Head over Heels 2
dein Ernst? Mehr hast du nicht zu sagen?“
„ Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.“
Ich fasse es nicht!
„Ist es, weil du denkst, dass ich sie gevögelt habe?“
Verdutzt weiche ich seinem Blick aus . „Ahm, du hast sie ja schließlich auch gevögelt.“ Das letzte Wort verschlucke ich fast, da ich nicht möchte, dass es auf fruchtbaren Boden fällt und die Saat womöglich aufgeht. Mann, bin ich fies! Saat in diesem Zusammenhang! Diese Assoziation wäre einer Debby würdig.
Will iam packt mich am Arm und zwingt mich innezuhalten. „Rose, ich habe sie nicht gefickt. Ich ficke keine Geschäftspartner oder Angestellten.“
„ Wer´s glaubt, wird selig. Wer nicht, landet auch in der Hölle.“ Prediger, vielleicht mein Berufsziel, falls William seine falschen Vorsätze, fürs nächste Jahr zum Beispiel, in die Tat umsetzen möchte.
Er blickt verzweifelt drein. „Du warst und bist die Ausnahme, Babe. Beruhige dich. Ich habe damals alles getan, um dich im Glauben zu lassen, dass zwischen ihr und mir etwas gelaufen ist, da ich dich auf diese Weise eifersüchtig machen wollte. Reine Taktik.“ Entschuldigend zuckt er mit den Schultern.
Mir steht der Mund offen. „ Taktik? William, ich habe mich gerade wie das größte Miststück auf Gottes Erden verhalten. Und du erzählst mir jetzt etwas von Taktik? Wie konntest du nur!“
„ Alles okay?“, erklingt Miss Hopes Stimme und lässt uns zusammenzucken.
„ Wir kommen gleich“, ruft ihr William zu. „Es tut mir leid. Ich hätte es dir früher sagen sollen. Ich dachte nur, ihr würdet euch ohnehin nicht mehr sehen.“
I m nächsten Moment bricht ein unbändiges Lachen aus mir hervor. „Mann, William. Mach das nie wieder! Ich war kurz davor, dir eine zu knallen.“
„ Ich weiß, ich weiß. Freunde?“, bietet er mir versöhnlich an.
„ Pfff“, antworte ich mit einer königlichen Handbewegung, ehe ich mich zur Tiefgarage inklusive wartender Miss Hope in Bewegung setze. „Dafür wirst du bezahlen.“
Er grinst kopfschü ttelnd und klopft mir auf den Hintern. Dann steuern wir auf Miss Hope zu, der endlich ein Licht aufzugehen scheint.
„Nein, also wirklich, Wales ist wunderbar und ich kann nur jedem raten, der etwas Zeit hat und Neugierde mitbringt, eine Reise dorthin zu unternehmen.“
Miss Hope ist eigentlich zi emlich nett. Eine begeisterte Volleyballspielerin, sie liest gerne, am liebsten Schnulzen, und wirbt für Wales ähnlich enthusiastisch wie für Nora Roberts. Meinen Vater hat sie schon überzeugt, er plant bereits eine Reise ins wunderschöne Wales, während meine Mutter mir hilfesuchende Blicke zuwirft.
Wir haben es uns in einem typischen englischen Restaurant gemü tlich gemacht. Ein Tagesmenü, mehr stand nicht zur Auswahl, aber keiner hatte etwas dagegen einzuwenden. Nun sind wir pappsatt und jeder schlürft an seinem Bier, Wein oder Saft. Ich halte mich zurück und bin noch immer ärgerlich über mich, da ich mich so habe hinreißen lassen. Etwas mehr Fingerspitzengefühl und Vertrauen meinerseits und Miss Hope wäre nicht so rüde behandelt worden.
Jetzt ist es zu spä t, das Einzige, was bleibt, ist meine Reumütigkeit und von der ist genügend vorhanden.
Wir drä ngen uns um einen kleinen, runden Tisch. William hat neben Miss Hope Platz genommen und sitzt mir somit schräg gegenüber. Er wirkt heute so brav und gesittet, dass ich mir ein dümmliches Grinsen kaum verkneifen kann. Er ist ausnehmend höflich, was Miss Hope sichtlich amüsiert. Ich bin noch ein wenig durcheinander, aber inzwischen der festen Überzeugung, dass zwischen den beiden wirklich nie etwas gewesen ist. Dieser Mistkerl hat seinen Köder so geschickt ausgeworfen, dass ich einfach angebissen habe. Der Schmerz ist so groß gewesen und wie einem Wunderheiler ist es William im Handumdrehen gelungen, mein Leiden zu lindern.
Doch was er kan n, kann ich schon lange, erwacht der verschmitzte Teil in mir. Ich bedenke William mit einem aufreizenden Augenaufschlag, beuge mich vor und sauge mein Wasser genüsslich durch den Strohhalm ein. Für einen Moment funkelt er mich an, wobei er sich mit seinem Zeigefinger beständig über die Lippen streicht. Der Mut verlässt mich, als alle am Tisch lachen. Ich erschrecke und vermute fast, dass sie sich über meinen offenkundigen Versuch, William an Ort und Stelle zu verführen, lustig machen. Die Aufmerksamkeit gilt jedoch Miss Hope, die eine wilde Geschichte aus ihrem noch viel wilderen Leben zum Besten gibt.
William
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