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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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einen verbalen Krieg auf MTV und einen musikalischen Krieg in den Charts, und mein neuer Freund würde mich gleich zu unserem ersten offiziellen Date abzuholen.
    Und mir rannte allmählich die Zeit davon.
    Aber trotzdem: Jippieee!
    Ich hatte bereits ziemlich viele Klamotten auf dem Fußboden verstreut, als meine Mutter ins Zimmer kam. »Fällt mir gerade schwer, darüber hinwegzusehen«, sagte sie, »dass unser Telefon es mal wieder krachen lässt.«
    Das T-Shirt fiel mir fast aus der Hand. »Dass unser Telefon was macht?«
    »Das Telefon lässt es krachen. Sagt ihr das nicht so?«
    »Mom, bitte …« Ich seufzte und blickte sie mitleidig an. »Hör auf, so gewollt auf jugendlich zu machen. Das klappt nie.«
    »Okay, okay. Es klingelt sich die Seele aus dem Leib.«
    »Danke.«
    »Wie auch immer. Ich wollte nur wissen …« Sie zögerte. »Da es jetzt mal wieder ununterbrochen klingelt … ist da wieder irgendwas passiert?«
    Ich wühlte in meinem Schrank herum. »Nichts Besonderes. Nur dass der Song von Evan heute auf Platz 10 der Charts geklettert ist und dass Simon und er sich auf MTV gegenseitig fertigmachen.«
    »Ach so. Ja. Natürlich.«

    Ich scannte das Durcheinander auf meinem Fußboden. »Hast du mein weißes T-Shirt gesehen?«
    »Welches?«
    »Du weißt schon, das weiße. Das eine, das -« Ich wollte gerade sagen, das meinen Busen größer macht , biss mir aber noch rechtzeitig auf die Zunge. »In dem ich größer und schlanker wirke.«
    »Das mit dem engen, runden Ausschnitt und den kurzen Ärmeln?«
    »Mom! Das auf keine Fall! Das mit dem V-Ausschnitt und den dreiviertel langen Ärmeln.«
    »Hängt unten im Wäscheraum.«
    Ich stürmte an ihr vorbei die Treppen runter. Das T-Shirt hing tatsächlich frisch gewaschen auf dem Wäscheständer und ich riss es hastig herunter. Mit dem Wäschewaschen, wie schon ein paarmal gesagt, hab ich es ja nicht so. Es war für mich fast der Normalzustand, dass alles, was ich anziehen wollte, schmutzig war und ich improvisieren musste. Aber seit ich in der Presse und im Internet so verunglimpft worden war, weil ich an dem Abend mit Simon diese Socken-Armstulpen getragen hatte, war ich empfindlicher geworden. »Total out!«, hatte ein Magazin mich beschimpft und mir die »Saure Zitrone der Woche« (»Was hat sie sich bloß dabei gedacht?«) verliehen. Ich war bisher immer stolz darauf gewesen, ein ziemlich gutes Gespür in Modefragen zu haben, deshalb hatte ich beschlossen, dass mir so etwas nie wieder passieren würde. Was nichts daran änderte, dass die Bilder von mir mit den Armstulpen inzwischen überall zu sehen waren - und dass alle inzwischen diese Stulpen hassten, schon aus Prinzip. »Daran ist ganz allein diese Audrey schuld«, hatte ein Mädchen wütend gepostet. »Sie hat diesen Style total ruiniert, deshalb muss sie schleunigst von der Bildfläche verschwinden.«
    Das alles wegen der abgeschnittenen langen Socken meines Vaters. Also, ich bitte euch. Geht’s eigentlich noch?

    »Wenn du sagst, dass sie sich gegenseitig fertigmachen …«, fuhr Mom fort, die mir in den Wäscheraum gefolgt war. »Heißt das, sie reden von dir?«
    »Nein, nicht direkt«, schwindelte ich. »Sie reißen nur ihre Witzchen übereinander. Weißt du, ob Dads Socken mit dem Rautenmuster frisch gewaschen sind?«
    »Glaub schon. Willst du dir die jetzt auch über die Arme ziehen?«
    Genau das meinte ich. »Ach Mom! Armstulpen sind inzwischen so was von vorgestern.«
    »Ähm ja, verstehe.« Sie zwinkerte mir zu und lehnte sich gegen den Türrahmen. »Und wie geht’s dir eigentlich?«
    Das meinst du doch jetzt nicht ernst?, hätte ich am liebsten gebrüllt. Du willst jetzt ein einfühlsames Mutter-Tochter-Gespräch führen? Ausgerechnet JETZT?
    »Mir geht’s gut. Aber weißt du, ich bin ein bisschen spät dran.« Ich rannte die Treppe wieder hoch, ins Schlafzimmer meiner Eltern, durchwühlte die Sockenschublade von meinem Vater, fand die Socken mit dem Rautenmuster und zog sie schnell an. Meine Mutter war mir auch dorthin gefolgt.
    »Dein Vater und ich haben uns nämlich überlegt, dass du möglicherweise etwas mehr Ruhe brauchst. Vielleicht solltest du mit dem Job im ScooperDooper aufhören.«
    In meinem Kopf schrillten die Alarmglocken. »Ihr wollt auch noch, dass ich im ScooperDooper aufhöre?«, rief ich.
    »Nicht ganz aufhören, aber vielleicht eine Zeit lang pausieren?«
    Meine Eltern hatten von Mr Farris’ Werbevertrag mit dem ScooperDooper nichts wissen wollen, worüber ich sehr

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