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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Kopf aus halb geschlossenen Augen von unten an. »Super, vielen Dank!«, hauchte sie. »Das ist echt nett von dir.«
    »Ähm, kein Problem«, sagte James, und Sharon knipste ihr Hunderttausend-Megawatt-Lächeln an.
    Ich musste mich so zusammennehmen, nicht wild die Augen zu verdrehen, dass ich davon fast Migräne kriegte. Warum klopfte mir das Herz plötzlich zum Zerspringen? Warum war ich so genervt? Warum verhielt sich James gegenüber Sharon wie der letzte Idiot? Und was ging mich das überhaupt an? Ich meine, ich hatte mich doch schließlich nicht in ihn verkna-
    Durch das Rauschen in meinem Kopf drang plötzlich Evans Stimme im Radio.
    »Hey, ich bin Evan von den Do-Gooders und ihr hört gerade unseren neuen Song ›Audrey, wait!‹ auf dem Sender der Sender: KROQ …«
    So eine verdammte Scheiße.
    »Hat er gerade gesagt -?«, sagte ich zu James, während Sharon der Mund offen stand.
    »War das tatsächlich -?«, fragte sie.
    »Ich weiß nicht, was -«, versuchte James uns beiden gleichzeitig zu antworten.
    »Er war da gerade auf KROQ?«, brachte ich mühsam hervor. »Hab ich das richtig gehört?«
    »You said your piece and now I’ve got to say mine! I had you and you strung me on the liiiiiinnnnneeeeee!«
    Sharon kreischte wie eine Verrückte. »Das ist der größte Radiosender in L.A.! Der größte Radiosender in Kalifornien! Wahrscheinlich der größte auf der ganzen Welt!«

    Ich schoss imaginäre Giftpfeile in ihre Richtung, während James das Radio ausstellte. »Wahnsinn«, sagte er. »Das ist … ja, das ist eine wirklich große Sache.«
    Sharon und ich starrten ihn beide an. »Verdammte Scheiße«, sagte ich nach einer Minute. »So eine verquirlte, verdammte Scheiße.«

7
    Can’t help the feeling I could blow through the ceiling...
    Radiohead, »Fake Plastic Trees«
     
    Es dauerte zwei Wochen, bis der Artikel in der L.A. Weekly erschien, und um ehrlich zu sein, hatte ich überhaupt nicht mehr daran gedacht. Ich hatte die ganze Zeit genug damit zu tun, mit dem seltsamen Celebrity-Status zurechtzukommen, den mir Evans Lied an der Schule verschafft hatte. Ich hatte keine Ahnung, was Evan inzwischen alles trieb, aber ich gehe jede Wette ein, dass er in der Zeit mehr Spaß hatte als ich.
    »Audrey, wait!« startete in den Top-100-Single-Charts auf Platz 84 und war in der darauffolgenden Woche bereits auf Platz 47, ein riesengroßer Sprung, den bisher nur eine Handvoll Bands geschafft hatten. Ich weiß das alles, weil ich natürlich regelmäßig auf die brandneue Website der Do-Gooders gegangen bin, die mit allem möglichen Schnickschnack ausgestattet war, mit Newsticker, Fanforum und Fotos der Band in einem Aufnahmestudio. Evan sah genauso aus wie früher, nur mit längeren Haaren und einem noch strahlenderen Lächeln - und ja, ich gebe es zu, ich fand ihn immer noch sehr süß. Eigentlich sogar ziemlich heiß. Aber das würde ich niemals jemandem erzählen.
    Das Fanforum wurde täglich voller, und ich bekenne etwas verlegen, dass ich mich nachts ab und zu dort tummelte, um die neuesten Kommentare zu lesen. Irgendwie war ich auch stolz auf Evan, weil er ja jetzt auf dem besten Weg war, ein Rockstar zu werden, wie er es sich die ganze Zeit erträumt hatte - bis ich dann wieder Kommentare las wie »Besorg’s ihr mal richtig, dieser Schlampe Audrey, du bist viel zu gut für sie!«. Danach war Schluss mit meiner wohlwollenden Stimmung.
(Der Kommentar kam von jemand, der sich »Zuckertörtchen« nannte, so viel zu Evans neuer Fangemeinde.)
    Sharon Eggleston, die keine Party ausließ, begrüßte mich mit ihrem Schwarm Freundinnen jeden Morgen überschwänglich und erzählte mir, was sie den Rest des Tages so treiben würde. Zum Beispiel: »Oh, hallo, Audrey! Wir wollen heute Mittag bei Sbarro einen Happen essen, wie wär’s?« Das heißt übersetzt: »Wenn du nicht den Rest deines Lebens in der Verliererecke Eiersandwiches mampfen willst, dann solltest du mitkommen!« Ich weiß nicht, wem sie dabei was vormachen wollte, denn niemand hatte Sharon Eggleston je etwas anderes essen sehen als Diät-Schokoriegel oder etwas anderes trinken als Cola Light.
    Aber natürlich winkte ich mit einem falschen Grinsen zurück und sagte wahlweise Sachen wie: »Oh. Ah ja. Tut mir total leid, aber ich hab einen Termin beim Kieferorthopäden« oder »Ich muss dringend lernen« oder »Wir haben gleich eine Sitzung unserer ›Rettet die Wale!‹-Initiative …« Am liebsten hätte ich Sharon für immer struppige Haare, ein

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