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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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gerne? Kennen Sie noch andere Bands hier aus dem Raum, haben Sie vielleicht einen Geheimtipp für unsere Leser?«
    »Ach, ich höre eigentlich fast alles. Ich liebe Musik, das ist für mich …« Ich seufzte und stellte die Wasserschale wieder auf den Boden. »Also, manchmal ist für mich Musik das Einzige, was zählt. Wenn ich ein tolles Lied höre, dann ist mir das manchmal wichtiger als alles andere, wichtiger als meine Eltern oder meine Freunde oder irgendjemand.« Neben mir machte Victoria ein Gesicht, das sehr eindeutig sagte: »Aber hoffentlich nicht wichtiger als ich, deine allerbeste Freundin auf der ganzen Welt!«
    »Hat sich das für Sie auch so angefühlt, als Sie das erste Mal ›Audrey, wait!‹ gehört haben?«
    In diesem Augenblick ging die Tür zur Garage auf und meine Mutter kam herein, voll bepackt mit Lebensmitteln und Katzenstreu. »Hilf mir mal …«, sagte sie. »Halt kurz die Tür auf, sonst brech ich mir noch sämtliche Knochen.«
    »Entschuldigung, ich muss jetzt los«, sagte ich zu Isabella. »Viel Glück bei Ihrer Geschichte! Ich hoffe, Sie können damit was anfangen.«
    »Danke, ich glaube, ich habe alles, was ich brauche. Und noch mal vielen Dank, dass Sie Zeit hatten!«
    Ich legte auf und rannte zu Mom, um ihr die Katzenstreu abzunehmen. Victoria hatte schon eine Familienpackung Küchenrollen in der Hand. »Danke!«, stöhnte meine Mutter. »Wer war das?«
    »Ach, nur irgendjemand von der Zeitung«, sagte ich. Ich war mir nicht sicher, ob in dem großen Katalog von Erziehungsregeln, die bei mir zu Hause gelten, ein Gespräch mit
einer Reporterin von L.A. Weekly einen groben Verstoß darstellte oder nicht, deshalb beschloss ich, nur einen Teil der Wahrheit zu sagen.
    »Wir haben das Abo doch schon vor ewigen Zeiten gekündigt!«, rief Mom. »Wollten sie uns wieder werben?«
    »Keine Ahnung, ich hab gleich aufgelegt.«
    Sie setzte die Tüten mit den Lebensmitteln ab und zog ein Netz mit Orangen heraus. »Für unser nächstes Stillleben!«, sagte sie, und ihre Augen leuchteten.
    Nur zur Erklärung: Vor ein paar Monaten, kurz nach der akuten Evan-Trennungs-Krise, hatte meine Mom beschlossen, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen sollten. Daraufhin hatte ich mich schon auf Shoppen und Picknicken am Strand gefreut, aber sie hatte es so gemeint: »Wir könnten mal unseren Horizont erweitern, was hältst du davon?«
    Also belegten wir als Erstes einen Taekwondo-Kurs, aber das war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Denn meine Mutter ist zwar alles andere als eine leichte Gegnerin, verabscheut aber gleichzeitig alle Gewalt und entschuldigte sich deshalb jedes Mal, wenn sie einen Treffer gelandet hatte. Wumm! »Entschuldigung!« Pong! »Oh, das tut mir leid!« Zur Superheldin hat sie wirklich kein Talent. Der andere Grund war, dass ich immer zu kichern anfange, wenn jemand von mir verlangt, dass ich unbedingt ganz ernst sein soll. Ich muss kichern und kichern und kann einfach nicht mehr damit aufhören. In der vierten Kursstunde wurde ich puterrot im Gesicht, weil ich mein Kichern so mühsam zu unterdrücken versuchte wie noch nie. Unser Lehrer brüllte weiter seine Befehle, und irgendwann konnte ich nicht mehr und brach in schallendes Gelächter aus, während meine Mutter gleichzeitig auf die Übungspuppe eindrosch und sich danach bei ihr entschuldigte.
    »Okay, das war’s«, hatte sie hinterher im Auto zu mir gesagt. »Was hältst du von einem Aquarellkurs?«
    Ich blickte auf die Orangen. »Die sehen wirklich sehr orange aus, Mom.«

    »Ist das alles? Orangen sehen orange aus?«
    »Die Orangen erinnern mich an einen wundervollen Sonnenuntergang.« Ich küsste sie auf die Wange und dann küsste ich eine der Orangen. »Siehst du, ich hab mich richtig in sie verliebt. Sie sind wunderbar. Ich muss jetzt los. Das wird bestimmt toll mit den Orangen, aber ich bin spät dran.«
    »Mich fährt sie nämlich auch noch nach Hause«, sagte Victoria, warf sich ihre Tasche über die Schulter und nahm eine Orange. »Die sind gut gegen Skorbut«, verkündete sie. »Das soll nämlich zurzeit an unserer Schule rumgehen.«
    Meine Mutter musste lachen. Victoria kann sich bei ihr alles erlauben. »Und du, Audrey, denkst du bitte dieses Mal an das Eis?«
    »Schon in mein Hirn gebrannt«, sagte ich. »Ich werde eure Familienpackung ins Auto tun, noch bevor meine Schicht anfängt, dann kann ich es danach nicht mehr vergessen. Was hältst du davon?«
    »Haha, ihr Scherzkekse.« Meine Mutter lächelte und

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