp war beim Friseur, der sich große Mühe gab, mein verstümmeltes Haar in Form zu bringen. Am Ende hatte ich eine Art Bürstenschnitt wie bei den Marines auf dem Kopf, aber das sah immer noch besser aus, als mein bisheriger Haarschnitt à la räudiger Hund.
    Es war ein angenehmer Tag, eine Art Kurzurlaub nach den traumatischen Erlebnissen der letzten zehn Tage, und wir schlossen ihn mit einem gemütlichen Abendessen mit Max in einem kleinen Bistro auf der Damen Avenue ab.
    Anschließend fuhren wir zu meiner Wohnung, wo Mr Contreras und die Hunde sich geradezu auf mich stürzten, um mich zu begrüßen. Das begeisterte Gebell war so laut, dass die Medizinerin aus dem Erdgeschoss mit der Polizei drohte, wenn wir die Hunde nicht sofort zur Ruhe brächten. Aber selbst das dämpfte mein Entzücken darüber, endlich wieder in die eigene Wohnung zu kommen, nicht dauerhaft. Zum Abschied umarmte Lotty mich herzlich und

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