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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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immerhin.
»Na gut, es tut mir leid«, sagte er. »Ehrlich gesagt befinde ich mich selbst
gerade in einer etwas heiklen Situation.«
    »Wie bitte?«
Ich wurde sofort wieder ernst. »Was ist denn los?«
    »Felicia
ruft dauernd an«, sagte er. Wir hielten an einer Ampel, und er sah mir in die Augen.
    »Trotz ihres
gestrigen Verhaltens? Als sie so tat, als hätte sie dich nie zuvor gesehen?«
    Er nickte.
»Ja. Sie hat ungefähr viermal angerufen, seit wir das Hotel verlassen haben.«
    »Bist du
sicher, dass du sie nicht zurückrufen willst?« Ich versuchte zu erraten, was in
ihm vorging, denn noch konnte ich mir keinen Reim darauf machen.
    »Auf gar
keinen Fall. Du hast mir doch mal erzählt, dass manche Männer nur mit dir
ausgehen wollen, weil du - weil du so anders bist als andere Frauen.«
    Ich nickte.
    »Nun, genauso
fühle ich mich auch.« Es wurde Grün, und er konzentrierte sich wieder auf die
Straße. »Wir hatten nie viele Gemeinsamkeiten. Sie war nicht besonders zärtlich
und schien mich auch nicht besser kennenlernen zu wollen. Ich versteh einfach
nicht, was sie jetzt von mir will. Und wenn wir uns dann sehen, tut sie so, als
sei nie etwas gewesen, nur um mich anschließend wieder anzurufen.«
    »Du warst
mit ihr im Bett. Vielleicht hat ihr das ja so gut gefallen?« Ich versuchte
sachlich zu bleiben, normalerweise reden wir nicht oft über solche Dinge.
Keiner von uns breitet sein Liebesleben gern vor anderen Leuten aus. Das ist
geschmacklos und völlig unpassend.
    »Ehrlich
gesagt, war es nichts Besonderes. Es war bloß... Sex«, sagte er achselzuckend.
Auch ihm schien aufzufallen, dass es nicht sehr galant war, so über eine Frau
zu reden, mit der er geschlafen hatte. »Sie sieht gut aus und ist ziemlich
wild. Vielleicht ein bisschen zu wild. Und reden will sie schon gar nicht.«
    Ich suchte
verzweifelt nach den richtigen Worten. »Du meinst, sie hat dich benutzt?«,
sagte ich und achtete peinlich darauf, nicht die Spur eines Lächelns zu zeigen.
    »Allerdings«,
sagte er. »Jetzt weiß ich also, wie sich Frauen fühlen, wenn ein Mann sie mehr
oder weniger nur zum Masturbieren benutzt.«
    Das war
vielleicht etwas krass ausgedrückt, aber ich verstand genau, was er damit sagen
wollte. »Und Felicia ruft dich die ganze Zeit an?« Es fiel mir schwer, das mit
der beherrschten, eleganten jungen Frau in Verbindung zu bringen, die ich
kennengelernt hatte.
    »Ja. Nachdem
ich monatelang nichts von ihr gehört habe, flippt sie jetzt völlig aus.«
    Vielleicht
hatte sie das Wiedersehen mit Tolliver daran erinnert, wie toll er war?
Vielleicht hatte sie auch einfach seit langem keinen Sex mehr gehabt. Und nun
war er wieder da, ein Sexpartner, den sie bereits getestet und für gut befunden
hatte. Einer, mit dem man nicht lange über Beziehungen reden musste.
    »Und wie
geht es dir damit?«
    »Anfangs
habe ich darüber nachgedacht, es einfach zu tun«, sagte er peinlich berührt.
»Ich meine...«
    »Sex ist
Sex«, sagte ich möglichst verständnisvoll.
    »Aber
irgendwas an ihr stößt mich ab«, sagte er. »Ich kann durchaus Sex mit jemandem
haben, mit dem ich keine, äh, Beziehung will, und kann das auch genießen. Aber
man muss sich wenigstens mögen .«
    »Sie mag
dich nicht?« Ich zögerte. Ich hatte Tolliver noch nie so über eine Frau reden
hören, und ich muss sagen, dass ich mir langsam Sorgen
machte.
    »Keine
Ahnung. Aber inzwischen weiß ich nicht mehr, ob ich sie noch mag.«
    »Weil sie so
scharf auf dich ist?« Ich wusste nicht recht, was ich von dieser
Schlussfolgerung halten sollte.
    »Nein. Nein,
ich meine, das ist doch eher ein Kompliment.« Er zuckte frustriert die Achseln.
»Ich gehöre nicht zu den Männern, die Frauen nur mögen, solange sie sich nicht
rumkriegen lassen. Und ich finde auch nicht, dass Frauen Schlampen sind, wenn
sie zugeben, dass sie Sex wollen. Aber Felicia ist so...« Er rang nach Worten,
jedoch ohne Erfolg.
    Schließlich
sagte er: »Sie ist mir zu abgründig. Als ob man im Meer schwimmen würde, obwohl
man eigentlich nur den Pool gewohnt ist.«
    Das war
brillant, und ich sah Tolliver ebenso bewundernd wie überrascht an. Er wirkte
ebenfalls überrascht.
    Ich wusste
nicht recht, was ich sagen sollte, also flüchtete ich mich in einen Witz. »Das
ist alles deine Schuld, Tolliver«, sagte ich. Er sah mich skeptisch an. »Du
hast so eine unglaubliche Ausstrahlung, dass die Frauen einfach nicht ohne dich
leben können.«
    Er verdrehte
die Augen. »Hör auf damit«, sagte

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