Harry Potter - Der siebte Horkrux
Spielverderberin genannt, was seine Freundin zur Weißglut getrieben hatte. Bevor sie mit Ginny im Schlepptau aus dem Zimmer gestürmt war, hatte sie den Ernüchterungszauber aufgehoben, den sie auf Ron und Harry gelegt hatte. Die Zwillinge hatten irgendwie mehr Feuerwhiskey hergezaubert und alle Weasley-Brüder waren ziemlich lange aufgeblieben. Harry wusste, dass er irgendwann das Bewusstsein verloren hatte, und fühlte, dass sein Körper sich noch immer nicht ganz davon erholt hatte.
Die Decke hochgezogen und in der Stille endlich langsam einnickend, wurden Harrys Träume über Schnatze, Sommersprossen und Feuerwhiskey von dem Bild einer Ratte heimgesucht, die sich in und aus den Schatten stahl.
Die Pressekonferenz im Ministerium zog einen großen Teil der Zauberergesellschaft an. Hexen und Zauberer waren von ganz Britannien angereist. Einige brachten ihre Familien mit, in der Hoffnung, ermutigende Neuigkeiten zu hören. Das Atrium war vergrößert worden, um die große Menschenmenge unterbringen zu können, und das Podium war so verzaubert, dass die Stimmen durch das ganze Gebäude schallten.
Auroren und Eingreifzauberer wurden um das gesamte Atrium aufgestellt, um die Ordnung zu bewahren. Tatsächlich waren so viele Beamte für den Gesetzvollzug anwesend, dass Harry sich fragte, ob noch irgendwer den Rest der Zaubererwelt bewachte.
Die Auroren umklammerten ihre Zauberstäbe, die Gesichter blass und angespannt. Wenigstens sie schienen den Ernst der Situation zu begreifen. Das war mehr, als vom Rest der Menge behauptet werden konnte. Das Volk befand sich größtenteils in einer überglücklichen Stimmung und hielt nur mit Mühe ihre Freude im Zaum. Harry vermutete, dass sie feiern wollten und nur auf ein zustimmendes Nicken des Ministeriums warteten. Harry schüttelte angewidert den Kopf. Er wusste, dass der Krieg seinen Tribut von allen forderte, doch sie benahmen sich wie Narren – alle von ihnen.
Nach dem letzten Vollmond hatte sich die Neuigkeit von der Zerstörung eines Muggel-Dorfes an der Grenze zu Wales schnell verbreitet. Ein Rudel Werwölfe hatte eine örtliche Versammlung angegriffen und einen großen Teil der Ansässigen getötet oder verstümmelt. Viele junge Dorfbewohner waren gebissen und von dem Rudel verschleppt worden. Schreie wurden laut, dass alle Werwölfe ausgelöscht werden mussten und die Opfer, die das Massaker überlebt hatten, fanden sich plötzlich unter den Angeklagten wieder.
Harrys Besorgnis um Remus war greifbar und er hoffte, eine Gelegenheit zu finden, am Abend mit Tonks zu sprechen und sie zu fragen, ob sie eine Nachricht erhalten hatte. Keiner der Weasleys oder Professor McGonagall hatte Kontakt zu ihm gehabt und Harrys Sorgen hatten sich vergrößert.
Er hatte eine wütende Ginny mit ihren Eltern und Hagrid zurückgelassen. Mrs. Weasley fühlte sich einer Ministeriumsveranstaltung nicht gewachsen und Hagrid war einfach zu groß, um sich verstecken zu können. Harry hatte den Verdacht, dass Mrs. Weasley ohnehin ein Auge auf Ginny halten wollte. Professor Slughorn hatte den Orden mit dem bisschen Vielsafttrank ausgestattet, das er vorrätig hatte – was nicht viel war. Diejenigen, auf die bereits Haftbefehle herausgegeben worden waren, nahmen den Trank ein, während die anderen sich nur unauffällig kleideten und unter die Menge mischten.
Harry, Ron und Hermine hatten alle das Wappen von ihren Hogwarts-Roben abgenommen und ihre Hüte tief ins Gesicht gezogen. Sie hielten sich im hinteren Bereich des Raumes, fern von den Auroren. Die Lobby war so voll, dass es schwer war, sich unter die Menge zu mischen. Harry hoffte beinahe, dass Umbridge versuchen würde, ihn bei der Veranstaltung verhaften zu lassen. Soll sie doch versuchen, damit still wegzukommen. Er hatte nicht vor, das zuzulassen.
»Harry, ist das nicht Tonks dort drüben an der Tür?«, fragte Hermine, Harry aus seinen düsteren Gedanken reißend. Hermine wusste, dass Harry mit Tonks sprechen wollte, und es war offensichtlich, dass auch sie sich Sorgen um Remus machte. Er war dankbar, dass sie aufgepasst hatte.
»Wo?«, wollte Ron wissen. »Ich sehe sie nicht.«
»Ihr Haar ist nicht rosa.«, erwiderte Hermine und begann, sich mit den Ellenbogen einen Weg durch die Menge zu bahnen. »Sie sieht nicht sehr gut aus.«
Harry warf einen Blick auf Tonks und bemerkte, dass Hermine Recht hatte. Ihr Haar wies eine mausbraune Farbe auf und ihre Schultern sackten so stark herab, dass sie kleiner aussah, als sie war. Sie erschien so
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