Harry Potter - Der siebte Horkrux
Verletzungen sind von einem magischen Wesen, einem Drachen, wenn ich eine Vermutung anstellen darf.«, sagte Madam Pomfrey und starrte Ginny unverwandt an.
»Ein Drache?«, riefen Fred und George. Ginny fand, dass sie ziemlich beeindruckt wirkten.
»Wo in aller Welt habt ihr einen Drachen gefunden?«, kreischte ihre Mum, leicht verstört aussehend. Ihr Haar hatte sich aus ihrem Knoten gelöst und ihre Augen blickten sie wild an.
»Können Sie ihn heilen?«, fragte Ginny, alle anderen im Raum ignorierend. Nichts war wichtiger als Harry wieder gesund zu bekommen. Sie brauchte ihn heil.
»Natürlich kann ich das.«, erwiderte Madam Pomfrey empört. »Er wird einen Blutregeneriertrank brauchen. Er muss ihn über die nächsten zwei Tage regelmäßig einnehmen. Wahrscheinlich wird er die meiste Zeit hindurch schlafen, aber er kommt wieder in Ordnung. Er wird nicht einmal Narben behalten.«
Zwei Tage? Oh, das ist einfach großartig.
»Ich werde dabei helfen, ihm den Trank zu geben.«, sagte Ginny fest.
»Das wird nicht nötig sein, Ginny.«, widersprach ihre Mutter. »Wir werden schon sicherstellen, dass Harry seinen Trank bekommt. Du hast Fragen zu beantworten.«
»Ich werde nirgendwohin gehen, bevor ich weiß, dass sie alle wieder in Ordnung kommen.«, entgegnete Ginny. »Und ich traue mich im Moment nicht, euch Harry anzuvertrauen.«
»Ginevra Molly Weasley.«, rief ihre Mutter entsetzt. »Wir mögen gerade wütend über euch sein, aber wir würden ganz sicher nichts tun, um Harrys Genesung zu behindern.«
»Bill hat ihn schon mit voller Absicht auf den Boden fallen lassen, obwohl er schwer verletzt ist.«, feuerte Ginny zurück. Sie funkelte ihren ältesten Bruder an, immer noch kochend vor Wut.
»Er hat was?«, brüllte ihre Mutter und wirbelte zu Bill herum.
Trotz der Tatsache, dass Bill ein voll ausgebildeter Zauberer war, ganz zu schweigen ein ausgewachsener und verheirateter Mann, erblasste Bill Weasley. »Ich hätte dasselbe mit Ron gemacht, wenn er derjenige gewesen wäre, den ich getragen habe. Sie hatten nicht das Recht, Ginny in ihr kleines Abenteuer hineinzuziehen.«
»Kleines Abenteuer!«, kreischte Ginny. »Du hast nicht die geringste Ahnung, was wir getan haben, was wir durchgemacht haben.«
»Wie wäre es dann, wenn du uns aufklärst.«, schnauzte Bill. »Sag uns, warum du fast das Herz deiner Mutter gebrochen hast. Hast du irgendeine Ahnung, wie sehr du sie aufgeregt hast? Am ersten Morgen musste Madam Pomfrey ihr einen Beruhigungstrank verabreichen. Aber du weißt natürlich nichts davon, weil du dir nie die Mühe gemacht hast, nach uns zu schauen oder auch nur eine Nachricht zu schicken, um uns wissen zu lassen, dass es dir gut geht. Ich wusste, dass Harry etwas ausheckt, aber ich hätte nie gedacht, dass er euch alle in die Gefahr reinziehen würde.«
»Er hat uns nirgendwo hinein gezogen .«, keifte Ginny. »Eigentlich mussten wir ihn dazu zwingen, uns mitzunehmen. Professor Dumbledore hat ihm einen Auftrag erteilt. Seine Aufgabe zu erfüllen ist der einzige Weg, wie Harry Voldemort am Ende besiegen kann. Das ist genau das, was er tun muss, und wir werden ihm dabei helfen.«
Abermals zuckten die anderen zusammen, als Ginny den Namen aussprach. Doch es war ihr gleichgültig.
»Ginny.«, begann Remus, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.
»Schaut euch an. Ihr alle zuckt schon zusammen, wenn ihr den Namen hört. Wie könnt ihr überhaupt nur glauben, besser damit fertig zu werden als wir?«, fragte Ginny ungläubig. »Professor hat ihm vertraut. Warum tut ihr es nicht?«
»Ihr seid nur Kinder.«, sagte ihre Mutter stur.
»Wir sind keine Kinder. Harry hatte nie die Chance auf eine Kindheit, und ich bin keins mehr gewesen, seit ich elf bin. Ich bin mehr mit dem Krieg in Berührung gekommen als jeder von euch, sogar mehr als du, Bill.« Sie nickte zu den Narben ihres Bruders. »Wie irgend jemand von euch denken kann, dass ihr uns in Sicherheit halten könnt, geht über meinen Verstand. Ihr konntet es damals nicht, jetzt ist es nicht anders.«
»Das reicht.«, unterbrach Madam Pomfrey streng. »Miss Weasley, steigen Sie in dieses Bett.« Sie deutete auf das einzige leere Bett in der improvisierten Krankenstube.
»Wir müssen Ginny einige Fragen stellen, Poppy.«, erwiderte Mr. Weasley.
»Nicht jetzt.«, entgegnete Madam Pomfrey empört. »Minerva ist noch nicht einmal hier. Und diese Fragerei artet doch nur in einen Wettkampf im Schreien aus. Diese Kinder haben offensichtlich einen Schock erlitten und
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