Harry Potter - Der siebte Horkrux
allein dort rausgehen wirst, Kumpel.«
»Ron, ich weiß nicht einmal, ob ich rausgehen kann , geschweige denn, ob ich jemanden mit mir nehme.«, brachte Harry entgegen. Er fuhr sich mit einer Hand durch das Haar.
»Dann wirst du einen Weg finden müssen.«, beharrte Ron stur.
Die Mahlzeit an diesem Abend war eine ruhige Angelegenheit. Harry hatte gehofft, mit Tonks über ihre Aufgaben in Askaban sprechen zu können. Doch weder sie noch Remus waren anwesend. Mrs. Weasley erzählte, dass sie miteinander ausgegangen waren. Harry erfreute es, dies zu hören. Remus verdiente es, ein wenig Glück zu ergreifen, wenn er es fand.
Mr. Weasley machte Überstunden, wie so oft, und seit ihrer Rückkehr von Dungs Wohnung hatte Harry keines der Mädchen gesehen. Mrs. Weasley berichtete, dass sie sich schon den ganzen Tag in Bill und Fleurs Zimmer verkrochen hätten. Sie hatten sogar Bill hinausgeworfen, ohne ihm zu verraten, was sie trieben. Dieser saß nun neben Charlie mit einer Flasche Wein am Küchentisch.
»Wollt ihr Wein, Harry? Ron?«, bot Charlie an.
Als sie nickten, füllte er zwei zusätzliche Gläser.
»Wie ist es heute für euch gelaufen?«, wollte Charlie wissen, und Harry bemerkte, dass Bill aufmerksam lauschte, obwohl er Desinteresse vorzutäuschen versuchte.
»Es war ein Tiefschlag.«, sagte Harry seufzend. Er wusste, dass es zu viel war, zu hoffen, das Medaillon so leicht zu finden. Doch er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
»Ich vermute, ihr wollt uns nicht einweihen, wonach ihr sucht?«, erkundigte sich Bill beiläufig.
»Nicht wirklich.«, erwiderte Harry, an seinem Wein nippend.
Die Spannung wurde unterbrochen, als Mrs. Weasley verblüfft aufkeuchte. Harry blickte auf und fand Ginny allein in der Tür stehend. Seine Aufmerksamkeit wurde auf Anhieb auf ihren Kopf gelenkt, wo ihr herrliches, ehemals hüftenlanges Haar ihr nun kaum bis auf die Schultern herabhing.
Ginny stand still dort, ihre Augen eifrig das Zimmer durchschweifend, bis sie Harry fanden.
»Oh, Ginny! Was hast du mit deinen wunderschönen Haaren gemacht?«, stöhnte Mrs. Weasley. Sie bewegte sich auf ihre Tochter zu und zupfte an den kurzen Strähnen.
»Warum hast du das getan?«, verlangte Ron mit vollem Mund zu wissen. Bill und Charlie starrten sie einfach nur an.
Harry fühlte sich, als hätte er einen Faustschlag in den Magen erhalten. Er schluckte schwer. Ginnys Haar hatte ihn schon immer angezogen. Er hatte bisher gar nicht gemerkt, wie sehr, bis er sie nun ohne es sah. Er war wie vom Donner gerührt.
Plötzlich wurde ihm alles klar, als eine strahlende Fleur und eine zögernde Hermine Ginny in den Raum folgten. Harry spürte, wie sich Wärme in ihm ausbreitete. Hermine trug nicht mehr das Handtuch, das ihre Zuflucht geworden war, sondern stattdessen eine kurze Frisur im selben Weasley-Rot wie alle anderen am Tisch, ausgenommen Harry.
Verlegen beobachtete Hermine die Reaktionen der Anwesenden und schien bereit, bei der kleinsten Provokation aus dem Zimmer zu stürzen.
»Genau, was dieses Haus braucht.«, kommentierte Charlie grinsend. »Einen weiteren Rotschopf. Ich war schon immer der Meinung, dass wir nicht genug davon hier haben.«
»Es kann nie genug davon geben.«, stimmte Bill zu. Er strahlte Fleur mit dem ersten aufrichtigen Lächeln an, das Harry seit ihrer Rückkehr an ihm gesehen hatte.
»Ist es nischt großarrrtisch? Werrr 'ätte gedacht, dass isch so talentierrt mit 'aaren wärrr? Es warrr Ginnys Idee, die Muggel nachzuahmen und eine Perücke zu ferrtigen. Aber 'Ermine wollte nischt schoppen gehen. Das ist sehrrr komiesch, niescht? Sie 'at uns errrlaubt, es selbst zu verrrsuchen. Isch 'abe noch nie jemandäm die 'aare geschnitten, aberrr isch dachte, isch könnte es schaffen.«, sagte Fleur, ließ sich auf Bills Schoß fallen und küsste ihn geräuschvoll. »Und das 'abe isch auch.«
»Hermine.« Ron plinkerte mit den Augenlidern, sein Weinglas hing halb erstarrt in der Luft.
Hermine lächelte vorsichtig, bevor sie sich neben ihm niederließ. Ron beugte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf sie errötete und gleichzeitig breit lächelte.
»Was war das, mein Bruder?«, fragte Fred. »Habe ich gerade vernommen, dass du zu dem anständigen Mädel gesagt hast, du hättest schon immer gewusst, dass sie eine Weasley sein wolle?«
»Und warum sollte sie auch nicht?«, fuhr George fort. »Natürlich liegt es nicht bei dir , diese Situation zu ändern?« Er lächelte selbstgefällig, als den beiden das Blut ins
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