Harry Potter - Der siebte Horkrux
war, dass es wirklich geschehen war, bis Remus seine Schultern straffte und begann, Voldemort mit Flüchen zu befeuern.
»Was machst du da?«, rief Harry, während er gegen den Griff der Weasley-Brüder ankämpfte.
»Ich liebe dich, Harry. Das habe ich schon immer getan.«, sagte Remus. Er wich einem von Voldemorts Tötungsflüchen aus. »Bleib in Sicherheit, setze dem ein Ende und vor allem, werde glücklich.«
Eine Welle der Panik stieg in Harrys Brust auf. Es klang, als verabschiedete Remus sich...
Tonks setzte einen Zauber ein, den Harry noch nie gesehen hatte. Eine wirbelnde Luftmasse warf ihn, Ron, Hermine und Charlie auf den Boden. Tonks sprang an Remus' Seite und streckte ihren Zauberstab neben seinen.
Ihre Blicke trafen sich und sie starrten einander für einen kurzen Augenblick an, der eine Ewigkeit zu dauern schien.
Gleichzeitig feuerten sie einen Knüppelfluch auf die Decke über Voldemorts Kopf ab. Große Klötze von Metall fielen in den Wirbelsturm und zwangen Voldemort zum Rückzug, damit die Trümmer ihn nicht trafen. Die Decke fuhr fort, in sich zusammenzustürzen, während Voldemort seinen Halt wiederfand, sich umdrehte und den Zauberstab zückte.
Wie in Zeitlupentempo sah Harry die grünen Blitze – zwei – aus Voldemorts Zauberstab schießen. Obwohl er seine Augen gegen die Winde abschirmen musste, konnte Harry es deutlich sehen. Der erste Fluch traf Remus in die Brust und schleuderte ihn von den Füßen. Bevor sein Körper den Boden auch nur berührt hatte, traf der zweite Zauber Tonks an der Schulter. Die beiden landeten Seite an Seite, unbeweglich, die Hände noch immer ineinander verschlungen. Das Heulen des Windes hörte schlagartig auf.
»Neeein.«, schrie er, sprang auf die Füße und kämpfte gegen Ron, Hermine und Charlie an. »Lasst mich los. Lasst mich los!«
Er biss und kratzte an ihren Armen, um sie zum Loslassen zu zwingen. Er fühlte sich außer Kontrolle, sein Herz hämmerte in der Brust. Er war vollkommen auseinandergefallen.
»Es gibt nichts, was du tun kannst, Harry.«, sagte Ron, ihn an den Schultern schüttelnd. »Es ist geschehen. Willst du, dass sein Opfer umsonst war? Willst du, dass sein Tod wertlos ist?«
Die Panik und Trauer, die in Harrys Ohren dröhnten, übertönten beinahe Rons Worte. Er konnte Tränen an Hermines Wangen herunterlaufen sehen, doch sein einziger Gedanke galt es, Remus zu erreichen. Er musste es rückgängig machen. So hätte es nicht sein sollen.
»Es tut mir leid, Harry.«, schniefte Ron und es war der gebrochene Klang der Trauer in Rons Stimme, der schließlich durch Harrys Schmerz durchdrang.
Gewaltiger Zorn – ein Zorn geboren aus Trauer, Verzweiflung und Ungerechtigkeit – wuchs in seiner Brust. Ohne nachzudenken hob er den Zauberstab. Mit allem Schmerz und Zorn in seinem Herzen schrie er: »Reducto!«
Das Glas an den Türen, die ihren Fluchtweg versperrten, explodierte und regnete Scherben in alle Richtungen. Wie eine Schockwelle wurden alle anderen Ausgänge des Gebäudes, die von Voldemorts Zauber verschlossen gewesen waren, geöffnet. Die Vordertüren sprangen auf, verschiedene Gänge durch das Ministerium kamen zum Vorschein und alle Fenster im Atrium zerbarsten.
Die zuvor eingeschlossene Menge verschwendete keine Zeit und floh. Sie rannten auf die Straße und trampelten in ihrer Hast über einige unglückselige Opfer. Nicht auf das Chaos und auf die Schnitte an seinem Gesicht und Armen achtend, wandte Harry sich mit totem Blick an die Dursleys. »Geht jetzt.«
Diesmal brauchten sie keine weitere Ermutigung und flüchteten aus dem Raum. Harry warf einen letzten Blick zu Voldemort, dessen rote Augen vor Zorn blitzten, als er Harry abermals entkommen sah. Ron und Hermine packten Harry an den Armen und zogen ihn vorwärts, gefolgt von Charlie.
»Hier.«, sagte Charlie, nachdem sie einige Meter gerannt waren. Er zog einen Hogwarts-Federkiel aus seiner Hosentasche und hielt ihn ihnen hin. »Der Portschlüssel sollte hier funktionieren. Haltet euch fest.«
Die Dursleys starrten sie alle verständnislos an, als Ron und Hermine den Federkiel ergriffen. Hermine hob sanft Harrys Hand und legte einen Finger darauf.
Onkel Vernons Gesicht – bereits rot vor Anstrengung – verdunkelte sich noch mehr. »Was soll diese Zauberei?«, fragte er und sprach damit das Z-Wort zum ersten Mal aus, seit Harry zurückdenken konnte.
»Berührt den Federkiel, wenn ihr hier lebend herauskommen wollt.«, blaffte Charlie.
»Tu es einfach, Vernon.«, rief Tante
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