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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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füttern. Glücklicherweise bin ich jetzt hier; Megan will mir nämlich eine Frischzellenkur verpassen, dann könnt ihr bald schon sehen, wie süß ich eigentlich bin. Ich suche nach einem Herrchen, das schlau genug ist zu wissen, dass sich hinter dem hübschen Aussehen auch ein kluges Köpfchen verbirgt. Wahrscheinlich bin ich hier sogar der pfiffigste Hund (von Gem einmal abgesehen) und möchte meine Hirnzellen auch gern nutzen! Vertraut mir: Auch ältere Hunde können noch neue Tricks lernen!«
    Waren Pudel intelligent? Rachel hatte keine Ahnung. Die Pudel, die sie bisher kennengelernt hatte, waren albern geschorene und ausstaffierte Tiere, die bei Hundeschauen im Kreis herumstolzierten. Aber im Gegensatz zu diesem armen Geschöpf hier hatte man bei diesen Pudeln wenigstens einen Funken Lebenswillen erkennen können.
    »Hallo, Lulu!«, lockte Rachel und wedelte mit einem Keks, doch anstatt sich neugierig zu nähern, wich Lulu beim Klang der Stimme ängstlich zurück, als hätte sie Angst davor, was Rachel ihr antun könnte. An der Seite hatte sie eine kahl rasierte Stelle, und die blasse, bläulich graue Haut wirkte sehr verletzlich um die winzigen Stiche herum, mit denen eine Schnittwunde kürzlich genäht worden war.
    Rachel wandte sich von dem Pudel ab, da sie diesen Anblick nicht mehr ertragen konnte. Es war einfach zu traurig. Gab es hier denn keine normalen Hunde? Solche, die Dot für all diejenigen beherbergte, die ihre Haustiere liebten ?
    Sie lehnte sich an die gegenüberliegende Wand und schloss die Augen, als sie von Müdigkeit und Mitgefühl überwältigt wurde.
    Wenn jemand wusste, wie es sich anfühlte, aus einem Leben, das einem lieb und vertraut war, herausgedrängt zu werden – und das auch noch von jemandem, den man liebte –, dann war sie es. Wie sehr sehnte sie sich nach einer zweiten Chance! Dot hatte nicht wissen können, welche Ironie ihr letzter Wille beinhaltete. Oder vielleicht doch? Möglicherweise hatte sie sich an diese seltsame Unterhaltung (die eigentlich keine gewesen war) an Silvester erinnert und beschlossen, dass Rachel nicht nur die Zuneigung eines Hundes brauchte, sondern die von fünfzehn Hunden …
    »Pass auf! Oh! Nein!«
    Rachel machte einen Satz nach hinten, als Megan den Gang heruntergestürzt kam und in Richtung des Zwingers neben ihr drohend mit dem Finger wackelte. Als Rachel an sich heruntersah, wurde ihr klar, warum: Der Basset hatte seine Schnauze durch die Gitterstäbe gesteckt und leckte und knabberte an einem der Hornknöpfe ihrer langen Strickjacke herum.
    »Das ist doch kein Keks! Also wirklich, Bertie!« Megan schob den Basset sanft zurück, woraufhin sich dieser wieder auf seine vier Pfoten fallen ließ. »Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob da in deinem Bassetkostüm vielleicht ein kleines Schweinchen steckt!«
    Bertie bedachte sie beide mit einem klagenden, hungrigen Blick, sodass Rachel instinktiv nach den Leckerli griff, die sie in die Tasche gestopft hatte.
    »Und schau Rachel nicht mit diesem traurigen Niemand gibt mir hier etwas zu fressen -Blick an!«, fuhr Megan fort, bevor sie sich wieder zu Rachel umdrehte. »Tut mir leid. Bertie ist wirklich frech, aber wir haben ihn alle ins Herz geschlossen.«
    »Aber warum ist er immer noch hier?«, fragte Rachel, die ein Leckerli aus der Tüte schüttelte und es ihm durch die Gitterstäbe hinhielt. »Er ist doch ein bildhübscher Kerl!«
    »Oh, Bassets«, seufzte Megan. »Sie fressen, schlafen, wollen nicht gehorchen … Unglaublich süße Welpen entwickeln sich zu diesen großen Monstern. Bertie klaut Essen, ist nicht stubenrein, jault, wenn man ihn allein lässt, und kaut alles an.« Sie runzelte streng die Stirn, was jedoch nicht sonderlich überzeugend war, da sie sich zu Bertie hinunterbeugte und ihn an den Hängeohren kraulte. »Wer dich abholt, übernimmt eine echte Aufgabe, nicht wahr, Bertram? Du brauchst jemanden, der Herausforderungen liebt.«
    »Ich habe seinen Steckbrief gelesen«, erklärte Rachel und deutete auf das Schild an der Käfigtür. »Ich dachte immer, Dot mochte keine sprechenden Hunde?«
    »Na ja, mochte sie auch nicht. Aber sie war der Meinung, dass dies der beste Weg sei, um den Leuten klarzumachen, dass diese Hunde kein Spielzeug sind, sondern auch Gefühle haben.« Megans Beschützerinstinkt war geweckt, und ihre Miene verdüsterte sich, während sie an einem Fingernagel herumkaute. »Okay, sie können zwar kein schlechtes Gewissen haben, boshaft sein oder dich emotional

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