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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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„Stellst du eigentlich immer noch diese fabelhaften Limonade-Eiswürfel her?“
    „Für zwei“, grinste Fix. Er bot Lily seinen Arm an, und sie legte sanft ihre Hand darauf. Beide Gesten waren derart vertraut, dass sie sie schon völlig unbewusst ausführten. Sie schritten zu meinem Tisch herüber, und ich erhob mich galant, bis Fix Lily den Stuhl zurecht geschoben hatte. Dann setzten wir beiden Männer uns auch. Mac servierte die Getränke und ging wieder.
    „Also“, sagte Fix. „Was liegt an, Harry?“
    Lily trank ihre Limonade durch einen Strohhalm. Ich gab mein Bestes, sie nicht anzustarren und zu sabbern. „Äh. Man hat mich gebeten, mit euch in Verbindung zu treten“, entgegnete ich. „Nach dem Großangriff des Roten Hofes letztes Jahr, als die Vampire euer Territorium verletzten, hatten wir eigentlich auf eine Reaktion gehofft. Wir fragen uns, warum sie ausblieb.“
    „Wir bedeutet der Rat?“, flüsterte Lily. Ihre Stimme war ruhig, aber ich konnte irgendetwas knapp unter der Oberfläche fühlen, das mich warnte, die Antwort könne wichtig sein.
    „Wir heißt ein paar Leute, die ich kenne. Das ist jetzt nicht unbedingt … äh, offiziell.“
    Fix und Lily wechselten einen Blick. Sie nickte kurz, und Fix stieß den Atem aus, bevor er sagte: „Gut. Gut. Ich hatte gehofft, das würde der Fall sein.“
    „Ich bin nicht befugt, dem Weißen Rat gegenüber für den Sommerhof zu sprechen“, erläuterte Lily. „Aber du als unser beider Freund hast ein älteres Recht, und nichts kann mich daran hindern, mit einem alten Freund über schwere Zeiten zu sprechen.“
    Ich ließ den Blick zwischen den beiden hin und her schweifen, ehe ich fortfuhr: „Also, warum haben die Sidhe dem Roten Hof nicht den Arsch versohlt?“
    Lily seufzte. „Das ist eine komplizierte Angelegenheit.“
    „Fang doch einfach ganz am Anfang an und erkläre es mir“, schlug ich vor.
    „Welcher Anfang“, fragte sie, „und wessen?“
    Ich spürte förmlich, wie sich meine Braue hob. „Bei den Toren der Hölle. Ich habe eigentlich nicht die üblichen Sidhewortspiele von dir erwartet.“
    Idyllische, reservierte Schönheit bedeckte ihr Gesicht wie eine Maske. „Ich weiß.“
    „Sieht ganz danach aus, als seiest du ein paar Punkte im Minus, wenn ich mir unsere Bilanz ansehe, wer wem einen Gefallen schuldet“, seufzte ich. „Wenn ich mich da an dieses Schlamassel in Oklahoma mit deiner Vorgängerin erinnere ...“
    „Ich weiß“, meinte sie erneut, und ihr Ausdruck verriet mir absolut nichts.
    Ich lehnte mich eine Sekunde in meinem Stuhl zurück und funkelte sie an, als ich fühlte, wie in mir Frustration hochzubrodeln begann. Verflucht, wie ich es hasste, mit Sidhe zu interagieren. Egal ob Sommer oder Winter, sie raubten mir den letzten Nerv.
    „Harry“, sagte Fix mit sanftem Nachdruck. „Sie kann nicht immer sprechen, wie es ihr gefällt.“
    „Blödsinn“, sagte ich. „Sie ist doch die Sommerdame.“
    „Aber Titania ist die Königin des Sommers“, fuhr Fix fort, „und bitte verzeih mir, wenn ich dich auf etwas derart Offensichtliches hinweise, aber warst nicht du es, der ihre Tochter vor geraumer Zeit ermordet hat?“
    „Was hat denn das damit zu“, hob ich an, doch dann schluckte ich die letzten Worte einfach hinunter. Natürlich. Als Lily zur Sommerdame geworden war, hatte sie das Gesamtpaket übernommen – und das bestand aus weit mehr, als einfach nur ihr Haar weiß werden zu lassen. Sie musste sich an all die bizarren Regeln und Gesetze halten, an die alle Feenköniginnen gebunden zu sein schienen, und noch wichtiger war, dass sie nun den mächtigeren Königinnen des Sommerhofes gehorchen musste, Titania und Mutter Sommer.
    „Du willst mir also sagen, Titania hat euch beiden verboten, mir zu helfen?“, wollte ich wissen.
    Sie fixierten mich mit Feenpokerface und schwiegen.
    Ich nickte, als ich langsam begriff. „Dir ist es verboten, offiziell für den Sommerhof zu sprechen, und Titania hat euch einen Art Zwang auferlegt, um zu verhindern, dass ihr mir privat helft“, schlussfolgerte ich. „Richtig?“
    Hätte es im Pub Grillen gegeben, hätte ich sie laut und deutlich zirpen hören. Wären meine Tischgefährten Standbilder gewesen, hätte ich vielleicht bessere Reaktionen aus ihnen herauskitzeln können
    „Also sollt ihr mir nicht weiterhelfen, und ihr sollt mir auch nichts über den Zwingzauber verraten.“ Ich folgte der Logikkette Glied um Glied. „Aber ihr wollt mir helfen, also seid ihr hier, was

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