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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Victoria Würgegeräusche machte, weil ich so total falsch klang. Auch Evan sah aus, als wüsste er ganz genau, dass sich mein Enthusiasmus stark in Grenzen hielt.
    »Dann wollen wir mal gleich auf die zentrale Frage zusteuern!«, sagte Dave. »Wie wir alle wissen, hat der Song ›Audrey, wait!‹ dein Leben ganz schön verändert. Wie fühlst du dich denn jetzt mit all dem, was um dich rum passiert? Und wie gefällt dir das Lied?«
    Ich blickte zu den Kameras. Dahinter stand eine ganze Reihe von Leuten, die gleichzeitig angespannt und gelangweilt wirkten. Eine Frau mit einem Headset hatte eine Stoppuhr in der Hand. Neben ihr stand meine Mutter, und neben der Kamera mit dem roten Licht hatte sich Amy postiert und hielt die Antwortkarten in die Höhe, auf denen zu lesen war, wie ich mich zu verhalten und was ich zu sagen hatte. »GROSSARTIG! GANZ TOLL! LÄCHELN! BEGEISTERUNG!«
    Jetzt oder nie.
    »Ich hätte Evan erwürgen können, als ich das Lied das erste Mal gehört hab«, sagte ich zu Dave, »das Problem war nur, dass er in dem Moment auf der Bühne stand und es zu viele Zeugen gegeben hätte.«
    Der Ausdruck auf Daves Gesicht war unbezahlbar. Wenn ihr die Sendung gesehen habt, dann wisst ihr, was ich meine. Ein schockgefrorenes Grinsen, mit dem er mir androhte, dass
ich nach der Sendung erwürgt werden würde. Ich grinste unverfroren zurück, während Amy hinter der Kamera hektisch die Antwortkarten hochreckte.
    »Erwürgen, hahaha!«, lachte Dave, aber seine Augen schossen tödliche Blitze auf mich ab. »Aber du hattest ja trotzdem deinen Spaß, oder? Immerhin warst du dann mit Simon Lolita zusammen -«
    »Ach das - Simon Lolita übertreibt da ziemlich. Ich weiß nicht, was er überall rumerzählt hat«, sagte ich und hielt mir das Mikro dabei direkt vor den Mund, damit auch ja kein Wort verloren ging. Durch das Publikum ging ein Raunen, das ich nicht zu deuten wusste, und Amy fuchtelte so hysterisch mit den Antwortkarten, als hinge ihr Leben davon ab. »Wir sind nie miteinander ausgegangen. Wir haben uns geküsst, das stimmt, nach einem Konzert, und sein Tourmanager hatte sich im Gebüsch versteckt und alles mit seiner Videokamera gefilmt. Eigentlich eine ziemlich üble Nummer, wenn man es recht bedenkt, oder, Dave?«
    Evan musste sich wahnsinnig anstrengen, um nicht loszuprusten, das spürte ich.
    »Und es ist auch irgendwie jämmerlich, sich im Gebüsch zu verstecken, um ein Pärchen zu filmen. Jedenfalls inszeniert man so was nicht, wenn man wirklich Interesse an einem Mädchen hat. Aber egal, ist ja auch nicht mein Problem«, sagte ich achselzuckend. »Ich glaube, das Album der Lolitas verkauft sich nicht besonders gut, und deshalb versuchen sie jetzt alles Mögliche, um irgendwie an Geld für ihr Kokain zu kommen.« Ich lächelte mein breitestes Lächeln, um zu demonstrieren, wie einverstanden ich trotzdem mit mir und der Welt war.
    Und dann merkte ich plötzlich, dass das gar nicht gelogen war! Ja, ich war mit mir und der Welt einverstanden! Ich war sogar glücklich! Mir ging es großartig! Das Adrenalin prickelte in meinen Adern und ich hätte die Welt umarmen können. »Weiter, Dave, ich bin schon total auf die nächste Frage gespannt«, sagte ich. »Das macht mir richtig Spaß hier!«

    Spontaner Applaus setzte ein.
    Hinter der Kamera hatte meine Mutter erschrocken die Hand vor den Mund gelegt.
    Vielleicht konnten sie die Antwortkarten ja für eine andere Sendung gebrauchen.
    »Ähm, ja, okay!«, meinte Dave und lachte in die Kamera. Ich habe die Sendung später auf Video gesehen, und ich kann euch sagen, sein leicht panischer Gesichtsausdruck verrät nicht im Mindesten, wie nervös er tatsächlich war. Hinter den Kameras war das Chaos ausgebrochen, die Do-Gooders guckten gehetzt hin und her und die Fans kriegten sich vor lauter »Wuuhuuhuu!«-Rufen und Klatschen gar nicht mehr ein - ich glaube, da war ich noch die coolste Robbe im ganzen Studio.
    »Habt ihr beiden überhaupt schon mal miteinander geredet, seit das Lied herausgekommen ist?«, fragte Dave, auf dessen T-Shirt unter den Achseln mittlerweile dunkle Schweißflecken sichtbar waren. »Evan?«
    »Na ja, wir waren die ganze Zeit auf Tour und so«, sagte Evan, bevor ich den Mund öffnen konnte. »Wir waren überhaupt nicht mehr zu Hause und -«
    »- und du hast deine Handynummer geändert«, unterbrach ich ihn. »Das hat es für mich nicht gerade leichter gemacht, dich zu erreichen.«
    »Ähm, ja, das stimmt natürlich«, gab er mit einem etwas

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