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Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Titel: Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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Art von Loyalität kannten die vier zwar, aber sie existierte nur bei ihnen untereinander. Ihrem Vater hingegen begegneten sie mit einer Mischung aus Liebe und Verachtung. Das war nicht unbedingt das, was Sutekh von ihnen erwartete.
    „Bleib ganz ruhig“, versuchte Dagan, Roxy zu besänftigen, als er sah, dass sie in ihrer Abwehrstellung verharrte. „Ich habe dir gesagt, dass sie auf meiner Seite stehen.“
    „Du ahnst nicht, wie sehr mich das beruhigt“, erwiderte Roxy ironisch.
    „Du vertraust mir nicht?“
    „Keine zwei Schritte weit.“
    Gar nicht so dumm, dachte Dagan. Schließlich traute er ihr in etwa genauso weit. „Ist das der Grund, warum du nicht tust, was ich dir sage?“
    „Was denn?“
    „Zum Beispiel laufen, wenn ich sage: Lauf!“
    Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. „Ich wollte dir helfen!“ Gekränkt und beinah störrisch fügte sie hinzu: „Außerdem hast du mir gar nichts zu sagen.“
    Dagan hörte hinter sich ein Geräusch, das wie ein leises Kichern klang. „Mir helfen? Du? Du warst mir eher im Weg!“ Er wusste selbst, dass das etwas unterhalb der Gürtellinie war. Aber er war wirklich wütend, am meisten jedoch auf sich. Denn Roxy dieser Gefahr ausgesetzt zu sehen und zu beobachten, dass sie gar nicht daran dachte, sich in Sicherheit zu bringen, hatte ihn … unruhig gemacht. Sehr gern hätte er ihr eine Lektion erteilt, um sicherzugehen, dass sie das nicht noch einmal tat – erst recht nicht, wenn er zufällig mal nicht in der Nähe war.
    „Im Weg?“ Roxy konnte die Empörung kaum beherrschen, auch wenn sie sich hundert Mal sagte, dass Dagan ihretwegen die Hand verloren hatte.
    „Seid ihr beide jetzt bald fertig?“, unterbrach Alastor die Auseinandersetzung.
    „Noch nicht ganz“, presste Dagan hervor.
    „Noch längst nicht“, korrigierte Roxy ihn leidenschaftlich.
    „Der Ort für eine Erörterung dieser Art scheint mir nicht ganz angemessen zu sein“, bemerkte Alastor auf seine unvergleichliche britische Art. „Könnte man das vielleicht irgendwohin verlegen, wo es …“, er blickte sich um, „… weniger zugig ist?“ Er schien sich königlich zu amüsieren, was Dagan nur noch mehr auf die Palme brachte.
    Trotzdem musste er zugeben, dass sein Bruder recht hatte. „Na schön“, murrte er unwillig. Auch Roxy nickte.
    Dagan kam sich wie ein Idiot vor. Was hatte Roxy Tam nur an sich, dass er sich in ihrer Gegenwart wie ein pubertierender Junge aufführte? Es war wohl besser, nicht darüber nachzudenken.
    Als Roxy seine Verletzung jetzt zum ersten Mal aus der Nähe sah, erschrak sie sichtlich. Mitfühlend legte sie ihm dieHand auf den Arm und sagte leise, während sie ihm ins Gesicht sah: „Es tut mir leid.“
    Die Wärme ihrer Worte und ihr Blick überraschten Dagan so sehr, dass er sie am liebsten geküsst hätte. Wenn es um diese Frau ging, musste sein Panzer irgendwo ein Loch bekommen haben! Gar nicht gut … Ohne sich etwas anmerken zu lassen, zuckte er mit den Schultern und meinte: „Das heilt schon wieder. Ich habe dir ja erzählt, dass ich mir das Herz herausschneiden und es auf eine Waagschale legen musste, um dich zu finden. Das war schlimmer, glaub mir.“
    Roxy zuckte zusammen. „Du redest manchmal das merkwürdigste Zeug.“
    „Ja, nicht wahr, das tut er“, schaltete sich Alastor ein. Gleichzeitig warf er Dagan einen tadelnden Blick zu, der wohl so viel sagen sollte wie: Warum um alles in der Welt erzählst du ihr das?
    Dagan spürte, dass sich sein Bruder und Gahiji hinter ihm näher herandrängten. Sein erster Impuls war, sie beide zu verscheuchen und vor allem von Roxy fernzuhalten. Ihm gefielen die Blicke der beiden nicht – am wenigsten die, mit denen Gahiji sie bedachte. Er hatte so ein Funkeln in den Augen … wie bei einem Schmetterlingssammler, der ein seltenes Exemplar für seine Vitrine entdeckt hat. Im Geiste sah er Roxy wohl schon mit einer Stecknadel auf eine Korkplatte gespießt. Was in Dagan den törichten Wunsch weckte, Roxy schützend in die Arme zu nehmen und mit ihr in einem Erdloch zu verschwinden, wo sie ganz allein für sich sein würden. Sie war eine Sterbliche! Zu allem Überfluss eine, die sich den Isistöchtern angeschlossen hatte und somit zum feindlichen Lager gehörte. Er sah sie heute zum zweiten Mal, nachdem er sie fast vergessen hatte.
    Nein. Das war eine glatte Lüge. Er hatte es zwar immer wieder versucht, aber vergessen hatte er sie nie. Immer wieder war sie ihm in sonderbaren Wachträumen erschienen, dieer

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