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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Mom einen Hund für mich aussucht.“ Dann las ich die Wahrheit in seinen Gedanken. „Er sollte gar nicht für mich sein, oder?“
    Dad zuckte mit den Schultern. „Deine Mutter hat sich schon immer einen kleinen Hund gewünscht. Aber aus lauter Stolz hat sie nie einen gekauft. Sie dachte, das wäre ein zu großer Luxus. Wenn sie in letzter Zeit angerufen hat, hat sie einsam geklungen, und unterwegs kann sie etwas Schutz gebrauchen. Ein kleiner Hund erschien mir die perfekte Lösung. Also habe ich einfach … eine Situation geschaffen, in der sie sich endlich einen Hund zum halben Preis besorgen konnte.“
    „Warum hast du ihr nicht einfach einen gekauft und es ihr ehrlich gesagt?“
    „So ein Geschenk hätte sie nie von mir angenommen. Ich durfte den Hund nicht mal ganz bezahlen, da er ein Geschenk für dich sein sollte.“
    „Ja, sie hat gesagt, dass ihr zusammengelegt habt.“ Ich lehnte mich gegen die Arbeitsplatte, verschränkte die Arme und musterte ihn. „Du liebst sie immer noch, oder?“
    Er sah mich nicht an. Stattdessen starrte er auf das Krepppapier,das er durch die antike Hängelampe über dem Esstisch geschlungen hatte. „Liebe vergeht nicht, nur weil der andere nicht mehr mit dir zusammen sein möchte.“
    Eine Woge von Sehnsucht packte mich. Sie war so heftig, dass ich nicht wusste, ob ich den Liebeskummer meines Vaters oder den eigenen spürte.
    Ich schluckte schwer und sagte: „Weißt du was? Ich bin doch müde. Ich gehe ins Bett.“
    „Gute Nacht, Savannah. Und alles Liebe zum Geburtstag.“
    Auf dem Weg nach draußen fiel mir Gowins Geschenk auf. Es lag noch verpackt auf der Arbeitsplatte. Nach kurzem Zögern schnappte ich mir das Technikspielzeug und nahm es mit nach oben. Wenigstens ein Geburtstagsgeschenk, das mich nicht fressen wollte.
    Als ich in dieser Nacht anfing zu träumen, fand ich mich in Tristans Garten wieder.
    Ich sah mich um. Irgendwo musste er doch sein. Der Traum fühlte sich so echt an, so deutlich und lebendig, dass er eine Traumverbindung sein musste. Ich konnte Tristans Nähe regelrecht auf der Haut spüren.
    Obwohl ich merkte, dass Tristan mich beobachtete, war er nirgends zu sehen. Ich setzte mich ins Gras, zog die Knie unter meinem langen Nachthemd an und lehnte eine Wange dagegen. Ich schloss die Augen und fragte mich, wann er wohl die Geduld verlieren und sich zeigen würde.
    Als mir ein köstlicher Duft in die Nase stieg, riss mein Traum-Ich erschrocken die Augen auf. Das Blut eines Nachfahren?
    Nein. Links neben mir auf dem perfekt manikürten Rasen stand auf einer silbernen Platte ein Geburtstagskuchen, rund und mehrere Etagen hoch. Ich wusste genau, was es für ein Kuchen sein würde.
    Mit einer Fingerspitze grub ich ein kleines Stückchen aus der obersten Schicht. Roter Samtkuchen mit Vanillecreme. Meine Lieblingssorte. Das wusste Tristan noch.
    Aber etwas anderes hatte er offenbar vergessen – ich war jetzteine Vampirin. Ich konnte das nicht mehr essen, ohne es danach auszuspucken.
    Es sei denn … Mein echter Geburtstagskuchen hatte scheußlich gerochen …
    Zögernd probierte ich einen Bissen und stöhnte. Genau so sollte roter Samtkuchen schmecken.
    Ich stellte mir eine Gabel vor, und sofort erschien eine auf dem Rand der Kuchenplatte. „Danke, Tristan“, flüsterte ich dem Traumbäcker zu. Dann machte ich mich über den Kuchen her.
    In der Mittagspause am Donnerstag benahm Anne sich seltsam. Ich schob es auf ihren Streit mit Ron gestern Abend bei meiner Geburtstagsfeier. Obwohl ich zu gern ihre Gedanken gelesen hätte, um sicher zu sein, widerstand ich der Versuchung. Als sie mich am Ende der Pause aus der Cafeteria begleitete, wurde meine Geduld belohnt. Zumindest teilweise.
    Auf der Verbindungsbrücke hielt sie mich am Ellbogen zurück. „Hör mal, ich muss dir was sagen. Das heißt, ich würde es gerne, aber ich kann nicht. Es geht um ein Geheimnis von jemand anderem, und ich habe versprochen, nichts zu verraten.“
    Ein schmerzhaftes Prickeln überzog meinen Hals und meine Arme, und ich konnte Anne kaum noch hören. Tristan musste in der Nähe sein.
    Ich drehte mich halb um und sah, wie Dylan, keine zehn Meter entfernt, die Rampe heraufkam, die vom Gehweg vor der Cafeteria auf die Verbindungsbrücke führte. Na großartig.
    Instinktiv zog ich die Schultern hoch. Ich zwang mich, sie wieder nach unten zu drücken, reckte das Kinn und bemühte mich, ruhig zu bleiben.
    Er baute sich dicht vor mir auf, und weil er so groß war, musste ich den Kopf in

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