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Herz des Winters (German Edition)

Herz des Winters (German Edition)

Titel: Herz des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Puljic
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auf In‘Jaats Gruppe!“, polterte er. „Die Schuppen hat es mir an den Leib gefroren, zu essen gibt es nichts, und überhaupt ist das keine angemessene Umgebung für einen Lindwurm. Und dann kommst du und lässt dir alles so aus der Nase ziehen!“
    Zu behaupten, Daena hätte sich einen Reim aus diesem Ausbruch machen können, wäre maßlos übertrieben gewesen. Also murmelte sie nur die Entschuldigung, die ihr aus irgendeinem Grund angebracht erschien, und versuchte, dem riesigen Leib auszuweichen, der sich an ihr vorbei nun gen Süden schob und dabei weiter vor sich hin schimpfte.
    „Geh und warte im Wald, sagt der Tatzel. Zeig, dass wir kommen, sagt der Tatzel. Aber wer nicht kommt, das sind die Menschlein! Das sagt der Tatzel natürlich nicht!“ Er schnaubte und ließ dabei auf einem breiten Stück Wald den Schnee von den Bäumen schmelzen, sodass Daena sich unter herabtropfendem, eisigen Wasser ducken musste, während sie ihm mit einem flauen Gefühl im Bauch folgte. „Dummes Katzengesicht. Aber was tut man nicht alles für die Verwandtschaft!“, zeterte der Lindwurm weiter.
    ***
    Die Reaktion der Gruppe fiel in etwa wie befürchtet aus, als der Lindwurm Ozlakzbrat mit Getöse und einem dröhnenden „Hallo!“ durch die eng wachsenden Büsche brach. Die Kämpfer schrien, Sikaîl fluchte und griff zur Waffe und Berekh lachte sich die Seele aus dem Leib.
    Ozlakzbrat sah sich um, zählte noch einmal nach und schnaubte enttäuscht. Offensichtlich hatte er sich unter viele etwas völlig anderes vorgestellt als die erbärmliche Ansammlung von Raufbolden, die den Großteil der Truppe nun einmal ausmachte, wenn man es nüchtern betrachtete.
    „Ist das alles, was du finden konntest, Zauberer?“, wandte er sich ohne Umschweife an Berekh.
    Daena hatte dem Lindwurm eingeschärft, dass In‘Jaat inkognito unterwegs war und er keinesfalls dessen Namen herum brüllen und ihn stattdessen mit Rekh ansprechen sollte. Was Ozlakzbrat unter seiner Würde fand, weshalb sie sich auf Berekhs Berufsbezeichnung geeinigt hatten. Dagegen, dass Daena seinen eigenen Namen kurzerhand zu Ozi abgekürzt hatte, hatte er andererseits nichts einzuwenden. Offensichtlich waren Menschlein eben einfach zu dumm, um Namen richtig auszusprechen.
    Berekh schien das Ganze jedoch gelassen zu sehen. „Hab Geduld, mein Freund“, erklärte er mit einem arroganten Lächeln. „Gut Ding braucht Weile.“
    Ozi schnaubte erneut. „Warum alle so optimistisch sind, frage ich mich. Bei euch Menschlein verstehe ich das ja noch, ihr Kurzlebigen denkt eben nur in kurzen Wegen. Aber Yiryat sollte es besser wissen.“
    „Was sagt er denn?“
    „Dass man nur durch Hoffnung neue Hoffnung schaffen kann. Spuckt Albernheiten aus, als hätte er die Weisheit aus einer silbernen Schale getrunken, wie alle Tatzel. Hat zum Kampf aufgerufen, nach Rinnval. Ich bin hier, um euch vorzubereiten.“
    „Vorbereiten? Auf was denn bitte vorbereiten?“, mischte sich nun Sikaîl ein.
    „Na auf die anderen!“, erklärte Ozi in einem Tonfall, der klar machte, was er von dieser Frage – und deren Steller – hielt. Vor allem, da sein Blick auf der Hand des Saren lag, die immer noch den Schwertknauf umklammert hielt. „Yiryat meinte, ihr Menschlein wärt den Anblick von unsereinem nicht mehr gewohnt. Deswegen haben sie mich geschickt, damit ihr euch nicht so erschreckt.“
    „Also … Diese anderen waren der Meinung, dass uns ein Lindwurm am wenigsten Furcht einflößt?“, hakte Sikaîl nach.
    „Jeder weiß, dass Lindwürmer gebildete und zivilisierte Wesen sind!“, antwortete Ozlakzbrat mit vor Stolz geschwellter Brust.
    Die grüne Haut des Saren nahm einen ungesunden Farbton an.
     

9
    Ozlakzbrat schob seinen gewaltigen Leib durch Schnee und Eis. In grimmiges Schweigen gehüllt, schuf er so einen breiten Durchlass, in dem die ihm folgenden Reiter gut vorankamen. Seit Berekh die empfindliche Unterseite des Lindwurms gegen spitze Eissplitter, Steine und andere Unannehmlichkeiten abgeschirmt hatte, war Ozlakzbrats Murren verstummt. Seine Stimmung war dennoch so frostig wie ihre Umgebung.
    Dass Daena nichtsdestotrotz ihr Vakka auf den Schneewurf seitlich des Lindwurms klettern ließ, verdeutlichte die Situation, der sie zu entkommen suchte. Nun bereits den dritten Tag in Folge.
    „Hey, Ozi!“, rief sie nach vorne. Die Dampfwolken, die zur Antwort aus dem Schnee aufstiegen, nahm sie kurzerhand als Einladung. Ob sich Ozlakzbrats beleidigtes Getue mit ihren Besuchen

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