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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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kleinen Steinhalde dicht am Seeufer.
    »Du bist Eli Deveraux«, sagte die männliche Hexe.
    »Höchstpersönlich.«
    »Ich bin Philippe. Nicole ist meine Fürstin.«
    »Dachte ich mir schon. Sag mir, wo sie ist.«
    »Das wüsste ich auch gern.«
    »Nun sag schon, verdammt!« Eli schleuderte einen Feuerball nach Philippes Kopf.
    Philippe hob die Hand, pflückte ihn aus der Luft und löschte ihn zwischen den Fingern. Aha. Der Arsch besaß also durchaus magische Fähigkeiten.
    »Weshalb suchst du nach ihr?«, fragte Philippe.
    Zur Antwort schleuderte Eli einen weiteren Feuerball. »Sag es mir einfach.«
    Diesmal fing Philippe das Geschoss nicht nur ab, sondern lenkte es auf Eli zurück.
    Oh, gut, das wird ein langer Kampf, dachte Eli.
    Er warf sich zu Boden und ließ einen Feuersturm auf Philippe los. Der lenkte die Flammenwand nach rechts ab, wo sie einen Baum in Brand steckte.
    »Wenn du mich tötest, findest du sie nie!«, rief Philippe und schleuderte Blitze nach Elis Kopf.
    »Du kannst mich nicht von ihr fernhalten... und von meinem Kind«, brüllte Eli, wirbelte zur Seite und ließ den Boden unter Philippes Füßen aufbrechen.
    Philippe schwankte einen Moment lang breitbeinig darüber, dann sprang er zur Seite, landete auf den Knien und sandte Eli einen kleinen Wirbelsturm entgegen.
    Eli ächzte, als dessen Wucht ihn traf. Er hörte Rippen knacken und ratterte einen Spruch herunter, der den Schmerz dämpfte.
    »Du hast doch nicht im Ernst geglaubt, das sei dein Baby«, höhnte Eli.
    Der Bursche fluchte auf Französisch - vermutlich wünschte er Eli zum Teufel. Noch nicht, dachte Eli.
    Er schmeckte Blut auf den Lippen. Das war nicht gut. Hatte eine Rippe seine Lunge verletzt? Er zog den Wirbelsturm enger zusammen und schickte ihn zu Philippe zurück, der ihn wiederum auf den brennenden Baum ablenkte. Flammen und Funken schossen in den heftigen Windstoß empor, und plötzlich brannte nicht ein Baum, sondern ein ganzes Dutzend.
    »Der Junge mag nicht von mir sein, aber dein Sohn ist er auch nicht«, sagte Philippe.
    Das war die Wahrheit, vor der Eli sich fürchtete, und er merkte genau, dass es den anderen Mann einige Überwindung kostete, sie laut auszusprechen. Auf einmal spürte Eli den überwältigenden Drang, dieser männlichen Hexe jeden Knochen einzeln zu brechen.
    Unter wildem Gebrüll stürmte er vor. Er rammte Philippe, und sie gingen in einem Knäuel aus Armen und Beinen zu Boden. Philippe kam als Erster wieder auf die Füße und taumelte zurück, um Abstand zu gewinnen. Eli schaffte es ebenfalls, sich aufzurappeln, und setzte ihm nach. Er packte Philippe mit beiden Händen um den Hals und drückte zu.
    Philippe ließ einen Feuerball in Elis Augen explodieren. Er sah nichts mehr, hielt aber eisern fest, denn er wusste, dass das nicht lange andauern konnte. Philippe wankte zurück, und Eli folgte ihm. Während sie miteinander rangen, bekam Philippe Elis Kehle zu packen, und Eli spürte, wie ihm die Luft abgedrückt wurde.
    »Das Wasser«, hörte er Philippe japsen. Elis Blick klärte sich gerade so weit, dass er erkennen konnte, wo sie sich befanden: auf einem Felsen oberhalb eines großen Sees voller Seerosen. Und dann hörte er Philippes Gedanken in seinem Kopf.
    Wen eine Cahors-Hexe liebt, der ist zum Tod durch Ertrinken verdammt.
    Eli grinste Philippe bösartig an und dachte dabei an die alten Zeiten, da man vermeintliche Hexen an Stühle band und ins Wasser tauchte, um ihre Schuld oder Unschuld zu erweisen. Hexen und Wasser, das war eine lange, unschöne Geschichte. Und einen solchen Fluch noch obendrauf zu packen...
    Da standen die Chancen für einen Hexer eindeutig besser.
    Also, wen von uns beiden liebt sie denn nun? Es gibt wohl nur eine Möglichkeit, das herauszufinden, dachte Eli.
    Anne-Louise setzte sich stöhnend auf. Womit auch immer Eli sie angegriffen hatte, es hatte ihre persönlichen Schutzbanne durchschlagen wie Papiertaschentücher. Sie kämpfte sich auf die Füße. Schmerz durchzuckte ihren linken Arm, der vermutlich gebrochen war.
    Bäume brannten lichterloh. Windböen peitschten den Rauch umher, und sie konnte weder Philippe noch Eli irgendwo entdecken.
    »Philippe?«, rief sie und betete zur Göttin, dass ihm nichts geschehen war.
    Sie erhielt keine Antwort, hörte aber gleich darauf einen zornigen Aufschrei. Sie wirbelte herum und sah Eli und Philippe, die einander bei der Kehle gepackt hielten und am Rand des Felsvorsprungs über einem der Seen schwankten.
    »Nein!«, schrie sie

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