Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
Wasser. Chat setzte sich auf der Terrasse an den Tisch und sah uns zu. Alex hatte seine Zigaretten auf dem Tisch liegen lassen und Chad zündete sich eine davon an. Er hielt die Zigarette so, wie es Justin uns einige Monate zuvor demonstriert hatte, als er uns erklärte, was eine Drama Queen war. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen.
Als es Zeit für das Abendessen war, kletterten wir alle wieder aus dem Pool. Alex warf den Grill an und schickte David ins Haus, um das Essen zu holen. Ich bot in der Zwischenzeit Sam und Fred einen Drink aus Genes Alkohol-Schrank an. Da Rick sowieso nichts trinken würde, fragte ich ihn erst gar nicht. Sam und Fred akzeptierten die Drinks und ich machte mir auch einen.
»Ich bin neugierig darauf, das Haus zu sehen«, verkündete Chad.
»Geh rein und schau dich um«, sagte Rick. »Außer uns ist niemand hier.«
»Oh bitte«, sagte Chad entsetzt. »Woher soll ich wissen, was alles ist?«
»Du kannst einen Stuhl von einem Tisch unterscheiden, oder?«, fragte Fred.
Chad grinste ihn freundlich an.
»Da steckt eine Menge Geld drin und ich bin mir sicher, dass sie tolle Sachen haben«, sagte Chad. »Ich möchte Geschichte und Hintergrund. Ich will Details!«
Er zog diese Worte in die Länge.
»Alex kann dir das sicher alles erzählen«, sagte Rick.
»Oh, da bin ich mir sicher. Ich kann es schon hören: ›Diesen Baseball-Pokal habe ich in der fünften Klasse gewonnen und den anderen in der siebten‹ .«
Chad war vielleicht feminin, aber er war unglaublich witzig. David und Alex servierten in der Zwischenzeit das Essen und setzten sich zu uns. Wir aßen größtenteils schweigend. Anschließend zündeten Sam, Alex und ich uns eine Zigarette an. Alex sah den sehnsüchtigen Blick von Chad und hielt ihm die Schachtel hin. Er nahm sich eine Zigarette und zündete sie an. Wieder kam mir Justins Bild einer Drama Queen in den Sinn.
»Ich wusste gar nicht, dass du rauchst, Chad«, sagte Sam erstaunt.
»Nur gelegentlich«, antwortete er. »Aber lass das unser kleines Geheimnis sein, okay?«
Die Art, wie er es sagte, war lustig und wir mussten alle lachen.
Alex ging ins Haus, um ein paar Stifte und ein paar Blätter Papier zu holen. Wir unterhielten uns über unseren Ausflug und verteilten die Aufgaben. Wir legten unter anderem fest, dass drei Zelte reichen würden. David, Alex und Chad würden sich ein Zelt teilen.
»Habt ihr keine Angst davor, was eine Schwuchtel mit euren Jungs anstellt?«, fragte Chad.
»Wovon redest du?«, fragte Alex verwirrt.
»Alex, ich bin schwul«, sagte er mit einer aufgesetzt selbstsicheren Stimme und einem witzigen Gesichtsausdruck.
»Das sind wir auch«, sagte Alex im gleichen Ton.
Er kopierte sogar Chads Gesichtsausdruck.
»Oh, bitte!«
»Chad, es ist wahr«, sagte Rick. »Wir sind alle schwul. Die beiden Jungs sind seit ungefähr neun Monaten zusammen. Kevin und ich sind schon seit vier Jahren ein Paar. Wir sind sogar verheiratet.«
Rick hielt seine Hand hoch, damit er seinen Ring sehen konnte.
»Also wird sich hier keiner über mich lustig machen?«, fragte Chad.
Der Ton seiner Stimme machte uns deutlich, dass sich andere eine lange Zeit über ihn lustig gemacht und ihn damit verletzt hatten.
»Oh nein, Chad«, sagte Rick. »Wir werden uns über dich lustig machen, aber nicht weil du schwul bist. Ich ziehe über die beiden ständig her.«
Er zeigte auf Alex und David.
»Und wir machen uns über ihn lustig«, sagte David. »Aber es geht uns darum, Spaß zu haben und nicht darum, den anderen zu verletzen.«
»Ich glaube, ich mag dich, David«, sagte Chad.
»Aber er gehört mir!«, sagte Alex sofort und um seiner Aussage mehr Nachdruck zu verleihen, gab er David einen Kuss auf die Wange.
»Wow«, sagte Chad und wir sahen zum ersten Mal ein breites Grinsen in seinem Gesicht.
»Lasst uns noch ein bisschen schwimmen«, schlug Alex vor.
Er und David standen auf. Zu unser aller Überraschung stand auch Chad auf.
»Soll ich dir eine Badehose holen?«, fragte Alex freundlich.
»Nein, ich glaube ich kann das Gleiche tragen wie du.«
Er folgte den Jungs zum Pool und zog sich dort langsam aus. Alex sprang sofort ins Wasser. Nachdem er ausgezogen war, zögerte Chad einen Augenblick. David schubste ihn ins Wasser und sprang dann selbst hinterher. Die Jungs begannen sofort, im Wasser zu toben und zu lachen.
»Ich glaube das nicht«, sagte Fred.
»Ich auch nicht«, stimmte Sam zu. »In den drei Tagen, die er hier ist, haben wir
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