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Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Titel: Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66
Autoren: Barbara Faith
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Und der Fremde, mit dem sie seit einigen Stunden verheiratet war.
    Plötzlich schien es ihr unbegreiflich, hier auf dieser abgelegenen Insel in einer kleinen Dorfkirche einem Mann das Jawort zu geben, den sie kaum kannte.
    „Der Organist hat angefangen zu spielen, Señora Julie“, sagte Eloisa und riss sie aus den Gedanken.
    Es klopfte an der Tür. Die hilfsbereite Mitarbeiterin der Kirchengemeinde kam herein und reichte Julie einen Brautstrauß aus weißen Rosen.„Von Señor Vega“,flüsterte sie.
    „Danke.“ Behutsam berührte Julie die zarten Blüten. Rafaels kleine Geste rührte sie, und als Eloisa sagte: „Es wird Zeit, Señora“, gelang ihr sogar ein kleines Lächeln.
    Kurz darauf schritt sie zum Altar.
    Der Organist spielte Griegs Morgenstimmung . Ein Priester im weißen Talar wartete vor dem Altar. Rafael sah ihr ernst entgegen.
    Langsam kam Julie näher. Sie nickte der Mitarbeiterin der Gemeinde zu und einigen Frauen, die aus dem Dorf eingetroffen waren, weil sie sich die Hochzeit nicht entgehen lassen wollten.
    Kico stand vorn in der ersten Reihe neben Juanita und Eufrasia. Der Duft der Calla, die den Altar schmückten, vermischte sich mit dem Geruch von Weihrauch. Die Flammen der großen weißen Kerzen flackerten. Julies Blick fiel auf die Bilder der Heiligen.
    Jetzt stand sie vor dem Priester. Rafael trat zu ihr und nahm ihre Hand.
    „ Estamos aquí en la presencia del Díos … Wir haben uns hier im Angesicht Gottes versammelt …“
    „Nimmst du, Rafael, die hier anwesende Julie zur Frau?“
    Rafael atmete den Duft der Rosen ein und spürte, wie Julies Hand zitterte. „Ja, ich nehme sie zur Frau.“
    „Willst du sie lieben, achten und ehren und ihr stets die Treue halten?“
    Treue – ja, er würde ihr treu sein.
    „Nimmst du, Julie, den hier anwesenden Rafael zum Mann?“
    „Ja“, sagte sie kaum vernehmbar.
    „Willst du ihn lieben, ehren und achten …“
    „Ja.“
    Rafael nahm ihre linke Hand. „Mit diesem Ring“, sagte er und streifte ihr den schlichten Goldreif über den Ringfinger.
    „Damit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Im Namen des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Der Priester lächelte. „Du darfst die Braut jetzt küssen.“
    Rafael lüftete den Schleier. Diesen Blick hatte Julie noch nie bei ihm gesehen. Sie erschauerte. Rafaels Lippen fühlten sich kühl an.
    Der Page brachte das Gepäck in ihre Suite im Airport Fiesta Americana. Nachdem er von Rafael ein großzügiges Trinkgeld erhalten hatte, verließ er das Zimmer.
    Sie waren allein.
    „Möchtest du unten zu Abend essen oder wollen wir uns etwas aufs Zimmer bestellen?“, fragte Rafael.
    „Lass uns nach unten gehen“, antwortete Julie hastig. „Wenn es dir recht ist.“
    „Selbstverständlich.“
    „Ich packe nur schnell einige Sachen aus. Das Kostüm, das ich morgen trage möchte und …
    „Lass dir ruhig Zeit.“ Rafael durchquerte das Zimmer und stellte den Fernseher an.
    Die Lautstärke war unerträglich. Julie zuckte zusammen und verschwand im Schlafzimmer. Sie war schrecklich angespannt. Das Gefühl verstärkte sich noch, als ihr Blick auf das Doppelbett fiel. Schnell wandte sie sich ab, öffnete ihren Koffer und nahm das graue Kostüm heraus, das sie morgen auf dem Flug nach Paris anziehen wollte. Sie freute sich auf die Reise nach Europa.
    Sie nahmen den Fahrstuhl zur Lobby. In der Bar spielten Mariachis. Rafael fragte Julie nicht, ob sie vor dem Essen einen Drink an der Bar nehmen wollte, sondern führte sie direkt ins Restaurant.
    „Möchtest du Wein zum Essen trinken?“, fragte er höflich, als sie am Tisch saßen.
    Julie nickte.
    Er gab die Getränkebestellung beim Ober auf, der ihnen die Speisekarten reichte. „Eigentlich habe ich gar keinen Hunger“, behauptete Julie. „Ich nehme nur einen Salat.“
    „Unsinn. Wir haben einen langen Tag hinter uns. Du brauchst etwas Richtiges.“
    Julie klappte die Karte wieder zu und legte sie auf den Tisch. Als der Ober den Wein serviert hatte, bestellte Rafael Palmherzensalat und Steaks.
    Sie nippte an ihrem Glas. „Ich würde gern Kico anrufen, wenn wir wieder oben sind“, sagte sie.
    „Kein Problem“, sagte Rafael.
    „Hoffentlich geht es ihm gut. Ich weiß, dass wir uns auf Juanita und Eloisa verlassen können. Kico mag sie und Eufrasia, aber er wird dich trotzdem vermissen.“
    „Du meinst wohl, du wirst ihm fehlen. Auf mich kann er sicher gut verzichten.“
    „Aber du bist sein Vater, Rafael. Er hängt sehr an
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