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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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ist?«, fauchte sie ärgerlich.
    »Was redest du da?«, fragte Amanda drängend.
    »Was meinst du?« Nicole schnappte sich zwei Pommes von Amandas Teller, tunkte sie in den Ketchup und steckte sie sich in den Mund.
    Amanda gab ihr einen Klaps auf die Hand. »Du hast Eli angestarrt und... irgendwas gesagt. Ich konnte dich gar nicht verstehen.«
    »Hat sich nach Französisch angehört«, bemerkte Kat und klaute Amanda ebenfalls ein paar Pommes.
    »Ich kann aber kein Französisch«, sagte Nicole, inzwischen ziemlich genervt.
    »Nimmst du irgendwelche Drogen?«, rief Amanda. »Das sage ich Mom...«
    »Ich nehme keine Drogen«, erklärte Nicole.
    »Und wenn du solchen Hunger hast, warum isst du dann nicht dein eigenes Mittagessen?«, fuhr Amanda fort.
    Nicole blickte auf den Tisch hinab und sah, dass sie noch gar nichts gegessen hatte. Wie kann das denn sein ?, fragte sie sich kurz. Dann biss sie einen großen Happen von ihrem Truthahnsandwich ab und spülte es mit dem Rest ihrer Limo herunter.
    Die Pausenglocke schrillte. Während alle hastig aufstanden, schaute sie zu Eli hinüber.
    Er war weg.
    Wenn sie wieder zu Hause waren, würde sie Amanda was erzählen - sie einfach so beim Flirten zu stören!
    Wenn ich einen Freund für sie fände, würde das für mein Liebesleben Wunder wirken, erkannte sie. Eine Sekunde später verwarf sie die Idee. Sie hatten nur einen Kurs zusammen, und von morgen an brauchte sie nicht einmal mehr die Mittagspause mit ihr zu verbringen. Ich hätte echt Einzelkind werden sollen. Das wäre toll.
    Während ihrer restlichen Kurse kam Nicole nicht zur Ruhe. Sie musste immerzu an Eli denken. Er hatte etwas so Umwerfendes an sich. Sie schloss die Augen und stellte sich seine breiten Schultern vor. Sie malte sich aus, wie es wäre, mit den Fingern durch sein dunkles Haar zu fahren und ihn zu küssen.
    Ihr Algebralehrer laberte und laberte, und Nicole schaltete ab. Das war ihre letzte Stunde für heute, und sie hoffte, dass sie noch einen Blick auf Eli erhaschen würde, ehe er die Schule verließ.
    Eli.
    So umwerfend.
    Eli.
    So gefährlich.
    Eli.
    Aber dieser Name passte irgendwie nicht zu ihm. Es gab noch einen anderen.
    Sie stand plötzlich ganz hinten in einem anderen Klassenzimmer, in seinem. Sie sah, wie er aus dem Fenster starrte. Dachte er an sie?
    Kannst du mich sehen?
    Plötzlich wandte er den Kopf und blickte sie direkt an, oder vielmehr durch sie hindurch. Ihre Haut fühlte sich an, als stünde sie in Flammen. Das war alles s o... vertraut.
    Der Gong ertönte, und sie wurde aus ihren Tagträumen gerissen. Im ersten Moment wusste sie kaum, wo sie war, bis sie unwillkürlich auf ihr Blatt hinabschaute. Sie hatte geschrieben: »2X + y = Eli.«
    Sie errötete und strich das rasch durch, ehe sie den Block in ihre Tasche stopfte. Sie würde sich beeilen müssen, wenn sie ihn noch einmal sehen wollte, ehe er die Schule verließ. Alle anderen waren schon hinausgegangen, als sie endlich zur Tür lief. Sie prallte so heftig gegen eine breite Brust, dass ihr die Luft wegblieb. Sie blickte auf und versank in Elis Augen.
    »Du bist es«, flüsterte sie.
    Er wirkte ein wenig verwundert, nickte aber.
    Sein Blick war noch intensiver, als sie ihn sich ausgemalt hatte. Ganz Deveraux.
    Sie schob den Gedanken beiseite. Er war sowieso der erste Deveraux, dem sie begegnete. Seinen jüngeren Bruder Jer hatte sie zwar schon mal gesehen, aber nur aus der Ferne. Amanda hatte Mom angebettelt, an seinem Haus vorbeizufahren, als sie zwölf gewesen waren.
    Oh Gott, war Amanda etwa in Jer verknallt?
    »Wollen wir irgendwohin gehen?«, fragte Eli.
    »Wohin du willst«, antwortete Nicole.
    Sie schlenderten zum Schülerparkplatz, und Nicole konnte den Blick nicht von ihm abwenden.
    »Nicole, ich habe schon nach dir gesucht«, fauchte Amanda, die angelaufen kam und sie am Arm packte.
    »Jetzt nicht«, zischte Nicole mit zusammengebissenen Zähnen und schüttelte sie ab. »Richte Mom aus, dass ich heute spät nach Hause komme.«
    Amanda war sauer, aber das war Nicole ziemlich egal. Amanda war immer sauer.
    Gleich darauf saß Nicole in Elis schnittiger schwarzer Corvette und verschwendete keinen Gedanken mehr an ihre Schwester.
    Er fuhr sie zum Park gegenüber der Bibliothek. Kiefern wankten im herbstlichen Wind. Sie stiegen aus und spazierten ein Stück den Kiesweg entlang, vorbei an der Statue von Häuptling Seattle, ohne ein Wort zu reden. Er starrte sie die ganze Zeit über an. Sie erwiderte den Blick.
    Schließlich

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