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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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inwieweit ich alles das verkörpere, »was die Generation Z von jeder anderen Generation unterscheidet. Ihr Leben ist eine einzige Party und die Partys bilden die Mosaiksteine ihres Lebens. Die ganze Welt ist eine Bühne, wenn man so will, mit der 16-jährigen Audrey Cuttler in der Rolle der Julia«.
    Wo wir doch alle wissen, wie toll das für Julia ausgegangen ist, was? (Und dann die Bezeichnung »Generation Z«. Klingt wie der Name des langweiligsten Modeladens in der langweiligsten Einkaufspassage der Welt.)
    Victoria hatte ihre eigene Theorie zu der ganzen Sache, die mich auch nicht mehr schockieren konnte. »Du hast das ganz richtig gemacht mit dem Interview«, erklärte sie mir eines Nachmittags, als wir in meinem Zimmer saßen und Fotos aus Zeitschriften und Zeitungen ausschnitten. Ich wollte meine Collage an der einen Wand endlich fertigkriegen, aber Victoria hatte ein ganz anderes Projekt: ein Fotoalbum von mir anzulegen. Ich sag dazu nur so viel: Es war schon ziemlich lustig, die ganzen Bilder zu sehen, die da am Boden verstreut lagen -
Fotos von mir und daneben Fotos von Rockstars, wild durcheinandergemischt.
    Oh ja. Das Foto. Das war auch so ein Spaß. Im Fanforum auf der Website der Do-Gooders (gestern ließen sich dort 539 Leute neu registrieren, nur für den Fall, dass ihr das genauso mitverfolgt wie ich) hatte jemand ein Foto von mir aus dem letzten Jahrbuch veröffentlicht, das eine Debatte darüber auslöste, ob ich hübsch sei oder nicht. Allem Anschein nach ist das endgültige Urteil noch nicht gefällt, aber Kommentare wie »geil« und »echt’ne Schlampe« und » wow« und »igitt« gibt es bereits in Hülle und Fülle. Ich habe immer noch nicht herausgefunden, wer das Foto dort reingestellt hat, aber das ist jetzt auch schon egal, weil eine Zeitung in Arizona es entdeckt und sofort abgedruckt hat - gerade rechtzeitig für die Wochenendausgaben aller anderen Zeitungen.
    Versucht mal, in aller Ruhe morgens bei euren Cornflakes die Zeitung zu lesen, wenn euch daraus euer eigenes Foto aus dem letzten Schuljahrbuch anglotzt. Ihr altert mit einem Schlag um zehn Jahre, das schwöre ich euch!
    Kam hinzu, dass »Audrey, wait!« von Tag zu Tag immer bekannter wurde. Der Song wurde bereits beim Baseball zwischen den Innings gespielt, wie im offiziellen Fanforum und auf verschiedenen Do-Gooders-Fanpages nachzulesen war. Außerdem kursierten die wildesten Gerüchte über das Musik-Video. »Ich hab gehört, sie filmen im Zoo von L.A.!«, schrieb ein Fan. Warum nicht gleich im Affenkäfig? Offensichtlich stimmte das aber nicht. (Zum Glück!)
    Victoria schnitt sorgfältig das Schuljahrbuchfoto von mir aus allen möglichen Zeitungen aus. »Wie gesagt, ich finde, du hast das ganz richtig gemacht mit dem Interview«, erklärte sie. »Alle diese Journalisten und Redakteure müssen sich doch sonst immer das gleiche Blabla anhören, und dann sagst du auf einmal: ›Hey, Leute, ich find’s toll, plötzlich berühmt zu sein!‹ und -«
    »Ich bin falsch zitiert worden«, unterbrach ich sie.

    »Natürlich bist du falsch zitiert worden. Aber wen kümmert das?« Sie griff nach dem Kleber und bestrich damit die Rückseite eines Fotos. »Evans Song kocht gerade hoch, und dann kommst du und gießt mit deinem Interview noch richtig Öl ins Feuer - und bumm ! -, die Schlagzeilen explodieren!« Sie überflog einen Artikel. »Das war das Beste, was dir passieren konnte!«
    »Du hast gut reden«, murmelte ich und vergewisserte mich, dass ich noch ein zweites Exemplar des Blender Magazine hatte, bevor ich das erste in tausend Stücke zerschnitt. (Ich bin total neurotisch mit meinen Zeitschriften und kaufe sie immer zweimal, ein Exemplar zum Zerschneiden und das zweite zum Aufbewahren.) »Du bist ja nicht diejenige, die in jeder Top-40-Sendung und auf sämtlichen Radiosendern der nördlichen Hemisphäre verunglimpft wird, weil sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hast.«
    »Aber wenn ich diejenige wäre«, sagte sie, »würde ich versuchen, das Beste daraus zu machen und wenigstens meinen Spaß dabei zu haben.«
    »Wie du meinst.« Ich verzog das Gesicht und schnappte mir den Kleber, um meiner Collage an der Wand ein neues Foto hinzuzufügen.
    »Du hast echt Glück gehabt, dass sie nicht dein Foto aus dem Jahr davor genommen haben«, fuhr Victoria fort, als hätte ich nichts erwidert. »Deine Haare sehen auf dem hier viel besser aus.«
    Ich gab ihr den Klebestift zurück und pinnte ein großes Bild der Lolitas über meinen

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