Herzensbrecher auf vier Pfoten
Welpen.«
»Ah, ich erinnere mich.« Bill klang, als hätte er es tatsächlich nicht vergessen, was entweder wirklich stimmte oder einem Talent entsprang, das Ärzten eigen war, dachte Zoe. »Wie macht er sich denn? Hat er noch weitere Zimmerpflanzen vertilgt?«
Zoe verspürte ein sanftes Flattern, da er sich immer noch an ihre Horrorgeschichten vom Wochenende erinnerte.
»Beinahe. Aber mit der Disziplin habe ich so meine Probleme bei ihm«, seufzte sie. »Megan aus dem Hundeheim sagt, dass ich diesen Befehlston einfach nicht beherrsche. Ich muss immer wieder üben, ›Nein!‹ zu sagen, damit er merkt, wie ernst es mir ist.« Sie streckte die Hand und den Zeigefinger aus. »Nein!«, brüllte sie dann so laut, dass Bill erschrocken seinen Teebecher zurückriss und dabei die Hälfte auf seine Jacke kippte.
»O Gott! Entschuldigung! Haben Sie sich verbrannt?« Bestürzt begann sie, den Tee mit einer Serviette von seiner Jacke zu wischen.
»Nein, alles in Ordnung.« Er grinste. »Wofür habe ich denn einen speziellen Outdoor-Mantel, wenn er das bisschen Outdoor nicht verträgt! Sollen wir?« Er machte sich auf in Richtung des Parks, während Lulu zwischen ihnen lief.
»Werden Sie am Samstag wieder mit den Hunden Gassi gehen?«, fragte er interessiert.
»Wahrscheinlich. Unter uns gesagt, kommen Megan und Rachel mir mit den Raten für die Tagespflege sehr entgegen, sodass dies das Mindeste ist, was ich tun kann. Außerdem macht es mir wirklich Spaß. Da kann ich für die Zeit trainieren, wenn Toffee groß ist und ich dann knappe vierzig Kilo Labrador im Zaum halten muss.«
Sie drehte den Kopf und sah, wie Bill sie mit aufrichtigem Interesse musterte.
»Sie sollten sich uns anschließen«, schlug Bill vor. »Lulu könnte Toffee zeigen, wie ein Showhund zu laufen.«
»Gerne! Ich wette, das würde Toffee gefallen! Kommen Sie denn am Samstag auch?«
»Auf jeden Fall.« Bill stieß einen verärgerten Laut aus. »Selbst wenn ich gar nicht wollte, müsste ich kommen, was aber Gott sei Dank nicht der Fall ist«, erklärte er. »Mir bleibt keine andere Wahl. Meine besten Freunde, Johnny und Nat – Sie wissen schon, das Paar, das den Basset zur Pflege aufgenommen hat –, haben sich für die volle Morgenrunde beim Hundeheim gemeldet. Nat ist geradezu besessen davon. Sie muss in ihrem früheren Leben eine Hundebesitzerin gewesen sein, ganz bestimmt. Sie redet von nichts anderem mehr.« Er grinste. »Ich nehme an, ich bin in diesem Punkt nicht viel besser.«
»Die Hunde nehmen einen ganz schön in Beschlag«, stimmte ihm Zoe zu. »Bei der Arbeit erzählen mir alle Gruselgeschichten darüber, dass ich nie wieder das Haus verlassen könnte und er sich zu einer echten Fessel entwickeln würde. Aber mir gefällt es! Ich nehme Toffee zu allen möglichen Gelegenheiten mit – Megan hat mir eine Checkliste für seine Sozialisation mitgegeben –, sodass ich schon eine Menge Leute kennengelernt habe.«
»Das kenne ich. Es ist, als verwandle man sich plötzlich in eine Art Magnet und würde alle Bürger dieses Landes anziehen, die jemals einen Pudel oder Labrador besessen haben.«
Bill ließ Lulu ein wenig vorlaufen, sodass sie ihren perfekten Showlauf beobachten konnten. »Es ist so, als sei man in einer Art Club – man kommt auf jeden Fall einfacher mit anderen ins Gespräch, wenn diese auch einen Hund bei sich haben. Ich will damit sagen, dass man dann immer schon weiß, wie viel man mit dem anderen gemein hat.«
Es entstand eine kurze Pause, in der die unausgesprochenen Worte knisternd zwischen ihnen hingen, bis Zoe das Schweigen mit einem geradezu wasserfallartigen Geplapper durchbrach.
»Auf jeden Fall! Außerdem tut es gut, an der frischen Luft zu sein! Bis diese Katastrophe mit Bertie passiert ist, dachte ich, es sei eigentlich ganz nett, mit den Hunden spazieren zu gehen. Dabei kann man richtig gut den Kopf freibekommen. Das war nämlich das erste Mal in der Woche, dass ich einen Augenblick für mich allein hatte. Finden Sie nicht auch? Man hat einfach mal richtig Platz zum Durchatmen.«
»Das stimmt.« Bill nickte. »Ich weiß genau, was Sie meinen. Der einzige negative Aspekt ist – wie ich gerade wieder feststelle –, dass man nicht gleichzeitig mit dem Hund Gassi gehen und sich zum Mittagessen verabreden kann.«
Jetzt waren sie am Park angelangt und spazierten am Springbrunnen mit den steinernen Meerjungfrauen vorbei.Lulu tat ihr Bestes, um das Geschnüffel eines ziemlich aufdringlichen
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