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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Scathfell. »Weißt du keinen anderen Weg, das Nest deines Pflegekindes zu polstern? Wenn er schon kein Vermögen von Vater oder Mutter hat, kannst du ihm nicht etwas anderes vermachen?«
»Das habe ich bereits getan«, sagte Aldaran. »Als er in das Alter kam, habe ich ihm das Pachtgut Felsnadel gegeben. Es ist heruntergekommen, da die, denen es gehörte, die Zeit damit verbrachten, ihre Nachbarn zu bekriegen, anstatt es zu bewirtschaften. Aber Donal, glaube ich, kann es wieder zum Blühen bringen. Es bleibt nur noch, eine passende Frau für ihn zu finden, was noch geschehen wird. Aber dennoch soll er Dorilys’ Wächter sein.«
»Es sieht so aus, als trautet Ihr uns nicht, Onkel«, protestierte Darren. »Glaubt Ihr wirklich, wir würden Dorilys ihres rechtmäßigen Erbes berauben?«
»Selbstverständlich nicht«, erwiderte Aldaran. »Und da ihr solche Gedanken nicht hegt – was kann es euch da ausmachen, wer Wächter ihres Vermögens ist? Nur wenn ihr tatsächlich solche Absichten hättet, müßtet ihr Donals Wahl ablehnen. Ein bezahlter Mietling könnte bestochen werden, ein Bruder gewiß nicht.«
Donal hörte das alles voll Verwunderung an. Er hatte nicht gewußt, daß Aldaran das Gut für ihn bestimmt hatte, als er ihn ausgeschickt hatte, über das Anwesen Felsnadel Bericht zu erstatten. Er hatte ehrlich über die Arbeit berichtet, die nötig sein würde, um es in Ordnung zu bringen, und über die vorzüglichen Möglichkeiten die es bot, ohne jedoch zu glauben, daß Aldaran ihm ein Gut wie dieses vermachen würde. Und ebensowenig hatte Donal vermutet, daß er diesen Heiratsvertrag nutzen würde, ihn zu Dorilys’ Wächter zu ernennen.
Als er darüber nachdachte, erschien es ihm vernünftig. Dorilys bedeutete den Aldarans von Scathfell nichts – außer, daß sie ein Hindernis auf dem Weg zu Darrens Erbschaft war. Sollte Lord Aldaran morgen sterben, könnte nur er, als Wächter, Darren daran hindern, Dorilys trotz ihrer Jugend sofort zu seiner Frau zu machen und ihren Besitz nach Gutdünken zu verwenden. Es wäre nicht das erste Mal, daß eine Frau stillschweigend beseitigt wurde, wenn das Erbe einmal sicher in den Händen ihres Gatten war. Sie konnten auch warten, bis sie ein Kind zur Welt brachte, um es rechtmäßig aussehen zu lassen. Jedermann wußte, daß junge Frauen häufig bei Geburten starben, und je jünger sie waren, desto eher waren sie diesem Schicksal ausgesetzt. Es war natürlich tragisch, aber nicht ungewöhnlich.
Mit Donal als Wächter – und das, bis Dorilys fünfundzwanzig, und nicht nur alt genug war, zu heiraten und Kinder zu gebären – wäre er, selbst wenn sie sterben sollte, der Hüter aller ihrer eventuellen Kinder, und ihr Vermögen würde nicht widerspruchslos in Darrens Hände fallen. Er dachte: Mein Pflegevater hat die Wahrheit gesprochen, als er sagte, ich würde am heutigen Abend erfahren, wie sehr er mich schätzt. Es kann sein, daß er mir vertraut, weil er keinen anderen hat. Zumindest weiß er, daß ich Dorilys’ Interessen vor meinen eigenen schützen werde.
Scathfell freilich hatte das noch immer nicht friedlich akzeptiert; er diskutierte weiter über diesen Punkt und ließ erst davon ab, als Aldaran ihn daran erinnerte, daß drei andere Bergfürsten um Dorilys geworben hatten, und sie jederzeit mit jedem, den ihr Vater auswählte, verlobt werden konnte, selbst mit einem der Tiefland-Hasturs oder der Altons.
»Sie war tatsächlich schon einmal versprochen, da Deonaras Verwandtschaft begierig darauf war, sie mit einem ihrer Söhne zu verloben. Sie meinten, sie hätten den ersten Anspruch, da Deonara mir nie einen lebenden Sohn schenkte. Aber der Junge starb kurz darauf.« »Er starb? Wie ist er gestorben?«
Aldaran zuckte die Achseln. »Irgendein Unfall, habe ich gehört. Ich kenne die Einzelheiten nicht.«
Donal kannte sie ebensowenig. Dorilys hatte zu dieser Zeit ihre ArdaisVerwandtschaft besucht und war, schockiert vom Tod ihres versprochenen Ehemannes, nach Hause gekommen, obwohl sie ihn kaum gekannt und nicht besonders gemocht hatte. Zu Donal sagte sie: »Er war ein großer, grober und rüder Junge, und er hat meine Puppe kaputt gemacht.« Er hatte ihr damals keine Fragen gestellt. Jetzt wunderte er sich. So jung er auch sein mochte, Donal wußte, daß ein Kind, das einer vorteilhaften Allianz im Wege stand, sehr bald sein Leben beenden konnte.
Und dasselbe könnte man von Dorilys sagen …
»In diesem Punkt steht meine Meinung fest«, sagte Lord Alderan mit einem

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