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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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mein Bedauern über jegliche Unannehmlichkeiten, die ihr Ihre Verwahrung hier verursacht haben könnten.« Sein Blick wurde härter. »Nachdem Sie für sie arbeiten, bin ich sicher, dass sie Verständnis für die Probleme hat, welche die Sturheit persönlicher Mitarbeiter verursachen kann. Ich werde Sie jetzt nach draußen geleiten. Du bleibst hier!«, fügte er, mit dem Finger auf Nicolette deutend, hinzu. Er legte Rondeau freundschaftlich einen Arm um die Schulter und führte ihn hinaus.

    »Peinlich für Sie?«, fragte Zealand nach einer Weile.
    »Peinlich, warum? Es gibt doch wohl nichts Schöneres, als wenn dein Boss dich vor deinem Opfer herunterputzt und dir gehörig in die Suppe spuckt!«, erwiderte Nicolette erstaunlich fröhlich. »Aber das geht schon in Ordnung. Das nächste Mal, wenn ich mir Rondeau kralle, schleife ich ihn irgendwohin, wo Gregor mit Sicherheit nicht aufkreuzt. Diesmal wird Rondeau wissen, dass ich es ernst meine, und mir ruck, zuck seinen Nachtclub überschreiben.«
    »Ach so«, sagte Zealand. Nicolette war richtig außer sich, und das nur wegen Geld? Wegen materiellen Besitztümern? Wie enttäuschend. Er hatte immer gehofft, Magier hätten etwas exquisitere Interessen.
    Gregor kam wieder in den Raum gestürmt. »Hey, Boss«, meldete sich Nicolette zu Wort, aber Gregor schlug ihr so hart mit dem Handrücken ins Gesicht, dass sie rückwärts gegen den Tisch fiel. Gregor war nicht besonders groß, und Zealand fragte sich, ob er die Ohrfeige mit ein wenig Magie verstärkt hatte, oder ob er einfach nur derart wütend auf sie war.
    »Bescheuerte Gans!«, schrie er sie an. »Du weißt ganz genau, wie heikel meine Lage im Moment ist, dass alle Omen in Marla meinen Untergang offenbaren, und du bringst ihren besten Freund hierher?«
    Nicolette rappelte sich wieder hoch. Zealand versuchte, sich möglichst nichts anmerken zu lassen. Es gab also eine Prophezeiung, dass Marla Gregors Untergang sein würde. Das erklärte zumindest, warum er ihn angeheuert hatte, um sie zu beseitigen. Zealand hatte geglaubt, seine Gründe wären rein politischer Natur.

    »Tut mir leid, Boss«, sagte Nicolette. »Ich dachte, ich könnte meine Angelegenheiten verfolgen, wie es mir eben in den Sinn kommt.«
    »Stell dich nicht dümmer, als du bist«, fauchte Gregor und strich sich seine Frisur wieder glatt, die bei seinem Ausbruch vorhin etwas durcheinandergeraten war. »Das kannst du auch, solange du damit nicht meine Interessen durchkreuzt. Wir …« Er schien Zealand erst jetzt zu bemerken und runzelte kurz die Stirn. »Wir werden später darüber reden. Komm, wir müssen unserem Freund im Untergeschoss einen Besuch abstatten.«
    »Okay«, sagte Nicolette, die sich inzwischen wieder vollkommen gefangen zu haben schien. »Ich muss nur noch ein paar Hafercookies holen.« Sie tätschelte Zealand den Arm. »Danke, Z. Sie geben einen guten Mann fürs Grobe ab.«
    Die beiden gingen hinaus, und Zealand machte sich auf den Weg zurück zu seinem Zimmer. An der Tür angekommen blieb er kurz stehen und dachte nach. Gregor und Nicolette waren auf dem Weg ins Untergeschoss. Dies hier war ein sehr hohes Gebäude, sein Zimmer befand sich ziemlich weit oben, und die beiden würden wahrscheinlich eine ganze Weile wegbleiben. Er hatte zwar keinen dringlichen Grund, herumzuschnüffeln, aber es lag nun einmal in seiner Art, Informationen zu sammeln. Und eines interessierte ihn wirklich: Reave. Dieser seltsame, champignonweiße Mann, gegen den er anscheinend kämpfen sollte. Zealand schlich sich den Gang entlang zu Gregors Büro. Die verspiegelte Glastür war abgeschlossen, aber selbst Zealands unzulängliche Einbrecherkünste reichten aus, um sie aufzubekommen. Gregor setzte auf andere Verteidigungsstrategien und hielt
seinen Wolkenkratzer für eine uneinnehmbare Festung - wenn man erst einmal drinnen war, war das Weiterkommen kein Problem mehr.
    Gregors Büro wurde nur vom Sonnenlicht hinter den riesigen Fensterscheiben erhellt, darunter lag die kalte, nackte Stadt. Kein Anzeichen von Reave. Zealand schloss die Tür hinter sich und ging zu Gregors Schreibtisch. Vielleicht würde er irgendwelche Unterlagen, Dokumente, E-Mails oder etwas anderes finden, das ihm einen Hinweis auf die Art der Zusammenarbeit zwischen Reave und Gregor geben könnte, und, noch wichtiger, Informationen über die seltsame Frau, mit der Zealand in dieser anderen Welt gesprochen hatte.
    Er war gerade erfolglos eines der Hängeregister durchgegangen und sprang

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