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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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immer in seinem Korb in der Ecke des Untersuchungszimmers.«
    »Wow!«, staunte Rachel. Gem ließ den Ball vor ihre Füße rollen, hielt inne, um zu hecheln, und wartete, bis Rachel weit ausholte und ihm erneut den Ball warf.
    Ihr rechter Arm schmerzte ein wenig, doch der begierige, eifrige Ausdruck in Gems Gesicht entschädigte sie fürdie Schmerzen. Rachel konnte zwar nicht so mit Gem kommunizieren, wie Dot es wahrscheinlich gekonnt hatte, doch zumindest war dies ein weiterer Schritt in ihrer sehr ungleichen Beziehung. Es kam einem kleinen Dankeschön für die Nächte gleich, als er geduldig neben ihrer Tür gewartet und ihrem unruhigen Schlaf gelauscht und ihr dabei das Gefühl gegeben hatte, nicht ganz allein zu sein in diesem neuen, seltsamen Leben, das sie nun führte.
    Die Longhampton-Park-Praxis befand sich in einem modernen Gebäude mit einer Rollstuhlrampe, großen Fenstern und hübschen Betonblumenkästen mit roten Geranien auf so ziemlich jeder flachen Oberfläche. Als sich Megan und Rachel der Praxis näherten, sahen sie, wie ein schlaksiges junges Mädchen in der weißen Uniform einer Arzthelferin einer Dame im Rollstuhl half, die Rampe hinunterzufahren, und sich dabei wie eine Glucke über die Patientin beugte.
    Oder eher wie ein staksiger Fischreiher, korrigierte sich Rachel. Das Mädchen schien aus nichts anderem als langen Armen und sonnengebräunten Beinen zu bestehen.
    »Oh, sehen Sie bloß mal all die Hunde!«, rief das Mädchen fröhlich und schob sich den langen blonden Pferdeschwanz nach hinten. »Ida, Sie hatten doch früher einen dieser Jack-Russell-Terrier, nicht wahr?«
    »Ja – bis ich ins Heim gekommen bin.« Die alte Dame streckte ihre Hand nach Bonham aus, dem kurzbeinigen Terrier, der Rachel durch den ganzen Park gezerrt hatte. Ängstlich wich er zurück und klemmte den Schwanz ein. »Hallo, mein Kleiner!«
    Rachel war Bonhams Reaktion ein wenig unangenehm, als sei er ein Kind, das sich im Supermarkt schreiend zu Boden warf. »Bonham«, rief sie. »Jetzt sei nicht so unhöflich! Tut mir leid, er ist ein wenig mürrisch heute.«
    »Oh, keine Sorge. Er muss nur kurz an meiner Handschnuppern«, erklärte die alte Dame und hielt ihm ihre Hand hin. Wie erwartet näherte sich Bonham ihrem Rollstuhl mit kleinen, vorsichtigen Schritten, bis er nah genug war, dass die Dame ihn hinter den Ohren kraulen konnte. »Da ist er ja! Braver Junge!«
    Rachel verspürte einen Kloß in ihrem Hals, als sie sah, wie sich die Schultern der alten Dame entspannten, als Bonham mit dem Schwanz wedelte. Jetzt hör schon auf, schalt sie sich. Als Nächstes kommt dann, dass du immer eine Hundekottüte in der Tasche parat hast …
    »Für mich wedelt er nie mit dem Schwanz«, beschwerte sich Rachel.
    »Dafür habe ich ein Händchen«, erwiderte die Dame fröhlich. »Nicht wahr, Bonham, alter Junge?«
    »Möchten Sie ihn vielleicht behalten?«, witzelte Rachel. »Wir würden ihn Ihnen gern überlassen.«
    Das tiefe Bedauern, das in dem Seufzer der Dame mitschwang, war nicht zu überhören. »Ich wünschte, ich könnte ihn nehmen.«
    »Weißt du was, Megan?« Das Mädchen vom Empfang ergriff das Wort – Lauren, dem Namensschildchen auf ihrer Brust nach zu schließen. »Ihr solltet wirklich die Hunde für unsere Senioren zum Spielen vorbeibringen. Das würde den Oldtimern ein wenig einheizen, nicht wahr, Ida?«
    »Ah! Das war das Stichwort!« Megan griff in ihre Tasche und holte ein Poster hervor. »Wir sind nämlich gerade in Sachen Hundevermittlung unterwegs.«
    »Einen Augenblick«, unterbrach Lauren Megan, als ein Ford Fiesta angefahren kam und vor der Rampe anhielt. »Da ist Ihr Fahrer, Ida. Ich helfe nur kurz Mrs. Harris ins Auto, ja? Tut mir leid, Ida, aber jetzt müssen Sie sich von Bonham verabschieden.« Geschickt dirigierte sie den Rollstuhl der alten Dame zu dem Fahrer und half diesem dabei, Ida ins Auto zu verfrachten, während sie beruhigend auf sie einredete. Rachel widerstand der Versuchung, den Jack-Russell-Terrier zu Ida auf den Rücksitz zu setzen – selbst Bonham schien nicht abgeneigt zu sein, als blinder Passagier mitzufahren.
    »Lauren leitet die Praxis«, flüsterte Megan leise. »Sie weiß über alles Bescheid, was hier passiert. Sie verkauft hier auch unsere Kuchen und betreut den Büchertisch.«
    »Hat sie vielleicht Interesse an einem Hund?«, flüsterte Rachel.
    »Lauren!« Ein junger Mann streckte den Kopf durch die Praxistür. Das Stethoskop, das an seinem Hals baumelte, ließ

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