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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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klar, ob sie wegen Dot oder sich selbst weinte.

20

    S eit es Toffee in ihrem Leben gab, war Zoe erst aufgefallen, wie viele Kunden ihre Handtaschenhündchen mit in den Friseursalon brachten. Eine Kundin kaufte für ihre Shih-Tzu-Hündin tatsächlich dasselbe teure Highlight-Shampoo wie für sich selbst.
    Zoe massierte sich verstohlen die schmerzenden Füße, als eine der Azubis Zoes letzte Kundin, Mrs Naylor, sowie ihren Jack-Russel-Terrier, den sie an ihren Einkaufstrolley gebunden hatte, zur Tür begleitete. Marion, die Besitzerin des Friseursalons, hatte ein wenig widerwillig erklärt, ein Auge zuzudrücken, solange die Hunde stubenrein sowie klein und leise genug seien.
    Zoe dachte schaudernd daran, wie lange es wohl noch dauern würde, bis Toffee endlich gehorchen würde, und kehrte mit einem erschöpften Seufzer zum Terminbuch zurück. Es wäre wirklich schön, wenn sie Toffee mit in den Salon bringen könnte, doch es würde womöglich noch Jahre dauern, bis man ihn endlich guten Gewissens in einen Raum lassen könnte, in dem es so viele Lockenwickler gab.
    »Während Sie gerade noch mit Mrs Naylor beschäftigt waren, ist noch ein Kunde ohne Termin hereingekommen«, erklärte Hannah, das Mädchen am Empfang. Sie hantierte mit zwei Telefonhörern, während sie gleichzeitig die CD wechselte und keinerlei Anzeichen erkennen ließ, dabei überfordert zu sein. »Ich habe ihn schon in den freien Sessel gesetzt –wie es aussieht, wirst du schnell mit ihm fertig sein. Geht das in Ordnung? Alle anderen sind schon in der Pause oder bereits früher gegangen.«
    »Kein Problem.« Begierig trank Zoe die Dose Red Bull aus, die sie hinter dem Tresen hatte stehen lassen, und eilte in den Salon zurück.
    »Was darf es denn heute sein?«, erkundigte sie sich und suchte in ihrer Tasche nach einem Kamm. Dem Hinterkopf nach zu urteilen, war der Kunde ein Mann, und sie bediente in der Mittagspause gern männliche Kunden, da diese weder viel Zeit beanspruchten noch viel redeten. Während des Haareschneidens blieb ihr also genügend Zeit, das Abendessen zu planen und über kleinere Probleme nachzudenken.
    »Eine Entschuldigung?«
    Zoe wäre beinahe von ihrem Hocker gefallen, als sie in den Spiegel sah und das Gesicht erkannte, das ihr entgegenblickte.
    Mit dem schwarzen Nylonumhang um den Hals sah Bill nicht ganz so sexy aus wie gewohnt, und seine dunklen Augen blickten sie zerknirscht an. »Gefolgt von einem Mittagessen?«
    Zoe hantierte mit ihrer Schere, um damit ihre Nervosität zu überspielen. »Ich versuche, während der Mittagspause durchzuarbeiten. Bis zwei Uhr habe ich noch Kunden.«
    »Stimmt«, erwiderte Bill. »Mich. Gleich zweimal. Ich habe mir einen Termin für einen sehr komplizierten, zeitaufwändigen Haarschnitt geben lassen.« Er versuchte ein Lächeln. »Es dauert ungefähr fünfundfünfzig Minuten, bis ich mich angemessen entschuldigt habe, und Sie brauchen noch einmal fünf Minuten, um mir die Haare zu schneiden.« Er fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Locken. »Was genau vier Minuten länger wäre, als ich für gewöhnlich für mein Haar brauche.«
    Zoe versuchte, seinem Blick im Spiegel auszuweichen.
    »Wo ist Lulu?«, fragte sie ihn stattdessen. »Ich hoffe nicht, dass Sie nur wegen eines Haarschnitts Ihre Pflichten als Herrchen vernachlässigen.« Dass er eigentlich keinen neuen Haarschnitt benötigte, verschwieg sie lieber. Bei ihrer letzten Begegnung hatte er nämlich schon ausgesehen, als sei er gerade erst beim Friseur gewesen.
    »Nein, keinesfalls. Lauren macht einen Spaziergang mit ihr. Meistens stehen meine Sprechstundenhilfen Schlange, um mit ihr Gassi zu gehen.« Bill hielt inne. »Allerdings bin ich der Einzige, der noch andere Gründe hat, in den Park zu gehen. Hätte ich aber gewusst, dass Sie für gewöhnlich die Mittagspause durcharbeiten, wäre ich wohl kaum eine geschlagene Stunde durch den Park geschlendert. Um ehrlich zu sein, hasst Lulu nämlich den Park. Ihr ist ein gepflegter Schaufensterbummel lieber.«
    Gegen ihren Willen sah Zoe auf, und als sich ihre Blicke trafen, verspürte sie einen plötzlichen Anfall von Bedauern, gemischt mit einer großen Sehnsucht. Er war einfach hinreißend und offensichtlich bemüht, ihr alles zu erklären, doch sie konnte nicht einfach über die Dinge hinweggehen, die er über Kinder gesagt hatte – und die sie über ihre eigenen Kinder nicht gesagt hatte. Keinem von ihnen beiden wäre damit ein Gefallen getan.
    »Soll also einfach nur ein wenig

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